Im November, wenn vieles im Garten verblüht ist, bleibt sie grün und unauffällig: eine unscheinbare Rosette am Boden, die kaum jemand beachtet. Doch was harmlos aussieht, ist in Wahrheit eine der giftigsten Pflanzen Europas, das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea). Jetzt, im Spätherbst, ist die Pflanze besonders tückisch. Sie steht niedrig, bildet keine Blüten und wird leicht übersehen oder mit Löwenzahn verwechselt. Genau in dieser Phase gelangen ihre Blätter häufig in Heu oder Grünfutter, mit fatalen Folgen für Tiere.
Warum das Jakobskreuzkraut im November so gefährlich ist
Das Jakobskreuzkraut enthält Pyrrolizidinalkaloide, natürliche Gifte, die die Leber zerstören. Sie wirken nicht sofort, sondern reichern sich mit jeder Aufnahme im Körper an. Selbst kleine Mengen können langfristig zu irreversiblen Leberschäden führen. Betroffene Tiere verlieren den Appetit, wirken matt, magern ab und zeigen später Gelbfärbungen der Schleimhäute, ein deutliches Zeichen für eine schwere Lebervergiftung. Das Tückische: Wenn die Symptome sichtbar werden, ist es meist zu spät.
Im November findet man das gefährlichste Stadium: die junge Blattrosette
Viele kennen das Jakobskreuzkraut nur in seiner typischen Sommerform, mit den leuchtend gelben Blüten. Doch im Herbst und Winter bleibt die Pflanze als flache, grüne Rosette erhalten. Ihre Blätter liegen eng am Boden, sind fiederförmig eingeschnitten und erinnern an Löwenzahn oder Gänsedistel. Genau jetzt, vor der Blüte, enthält die Pflanze besonders viele Giftstoffe. Wird sie in dieser Form versehentlich mitgemäht, gelangt sie ins Tierfutter. Und das Gift bleibt auch getrocknet im Heu aktiv, anders als bei vielen anderen Pflanzen.

Für diese Tiere ist sie lebensgefährlich
Nicht alle Tiere reagieren gleich empfindlich auf Jakobskreuzkraut, doch für einige kann es tödlich enden:
- Pferde: extrem empfindlich; bereits wenige Hundert Gramm frische Pflanze können tödlich wirken.
- Rinder: etwas widerstandsfähiger, doch auch hier führen wiederholte Aufnahmen zu Leberversagen.
- Schafe & Ziegen: können geringe Mengen entgiften, erkranken aber bei höherer Aufnahme ebenfalls.
- Kaninchen & Meerschweinchen: schon kleinste Mengen im Futter können Vergiftungen verursachen.
Da die Pflanze im Herbst oft mit anderem Grün verwechselt wird, ist jetzt die gefährlichste Zeit.
Woran du sie erkennst
Wenn du im Garten, auf Weiden oder an Wegrändern grüne Rosetten findest, achte auf diese Merkmale:
- Blätter: tief eingeschnitten, weich, dunkelgrün mit leicht rötlichem Stiel.
- Wuchs: flach am Boden, bildet kreisförmige Rosetten.
- Standorte: nährstoffreiche, offene Flächen, Straßenränder, Weiden oder Kompostplätze.
Im Frühjahr wächst daraus ein bis zu 1 m hoher Stängel mit vielen gelben Blütenköpfen, dann ist es meist schon zu spät.

Von giftig zu genießbar – Wildpflanzen richtig erkennen
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Warum sich die Pflanze so schnell ausbreitet
Eine einzige Jakobskreuzkraut-Pflanze kann über 100.000 Samen bilden, die vom Wind kilometerweit getragen werden.
Sie liebt offene, sonnige Flächen und breitet sich besonders dort aus, wo nicht regelmäßig gemäht oder gepflegt wird.
Der Klimawandel begünstigt ihr Wachstum zusätzlich. Mildere Winter sorgen dafür, dass sie immer länger aktiv bleibt.

Wann wachsen essbare Wildkräuter eigentlich?
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Das solltest du jetzt im November tun
Gerade jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um die Pflanze zu erkennen und zu entfernen:
- Trage Handschuhe! Das Gift kann über kleine Hautverletzungen aufgenommen werden.
- Steche die ganze Pflanze mit Wurzel aus.
- Nicht auf den Kompost werfen! Die Alkaloide bleiben auch dort aktiv.
- Über Restmüll entsorgen.
- Flächen regelmäßig kontrollieren, besonders dort, wo Tiere grasen oder Heu gewonnen wird.
Wer regelmäßig mäht und die Rosetten frühzeitig entfernt, verhindert, dass sich die Pflanze im kommenden Jahr neu aussät.
Warum Aufmerksamkeit jetzt so wichtig ist
Im November übersieht man sie leicht. Keine Blüten, kein auffälliges Gelb, nur grüne Blätter zwischen Herbstlaub. Doch genau jetzt legt die Pflanze die Grundlage für ihr Wachstum im kommenden Jahr. Wer sie jetzt entfernt, schützt seine Tiere, seine Weiden und auch die Artenvielfalt. Denn das Jakobskreuzkraut verdrängt einheimische Wiesenpflanzen und entzieht Insektenarten, die sich auf andere Kräuter spezialisiert haben, die Lebensgrundlage.
Was tun, wenn man Jakobskreuzkaut entdeckt?
Das Jakobskreuzkraut ist keine gewöhnliche Wildpflanze, sondern eine gefährliche Giftpflanze, die im Herbst oft unbemerkt bleibt. Sie wächst dort, wo wir sie am wenigsten erwarten, im Garten, auf Weiden, an Wegesrändern. Gerade jetzt im November, wenn sie flach am Boden liegt, ist die beste Zeit, um sie zu erkennen und zu entfernen.
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