Schwarzkümmel Öl selber machen

Schwarzkümmel: So wertvoll ist die Heilpflanze – Anleitung für eigenes Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmel ist eine sehr alte und sehr kraftvolle Heilpflanze. Besonders die Samen und das daraus gepresste Öl sind sehr interessant. Wir zeigen euch in diesem Beitrag, wie wir Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl nutzen und sogar, wie wir das Öl selbst herstellen.

Der Schwarzkümmel wird gerne als Gold der Pharaonen bezeichnet. In der Volksheilkunde soll Schwarzkümmel-(öl) bei sehr vielen Beschwerden hilfreich sein. In der Tat können die Samen, sowie das daraus gewonnene Öl, bei Diabetes, Asthma, Rheuma sowie vielen weiteren Beschwerden hilfreich sein. Auch in der Küche kann die heilsame Pflanze schmackhaft eingesetzt werden.

Inhaltsstoffe von Schwarzkümmel

Eine Vielfalt an gesundheitsfördernden Stoffen sind in Schwarzkümmel enthalten. Witterungseinflüsse wie Licht, Wärme oder Luft haben einen großen Einfluss auf den Wirkstoffgehalt der Samen. Schwarzkümmel liefert unter anderem die Spurenelemente Zink, Chrom, Mangan, Vanadium und Selen. Auch Magnesium, Kalium, Natrium, Calcium sowie Vitamin B1, B6, Folsäure und Niacin sind in den Samen enthalten. Die im Schwarzkümmel enthaltenen 2.5% ätherische Öle setzen sich aus ρ-Cymen (36%), Thymoquinon (11%) und α-Thujen (10%) zusammen. (1) Sie sind für den sehr intensiven Geschmack verantwortlich.

Wirkung von Schwarzkümmel

Bereits in der Bibel, sowie in assyrischen Texten wird Schwarzkümmel als Heilmittel beschrieben, das äußerlich bei Ohren- und Augenbeschwerden, innerlich bei Verdauungsproblemen angewandt wurde. Was bereits Galen (130-200 n. Chr.) erwähnte, konnten modere Untersuchungen nun bestätigen: Das Gemisch aus bestimmten Zuckerverbindungen (Glykosiden) und bioaktiven Saponinen, solle helfen Bandwürmer zu vertreiben. Dies sei auf die darin enthaltenen Saponine zurückzuführen. Auch bei diversen anderen Beschwerdebildern konnte gezeigt werden, dass Schwarzkümmel- (öl) mit seinen antientzündlichen, immunmodulatorischen, antioxidativen, antidepressiven, blutdrucksenkenden und antibakteriellen Eigenschaften unterstützend sein kann (1).

Diabetes

Gemäss einer iranischen Studie kann Schwarzkümmelöl den Nüchternblutzucker sowie das «schlechte» LDL-Cholesterin senken. Das «gute» HDL-Cholesterin hingegen konnte durch die Einnahme gesteigert werden (2). Diverse weitere Studien weisen darauf hin, dass die diabetische Stoffwechsellage durch die Einnahme von Schwarzkümmelöl verbessert, der Blutzucker- und die Blutfett gesenkt sowie die Insulinsekretion positiv beeinflusst werden kann.

Allergien und Autoimmunerkrankungen

Schwarzkümmel kann die Behandlung von allergischen Erkrankungen wie allergisches Asthma oder Heuschnupfen unterstützen. Das im Schwarzkümmel enthaltene ätherische Öl, Thymochinon, ist mit seiner entzündungshemmenden Wirkung verantwortlich dafür. Je nach Studie wurde das Schwarzkümmelöl oder die Samen zur Linderung eingesetzt (3,4). Vielversprechend scheint die Studienlage ausserdem bei rheumatoider Arthritis, Vitiligo und Hashimoto-Thyreoiditis (1).

Hautpflege

Schwarzkümmelöl dient in der modernen Aromatherapie als Basisöl, welches mit ätherischen Ölen gemischt, und zur Linderung von gereizter Haut eingesetzt werden kann. Es kann die Hautschutzbarriere stärken und für einen gesunden Hautstoffwechsel sorgen. Außerdem kann Schwarzkümmelöl bei unreiner Haut mit seinen desinfizierenden Eigenschaften die Ausbreitung von Bakterien hemmen. Wir haben aus Schwarzkümmel schon eine Salbe hergestellt. Die Anleitung findet ihr im Beitrag „Schwarzkümmelöl Salbe – natürliche Hautpflege bei trockener Haut„.

Schwarzkümmelöl

In der Küche

Mit seinem würzig, leicht nussigen Aroma kann Schwarzkümmel als Topping über verschiedene Speisen gestreut werden. Besonders auf Fladenbrot ist Schwarzkümmel ein beliebtes Gewürz. Schwarzkümmel passt außerdem zu indischen Currys, Chutneys sowie zu Hülsenfrüchten oder Gemüsegerichten. Es könnten sowohl die ganzen Samen also auch das Samenpulver in verschiedenen Gewürzmischungen wie dem Panch Phoron (Fünfsamengewürz) eingesetzt werden. Das Schwarzkümmelöl verleiht Salatdressings das gewisse Etwas. Das Öl sollte auf Grund des intensiven Aromas jedoch sparsam eingesetzt werden. Geschrotete Samen sind ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung zu Gemüsegerichten. Beim Schroten werden die Samen bereits aufgebrochen, was es dem Verdauungstrakt leichter macht, die Samen zu verwerten. Im Ganzen kann es passieren, dass sie unverdaut wieder ausgeschieden werden. Man sollte allerdings immer nur kleine Mengen frisch schroten, da die ätherischen Öle und anderen Fette bei langer Lagerung an Qualität einbüßen. 

