Knoblauchsrauke im April sammeln

Kaum bekannt, aber besser als Bärlauch: Diese Wildpflanze ist jetzt ein echter Geheimtipp

Ab April zeigt sich die Knoblauchsrauke besonders häufig: an Gartenrändern, in lichten Laubwäldern, entlang von Hecken und auf nährstoffreichen Brachflächen. Ihr milder Knoblauchduft verrät sie sofort – und macht sie sowohl in der Wildkräuterküche als auch in der Hausapotheke zu einem echten Geheimtipp. In diesem Beitrag und unserem passenden Lehrvideo zeigen wir dir, woran du die Knoblauchsrauke sicher erkennst, welche Heilwirkungen sie besitzt und wie du sie einfach in deine Ernährung integrieren kannst.

Was ist die Knoblauchsrauke?

Die Knoblauchrauke (Alliaria petiolata) wird auch gerne Knoblauchskraut oder Lauchkraut genannt und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige bis mehrjährige Pflanze die eine Wuchshöhe von 20-100 cm erreichen kann. Im ersten Jahr bildet sie unverzweigte Stiele aus, die jeweils ein Blatt tragen. Die Blätter können etwas an die Blätter des Gundermanns erinnern oder an einen Mix aus Brennnessel– und Gundermannblätter. Jedoch sind die Blätter der Knoblauchsrauke eher gezackt und unbehaart. Sie verfügt außerdem über eine Einkerbung am Blattstiel und der beim Zerreiben der Blätter entstehende Knoblauchgeruch, macht diese Pflanze unverwechselbar. Die jungen und frischen Blätter haben das stärkste Knoblaucharoma. 

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Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr
Junge Knoblauchsrauke im ersten Jahr
Junge Knoblauchsrauke im ersten Jahr

Blätter der Knoblauchsrauke

Diese Blätter findet man dicht am Boden, sie riechen intensiv knoblauchartig und können im Wildkräutersalat verzehrt werden. Allerdings sollte man nicht alle Blätter pflücken. Sie sind wichtig, damit die Pflanze im zweiten Jahr ihre schönen weißen Blüten ausbilden kann. Im zweiten Jahr treibt bei der Knoblauchsrauke ein Stängel aus der Mitte der gestielten Blätter aus. Dieser wächst meist in die Höhe und weist mehrere spitz zulaufende Blätter auf und hier finden wir auch von April bis August die weißen Blüten. Wie du sie genau erkennen kannst, erfährst du in unserem neuen Lehrvideo. Abonniere und doch gern auf YouTube, dann verpasst du auch in Zukunft kein Video von uns. Drücke dazu einfach hier in diesem Video auf ABONNIEREN und drücke die Glocke.

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Das Kräuterbuch, das dir hilft heimische Wildkräuter zu erkennen

Wenn du jetzt gern selbst raus möchtest und noch nach dem richtigen Kräuterbuch suchst, dass die Ideen und Anregungen bietet, dann ist unser neues Kräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) genau richtig für dich. In diesem Buch erfährst du nicht nur, welche heimischen Wildkräuter und Heilpflanzen man in der jeweiligen Jahreszeit finden kann, wir zeigen auch viel unserer Arbeit mit den Pflanzen und haben unsere Erkenntnisse der letzten Jahre darin gesammelt. Uns war wichtig, dass das Buch wirklich hilfreich ist und man die darin vorgestellten Wildkräuter auch wirklich reichlich findet und ernten kann. Zu jeder Pflanze gibt es zunächst grundlegende Infos zur Bestimmung, zum Standort und zu den Inhaltsstoffen. Danach gibt es auch Ideen zur Verwendung in der Küche und in der Hausapotheke. Das Buch wurde von uns selbst erstellt und ist nur exklusiv bei uns zu kaufen. Du kannst es dir in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de bestellen. Wir verschicken jede Sendung persönlich und lege einen kleinen Brief bei. Darauf darfst du dich schon mal freuen.

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr
Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Verwendung in der Küche 

Da die Knoblauchsrauke diesen unverwechselbaren Knoblauchgeschmack mit einer pfeffrigen Note besitzt, ist sie vielseitig in der Küche einsetzbar. So wurde sie auch im Mittelalter als Würzkraut eingesetzt und konnte auch vom einfachen Volk, die sich Gewürze wie Pfeffer nicht leisten konnten, in der Küche verwendet werden. 

