Wermut im September nutzen

September-Tipp: Wermut – Die bittere Wildpflanze als natürliches Hausmittel für Tiere

Auch in unseren Breitengraden ist der Wermut eine geschätzte Wildpflanze. Der echte Wermut (Artemisia absinthium L.) gehört zur Gattung Artemisia, die ihren Namen von der griechischen Göttin Artemis, der Beschützerin der Gebärenden, erhalten hat. Wermut wächst als aufrechter, verzweigter Halbstrauch und kann eine Höhe von bis zu 1,50 Metern erreichen. Er ist leicht an seinem silbergrauen, pelzigen Erscheinungsbild, den kleinen gelben Blüten und den grau-filzigen Hüllblättern zu erkennen. Die Blätter sind meist schmal gefiedert. Man findet Wermut wild wachsend in weiten Teilen Europas und Asiens, vorzugsweise auf trockenen, steinigen oder sandigen Böden. Als Mitglied der Korbblütler-Familie (Asteraceae) ist Wermut eng mit Beifuß und Estragon verwandt.

Bittere Heilpflanze im September

Die Pflanze ist vor allem als bittere Heilpflanze bekannt. Ob im Absinth oder als bitterer Tee bei Verdauungsbeschwerden, der Wermut scheint schon früh in der Geschichte Anwendung gefunden zu haben. Bereits die Römer sollen den Wein mit Wermut gewürzt haben, um die Alkoholfolgen am nächsten Tag zu verringern. Und auch im alten Ägypten wurde dieses Kraut bereits als Mittel gegen Würmer geschätzt. Zu den Indikationen gehört damals wie heute die Förderung der Verdauung, die Unterstützung der Entgiftung und Linderung von Übelkeit. So ist der Wermut vor allem als Leber- und Galle stärkendes Kraut sehr geschätzt. Bekannt ist der Wermut auch durch das Getränk Absinth, welches mit anderen Kräutern zu einem Schnaps gebrannt wird. Aufgrund des hohen Thujongehalts des Wermuts soll es die Fantasie anregen. Aus früheren Geschichten ist das Erscheinen einer grünen Fee nach dem Konsum von Absinth bekannt. Da Thujon in größeren Mengen aber toxisch wirken kann, wurde der Thujongehalt im Schnaps EU-weit geregelt und darf nicht mehr als 36 ppm enthalten. Bei richtiger Dosierung ist im Wermuttee-, Tinktur oder Wein, das Thujon nur in sehr geringem Maße enthalten und somit unbedenklich.

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Wildkräuter haltbar machen

Jetzt im Spätsommer ist es besonders wichtig, Wildkräuter haltbar zu machen und schon an den Winter zu denken. Wir zeigen dir im neuen Buch, wie welches Kraut am besten haltbar gemacht werden kann. Denn da gibt es durchaus Unterschiede. Weitere Methoden und Wissenswertes rund über das haltbar machen von Wildkräutern und Heilpflanzen könnt ihr in unserem neuen Buch „Wildkräuter haltbar machen – die besten Verfahren und Rezepte“ (hier erhältlich) nachlesen, das in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich ist.

Wildkräuter haltbar machen - das Buch

Einsatz in der Naturheilkunde

Wie bereits erwähnt, wird der Wermut vor allem bei Leber- und Gallenerkrankungen genutzt, besonders dann, wenn die Beschwerden aufgrund einer gestörten Produktion oder Ausscheidung von Gallenflüssigkeit auftreten. Auch die Darmflora soll durch die Bitterstoffe positiv beeinflusst werden können. Aufgrund der entzündungshemmenden Eigenschaften wird der Wermut auch in der modernen Medizin begleitend bei entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Dabei soll der Wermut den Entzündungsfaktor TNF-alpha minimieren. Wermut hat beachtliche Inhaltsstoffe, zu den Bitterstoffen gehören die Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe, und ca. 0,3% ätherische Öle, wie Thujon, Artemisinin und Proazulene. Aber auch Ascorbinsäure, Gerbstoffe und Flavonoide tragen ihren Teil zu den wertvollen Inhaltsstoffen bei.