Altes Wissen zu Wildkräutern und Heilpflanzen neu aufbereitet

Das Wissen über Wildkräuter und Heilpflanzen gerät mehr und mehr in Vergessenheit, doch das ist schade. Unser Ansatz ist es, altes Heilpflanzenwissen am Leben zu erhalten. Vieles haben wir von unserem Eltern und Großeltern gelernt und möchten es weitergeben. Deswegen haben wir unseren eigenen kleinen Verlag mit dem Namen „Die moderne Kräuterhexe“ gegründet. Hier schreiben und verlegen wir unsere eigenen Bücher und entwickeln unsere Ideen wie zum Beispiel den Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich). Unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) ist ein saisonaler Begleiter, der dir viele heimische und wertvolle Wildkräuter näher bringt. Selbstverständlich ist die wilde Möhre dort auch vertreten. Unser Leserin Claudia Goßler schreibt über unser Buch: „Das Wildkräuter und Heilpflanzenbuch nach dem ich schon lange gesucht habe! Heute kam das neue Buch von Sandra und Alexander bei mir an. Ich habe es vorbestellt und mit viel Freude ausgepackt. Es ist noch schöner als ich das eh von den Beiden erwartet habe. Der Kalender hat mich schon sehr begeistert. Die Fotos sind alle selbst gemacht und mit viel liebe zum Datei illustriert. Ich kann es zu 100% empfehlen. Ein wunderschönes Herzensbuch von 2 Herzensmenschen!“ Liebe Claudia, vielen Dank für deine Rezension. Das Buch erhältst du auch unser Entdeckerbuch für Kinder „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) in unserem eigenen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

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Worauf sollte man beim Kauf achten

Schwarzkümmel kann sowohl als Samen, Samenpulver oder als Öl gekauft werden. Bei der Auswahl dieser Lebensmittel sollte auf eine hochwertige Bio-Qualität gesetzt werden. Wir verwenden die Schwarzkümmelsamen vom Achterhof (hier erhältlich). Mit dem Rabattcode kraeuterkeller10 sparst du übrigens 10% auf deine komplette Bestellung beim Achterhof. Werbung.

Das Öl sollte ebenfalls eine hochwertige Qualität haben und ausschließlich kaltgepresst sein. Bei der Kaltpressung bleiben die Inhaltsstoffe bestmöglich erhalten. Bei hohen Temperaturen hingegen werden diese heilsamen Stoffe beschädigt. Außerdem ist ein Öl aus Erstpressung ein weiteres Qualitätsmerkmal. Bei dieser Herstellung werden die Samen nur einmal ausgepresst. Bei Zweitpressungen wird der Trester ebenfalls nochmals ausgepresst. Dies erhöht zwar den Ertrag aber nicht die Qualität des Öls. Weiter gibt es gefiltertes und ungefiltertes Schwarzkümmelöl. In der ungefilterten Variante sind mehr der gesundheitsfördernden Stoffe enthalten als im gefilterten Öl. Nach Anbruch einer Flasche Schwarzkümmelöl sollte sie dunkel und kühl gelagert werden. Außerdem sollte die Flasche möglichst zügig aufgebraucht werden. Ob ein Öl noch gut ist, verrät meist der Geruch sowie der Geschmack – schmeckt ein Öl ranzig sollte dies nicht mehr verwendet werden. 

Schwarzkümmelöl selber machen

Wir haben in den letzten Monaten viele Schwarzkümmelöle getestet und sind dann auf die Idee gekommen, ein Schwarzkümmelöl mit unserer Ölpresse selbst zu pressen. Die Ölpresse findet ihr hier

Das Resultat hat uns sehr überrascht, so tiefschwarz haben wir noch nie ein Schwarzkümmelöl kaufen können. Es lohnt sich auch preislich, das Öl selbst zu presssen, wenn man eine Ölpresse hat oder mit dem Gedanken spielt, sich eine zuzulegen. Aus 500g Samen bekamen wir ca. 130ml Schwarzkkümmelöl heraus. Wir haben die Samen vom Achterhof in Bioqualität genutzt. 

Lesestoff für den Sommer

Kennst du schon unser eigenes Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich)? Es erscheint einmal pro Saison und du findest aktuell schon das neue Frühlingsheft. Du bekommst das Kräuterkeller Magazin in einer digitalen aber auch in einer gedruckten Variante in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

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Weitere Rezeptideen mit Schwarzkümmelsamen

  • Panch Phoron Gewürzmischung mit Fenchelsamen, Schwarzkümmel, Senfkörnern, Kreuzkümmel und Bockshonklee (findet ihr alles beim Achterhof. Mit dem Code «kraeuterkeller10» könnt ihr 10% auf den ganzen Warenkorb sparen)
  • Ofenkartoffeln mit Schwarzkümmel
  • orientalische Karotten: gedämpfte Karotten mit Knoblauch, Schwarzkümmel, wenig Kreuzkümmel und Oregano dazu etwas Olivenöl und wenig Apfelessig, das Ganze dann schön durchziehen lassen und genießen
  • Samen-Mischung: 2EL Sesam, 2 EL Schwarzkümmel, 1 EL Knoblauch- und 1 EL Zwiebelpulver, ggf. 1 TL Paprikapulver, 1 TL Salz

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Quellen:

  1. https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Schwarzk%C3%BCmmel.pdf
  2. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ptr.6707
  3. https://www.karger.com/Article/Abstract/285289
  4. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0196070910001407?via%3Dihub
  5. https://natuerlich.haug-verlag.de/therapieverfahren/phytotherapie/detail/schwarzkuemmel-medizin-tipp-aus-der-bibel-teil-2-461

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