Blüten der Knoblauchsrauke
Blüten der Knoblauchsrauke

Das tolle ist, dass man nach dem Genuss der Pflanze keinen Knoblauchatem hat, womit sie sich vom Bärlauch unterscheidet. Nicht nur die Blätter, sondern auch die Samen und Wurzeln aus dem ersten Jahr sind essbar. Die Blätter eignen sich hervorragend für eine Pesto, im Salat, in Suppen, in Aufstrichen, für eine Kräuterbutter und einen Kräuterfrischkäse, all dies kann man natürlich vegan zubereiten. Die Blätter können auch für einen würzigen Tee verwendet werden. Auch nach der Blüte ist sie übrigens noch essbar. Die Samen kann man zu einem Knoblauchsrauken-Senf verarbeiten, oder trocknen, mörsern und als Gewürz verwenden. Die Wurzeln können geraspelt werden und erinnern etwas an frischen Meerrettich und genau so können diese, bspw. als Gemüse oder für Saucen zubereitet werden. Die Anleitung findest du im Beitrag „Warum du die Samen der Knoblauchsrauke jetzt sammeln solltest – mit Rezept für Senf„.

Samen der Knoblauchsrauke
Samen der Knoblauchsrauke

Knoblauchsrauke als Heilkraut 

Überlieferungen zufolge, war die Knoblauchsrauke schon im Mittelalter ein geschätztes Heilkraut und wurde vor allem gegen Ablagerungen von Schlacken und Schleim verwendet. So kann sie bei Erkältungskrankheiten mit Verschleimungen eingesetzt werden. Die Heilwirkung ist auf die in der Knoblauchsrauke enthaltenen Senfölglykoside, Saponinen und ätherischen Öle zurückzuführen. Senfölglykoside werden zur Bekämpfungen von Entzündungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Durch diese Inhaltsstoffe wird der Pflanze eine antibakterielle, antiseptische, wundheilende, schleimlösende und harntreibende Wirkung nachgesagt. Als Tee zubereitet kann die Knoblauchsrauke bei Halsschmerzen und Blasenentzündungen helfen. Ein stark zubereiteter Tee kann auch gegurgelt werden um Verschleimungen in Hals und Nebenhöhlen zu lösen. Bei Zahnfleischentzündungen kann eine Tinktur oder ein starker Tee ebenfalls zum gurgeln angewendet werden.  

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Für die Heilung von Insektenstiche wurden Breiumschläge aus dem Kraut hergestellt, diese Umschläge fanden auch bei schlecht heilenden Wunden Anwendung. Die Studienlage für die Heilwirkung der Knoblauchsrauke ist sehr schwach, da diese Pflanze als Heilkraut immer mehr aus dem Fokus geraten ist. So wird sie in der evidenzbasierten Schulmedizin aufgrund der schwachen Studienlage zur Wirksamkeit nicht eingesetzt. In der Küche erfreut sie sich jedoch wachsender Beliebtheit, da sie vor allem durch den intensiven Geschmack der jungen Blätter überzeugt. Die Blätter sollte man allerdings nicht trocknen, da diese schnell das Aroma verlieren können.  Quellen: G. Holzmann ( 2018) Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten: Erkennen. Vermehren. Nutzen

Unser Wildkräuter Magazin

In unserem Wildkräuter Magazin (hier erhältlich) bekommst du zu jeder Jahreszeit saisonale Berichte, Inspirationen und Rezepte rund um die Welt der wilden Kräuter zum Nachlesen in gedruckter Form. Wir haben dieses Magazin selbst und ohne Verlag erstellt und drucken nur eine kleine Auflage. Erhältlich ist das Magazin auch im Abo und im Set mit allen bisherigen, noch erhältlichen Ausgaben in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter Magazine

Ausführliche Infoseite rund um die Knoblauchsrauke

Weil wir finde, dass die Knoblauchsrauke absolut unterrepräsentiert ist im Diskurs als Wild- und Heilpflanze, haben wir eine eigene Info Seite für die Knoblauchsrauke erstellt, die stetig wächst. Teile sie und diesen Beitrag gerne, damit sie mehr Menschen sehen. Du findest sie unter: www.knoblauchsrauke-sammeln.de