Wermut Blüte

Wildkräuter im Herbst verwerten

In unserem eigenen Kräuterhexenshop findest du nicht nur unsere Bücher, Postkarten, Helfer für die Küche und unseren Saisonkalender. Bereits im dritten Jahr bringen wir einmal pro Jahreszeit unser Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich) heraus, in dem du saisonal passende Themen rund um die Welt der wilden Kräuter findest. Erhältlich ist das Magazin in einer gedruckten sowie in einer digitalen Form. So bieten wir jedem Leser das Lese-Erlebnis, dass zu ihm passt. Erhältlich sind die Ausgaben unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter Magazine

Wermut bei Verdauungsbeschwerden

Innerlich wird der Wermut bei Verdauungsbeschwerden mit Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, bei Darmentzündungen und mangelnder Magensaftproduktion eingesetzt. Aber auch bei Leber- und Gallenleiden, Wurmbefall und Blutarmut mit mangelnder Lebensenergie. Für die Frau soll der Wermut bei schwacher und unregelmäßiger Menstruation unterstützend verwendet werden. Nach der Kommission E wird Wermut bei Fehlfunktionen der Gallenwegen eingesetzt. Bei der Einnahme muss eine Überdosierung durch ätherische Öle oder einem hochkonzentrierten Alkoholauszug vermieden werden, da es anderweitig zu Nierenschäden, Magen-Darm-Krämpfen und weiteren Vergiftungserscheinungen kommen kann.

Junge Blätter des Wermut
Junge Blätter des Wermut

Zudem sollte der Wermut in der Schwangerschaft durch seine wehenfördernden Eigenschaften und bei Magen- und Darmgeschwüren aufgrund des hohen Gehalts an Bitterstoffen gemieden werden. Der Wermut soll die Lebensgeister wecken und zu einer höheren Stoffwechselaktivität führen. Aufgrund seiner belebenden Eigenschaften soll er dazu beitragen, Erschöpfung zu lindern und die Leistungsfähigkeit sowie das Herz zu stärken. Äußerlich kann der Wermut in Form von Umschlägen angewendet werden, z.B. bei Magenkrämpfen oder Kopfschmerzen. Es können aber auch Waschungen und Bäder mit Wermut erfolgen.

Heimische Wildpflanzen kennen lernen

Wir leben so natürlich wie möglich, nutzen dabei viele Wildpflanzen oder Heilkräuter in unserer Ernährung und in der Hausapotheke und möchten dir unsere Erfahrung weitergeben und das Wildkräuterwissen, das unsere Vorfahren noch hatten, nicht in Vergessenheit geraten lassen. Möchtet ihr mehr über Wildkräuter erfahren, und lernen, warum sie so besonders wertvoll für uns sind, dann schaut doch einmal in unseren eigenen, kleinen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de vorbei. Dort findet ihr unser Buch “Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich), das sich ideal für den Einstieg ins Sammeln und Entdecken von Wildkräutern eignet, die man auch wirklich bei uns findet. Hier haben wir auf über 160 Seiten viele heimische Pflanzen fotografiert und stellen diese im Detail vor. Zu jeder Pflanze gibt es dann Tipps zur Nutzung für die Hausapotheke und die Hexenküche.

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Wermut für Tiere

Nicht nur für uns Menschen ist der Wermut eine überaus interessante Pflanze. Denn auch in der Tierwelt findet der Wermut Anwendung. So wird die Pflanze bspw. bei Hühnern gegen Durchfall eingesetzt. Aber auch bei Kühen wird sie bei Entzündungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts verwendet. Bei Haustieren wie Kaninchen kann der Wermut bei Parasiten Abhilfe schaffen. Und auch hier greift der Wermut als Anti-Wurmmittel und kann so kann er auch den von Würmer befallenen Hund natürlich unterstützen oder zu präventiven Zwecken eingesetzt werden.

Blatt des Wermut

Wildkräuterwissen für die ganze Familie

Wenn du Wildkräuter, die direkt vor unserer Tür wachsen und kostenlos in der Natur zu finden sind, in Zukunft besser erkennen möchtest und keinen Erntezeitpunkt verpassen möchtest, findest du unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich), der von uns so gestaltet wurde, dass du in jedes Jahr erneut nutzen kannst. Für die jüngsten Sammler und Sammlerinnen gibt es unser Entdeckerbuch für Kinder. Mit „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) können Kinder sowie Erwachsene gemeinsam die Welt der wilden Kräuter entdecken. Dabei bietet sich das Kinderbuch als Mitmachbuch an, denn neben der Geschichte mit Ben und Mara, finden sich noch ein kindgerechtes Wildkräuterlexikon sowie Tipps und Rezepte im Buch. Schau doch einfach mal in unserem Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de vorbei. Dort findest du auch unsere weiteren Produkte wir unser Brennnesselbuch „Die Brennnessel – Königin der Wildpflanzen“ (hier erhältlich) und unser Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich).

Bücher über das Thema Wildkräuter und Heilpflanzen

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Quellen:

U. Bühring, Alles über Heilpflanzen (2020), S. 322-325
https://www.vetpharm.uzh.ch/phytodb/0057_pvm.htm
https://arzneipflanzenlexikon.info/index.php?de_pflanzen=24

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