Im Mai zeigen sich am Wegesrand und in vielen Gärten wieder die langen, schmalen Blätter des Spitzwegerichs (Plantago lanceolata). Viele laufen achtlos daran vorbei – dabei steckt in dieser heimischen Pflanze mehr Heilkraft, Vitalstoffreichtum und ökologischer Nutzen, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Was viele nicht wissen: Die Blätter des Spitzwegerichs sind essbar, vielseitig verwendbar und ein echtes Geschenk der Natur – für den Körper, den Garten und sogar für Wildbienen.
Was kaum jemand weiß: Diese Inhaltsstoffe stecken in Spitzwegerich-Blättern
Die jungen Blätter des Spitzwegerichs sind prall gefüllt mit bioaktiven Inhaltsstoffen, die ihn seit Jahrhunderten in der Volkskunde geschätzt machen. Die wichtigsten Bestandteile:
- Schleimstoffe (bis zu 6 %): sie legen sich reizlindernd über Schleimhäute (z. B. im Halsbereich)
- Aucubin: ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoidglykoside
- Gerbstoffe (v. a. Tannine): traditionell zur Unterstützung der Hautbarriere verwendet
- Zink und Silizium: wichtige Spurenelemente für Haut und Bindegewebe
- Vitamin C: für die natürliche Abwehrkraft
- Kieselsäure: bekannt aus Wildkräutern wie Ackerschachtelhalm, gut für Haut und Nägel
Diese Kombination macht Spitzwegerich zu einem echten „Multitalent der Wildpflanzen“, das nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Küche interessant ist.
Junge Spitzwegerich-Blätter im Salat: Würzig, nussig und voller Kraft
Die zarten, jungen Blätter können im Mai roh gegessen werden – am besten frisch gepflückt. Sie schmecken leicht nussig, mit einer leicht herben, grünen Note. Besonders in Kombination mit milden Salaten wie Feldsalat, Lollo Rosso oder Postelein kommen sie gut zur Geltung.
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Rezept: Spitzwegerich-Frühlingssalat mit Senf-Honig-Dressing
Zutaten für 2 Personen:
- 1 Handvoll junge Spitzwegerich-Blätter (in feine Streifen geschnitten)
- 2 Handvoll gemischter Wildkräutersalat
- 1 kleine Möhre, fein geraspelt
- 1 TL Sonnenblumenkerne
Für das Dressing:
- 1 TL Senf
- 1 TL Honig
- 1 EL Apfelessig
- 2 EL Rapsöl
- 1 Prise Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Alles gut vermengen, Dressing separat anrühren und erst kurz vor dem Servieren über den Salat geben. Tipp: Wer mag, kann auch einige Blütenknospen des Spitzwegerichs (sie erinnern an Mini-Spargel) kurz dünsten oder roh hinzugeben.
Traditionelle Verwendung bei Reizung, Stichen und Hautproblemen
In der traditionellen Pflanzenkunde wird Spitzwegerich seit Jahrhunderten verwendet – nicht zur Diagnose oder Behandlung, sondern zur natürlichen Pflege:
- Die frischen Blätter werden auf kleine Kratzer oder Insektenstiche gelegt.
- Spitzwegerich-Auszüge finden sich in Hausmitteln für Brustwickel oder Gurgellösungen.
- Die enthaltenen Schleimstoffe werden gerne bei Hustenrezepturen verwendet – äußerlich oder als Bestandteil traditioneller Kräutertees.
In der Volksheilkunde wird er auch „Wiesenpflaster“ genannt, weil er überall wächst und so vielseitig ist. Wichtig: Es handelt sich hierbei nicht um medizinische Empfehlungen, sondern um die Darstellung von überliefertem Wissen.
Spitzwegerich im Garten: Wild, nützlich, insektenfreundlich
Spitzwegerich ist eine wichtige Wildpflanze für die heimische Biodiversität. Seine unscheinbaren Blütenköpfe liefern im Mai und Juni reichlich Pollen für Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen.
Außerdem hat er für den Garten selbst Vorteile:
- Er wächst auf verdichteten Böden – und zeigt damit an, wo der Boden mehr Luft braucht.
- Die Pflanze wurzelt tief und lockert das Erdreich.
- Als Pionierpflanze hilft sie, kahlen Stellen wieder zu begrünen.
- Im Naturgarten kann er als Teil einer essbaren Wiese stehen bleiben – und wird so zur Futterquelle, Bodenverbesserer und Heilkraut in einem.
Tipp: Schneide die Pflanze nicht zu tief – sie treibt mehrfach im Jahr nach.
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Spitzwegerich ist ein echter Allrounder – wild, wirksam, wertvoll
Ob als essbares Wildkraut, als Teil deines naturnahen Gartens oder als pflanzlicher Begleiter in der traditionellen Hausapotheke – Spitzwegerich ist im Mai ein Geschenk der Natur. Er wächst fast überall, ist leicht zu erkennen und steckt voller Vitalstoffe und Möglichkeiten. Es lohnt sich, ihn neu zu entdecken – und nicht einfach zu übersehen.
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