Wissen, wann man welche Pflanzen ernten kann

Die Knoblauchsrauke entdecken viele meist erst, wenn sie überall schon blüht. Wer den richtigen Erntezeitpunkt aber rechtzeitig erkennen will und gezielt in jedem Monat nach den Wildpflanzen Ausschau halten will, die es gerade reichlich gibt, der sollte sich unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) bestellen. In ihm sind die Wildkräuter und Heilpflanzen abgebildet, die es im jeweiligen Monat besonders häufig gibt. Der Kalender ist exklusiv bei uns zu bestellen. Du findest ihn in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Saisonkalender für Wildkräuter
Saisonkalender für Wildkräuter – Die moderne Kräuterhexe

Warum wächst die Knoblauchsrauke 2025 besonders häufig?

Trotz eines vergleichsweise kühlen Winters und eher trockener Bedingungen im Frühjahr 2025 zeigt sich die Knoblauchsrauke in diesem Jahr besonders häufig. Der Grund dafür liegt nicht allein im Wetter, sondern vor allem in ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit: Die Pflanze ist extrem genügsam, keimt auch bei niedrigen Temperaturen und gedeiht selbst auf schattigen, trockenen Böden. Weil viele Flächen inzwischen wenig gepflegt oder spät gemäht werden, konnte sich die Knoblauchsrauke ungestört ausbreiten und massenhaft aussamen. Wer genau hinschaut, entdeckt sie derzeit an Zäunen, Waldrändern, Böschungen – und in vielen Gärten, wo sie sich oft ganz von allein ansiedelt. Weil die Knoblauchsrauke sich durch Selbstaussaat vermehrt, kann sie sich in günstigen Jahren regelrecht explosionsartig ausbreiten. 2025 ist genau so ein Jahr – und eine Einladung, dieses wertvolle Kraut nicht nur zu erkennen, sondern auch zu nutzen.

Möchtest du mehr über Wildkräuter von uns lernen?

Wie du siehst, steckt bei uns viel Liebe zum Detail in der Arbeit mit den Pflanzen und Kräutern. Wir hoffen, dass wir dich ein wenig mehr für Kräuter begeistern konnten. Wenn du mehr von unserer Arbeit erfahren möchtest und mehr über Heilpflanzen und Wildkräutern lernen möchtest, dann folge auch diesen natürlich kostenlosen Kanälen: Indem du uns auf dem jeweiligen Kanal folgst unterstützt du uns, ganz ohne etwas zu bezahlen und erhältst viele hilfreiche Tipps. Wir freuen uns auf dich.

8 Kommentare zu „Kaum bekannt, aber besser als Bärlauch: Diese Wildpflanze ist jetzt ein echter Geheimtipp“

  1. Vielen Dank für den ausführlichen Artikel.
    Mir und vielen anderen ist dieses Kraut in diesem Jahr zum ersten Mal aufgefallen, da es vermehrt zu sehen ist. Zunächst habe ich nach dem Namen gesucht und nun habe ich ja eine ausführliche Beschreibung.
    Vielen, herzlichen Dank 😊

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  7. Ein Geschenk, dass ich Euch „gefunden“ habe. Seither beziehe ich den Newslletter. 1000 Dank für Eure inspirierenden Ausführungen und Tipps. Ich habe mir Knoblauchsrauke, Gundermann und einiges mehr an Wildkräutern immer wieder aus dem Allgäu in meinen Garten gezaubert. Durch Euch bin ich tatsächlich jetzt erst auf der Ehrenpreis in meinem Garten aufmerksam geworden. 🙏Freue mich sehr auf mein neues Buch von Euch. Alles Liebe und bleibt behütet. Sonnige Grüße aus Sachsen, Anne

  8. Was für ein toller Bericht über die Knoblauchsrauke – ich hatte noch nie etwas von dieser Heilpflanze gehört und es ist jammerschade, dass diese Pflanze in der Tat so unterrepräsentiert ist. Sie wächst bei uns sehr zahlreich auf einem Nachbargrundstück der Gemeinde. Jetzt weiß ich, was für eine tolle Pflanze das ist und kann sie jetzt auch ernten.
    Vielen lieben Dank nochmal für die ausführliche Beschreibung.

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