Majoran (Origanum majorana) gehört für viele zu den unverzichtbaren Kräutern in der Küche, aber kaum jemand weiß, dass er eigentlich mehrjährig ist. Der Grund, warum ihn die meisten trotzdem jedes Jahr neu kaufen: Majoran ist nicht winterhart. Er verträgt Frost nur sehr begrenzt und stirbt im Freiland in unseren Breiten meist zuverlässig ab. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Winterquartier kannst du Majoran problemlos durch die kalte Jahreszeit bringen und im Frühjahr weiterverwenden, ohne neu aussäen zu müssen.
Majoran im November richtig überwintern
Gerade jetzt im November fragen sich viele: „Soll ich meinen Majoran wegschmeißen?“ Nein! Wer ihn rechtzeitig hereinnahmt und richtig pflegt, kann ihn viele Jahre behalten. In diesem Beitrag erfährst du genau,
• wann Majoran ins Winterquartier muss,
• welche Standorte ideal sind,
• wie du ihn pflegst, damit er gesund bleibt,
• wann er im Frühjahr wieder raus darf,
• und was du tun kannst, wenn du nicht überwintern kannst – inklusive Tipp zur Samengewinnung.
Warum Majoran nicht im Garten überwintern kann
Majoran stammt ursprünglich aus Regionen mit deutlich wärmeren Wintern. Bereits Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt können seine Zellen schädigen. Schon ab +5 °C beginnt er zu schwächeln, und bei Frost ist Schluss.
Deshalb:
👉 Majoran braucht ein warmes Winterquartier, sonst geht er ein.
👉 Wer ihn im Beet stehen lässt, wird ihn im Frühling nicht wiederfinden.
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Wann Majoran ins Winterquartier muss
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend.
Optimal: bevor die ersten Fröste kommen
Sobald die Nachttemperaturen dauerhaft unter 7–8 °C fallen, sollte der Topf nach drinnen. Spätestens jedoch vor dem ersten angekündigten Frost.
Anzeichen, dass es dringend wird:
• Blätter wirken weicher oder hängen leicht
• Wachstum stoppt abrupt
• die Pflanze bekommt gelbliche Flecken durch Kältestress
Wenn du jetzt im November noch zögerst: Hol ihn sofort rein.

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Das ideale Winterquartier: Warm, hell und nicht zu feucht
Majoran überwintert am besten in einem kühlen, aber frostfreien Innenraum. Ideal sind:
1. Heller, kühler Raum (10–15 °C) – das perfekte Winterquartier
Beispiele:
• unbeheiztes Treppenhaus
• Wintergarten
• heller Kellerraum
• geschütztes, helles Schlafzimmer
• frostfreie Garage mit Fenster
Warum ideal?
→ Majoran braucht Licht, aber keine Hitze.
→ Temperaturen über 18 °C fördern lange, vergeilte Triebe.
2. Fensterbank im Wohnraum
Wenn du keinen kühlen Raum hast, geht es auch warm – aber dann:
• möglichst heller Platz (Süd- oder Ostfenster)
• regelmäßig drehen, damit er nicht einseitig wächst
• sparsam gießen, weil warme Räume mehr Verdunstung bedeuten
Wichtig: Staunässe unbedingt vermeiden. Majoran reagiert extrem empfindlich darauf.
3. Gewächshaus oder Kaltwintergarten
Nur geeignet, wenn es frostfrei bleibt. Sobald das Gewächshaus unter 5 °C fällt → Pflanze reinholen.
Anzucht auf der Fensterbank, wenn draußen alles ruht
Wer im Winter keinen Zugang zu frischen Wildkräutern hat, kann die grüne Kraft leicht selbst ziehen. Microgreens sind junge Keimlinge von Gemüsearten. Sie sind einfach anzubauen und enthalten in der Regel deutlich mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe als ausgewachsene Pflanzen. Besonders beliebt sind Brokkoli-, Radieschen- und Senf-Microgreens. Sie wachsen auf der Fensterbank in wenigen Tagen und bringen frisches Grün in die Winterküche. In unseren Anzuchtschalen aus Keramik mit natürlichen Hanffasermatten gelingt der Anbau ohne Erde und ganzjährig zuverlässig. So bist du völlig unabhängig von Wetter und Jahreszeit. Gerade Kresse und Rucola wachsen hervorragend in unseren hochwertigen Anzuchtschalen, perfekt für die Fensterbank. Unsere Anzuchtschalen aus hochwertiger Keramik (hier erhältlich) sind wiederverwendbar, stabil und machen den Anbau von Microgreens oder Kräutern besonders einfach. Einfach mit Vlies befüllen, Samen ausstreuen, feucht halten und schon nach wenigen Tagen wächst frisches Grün.

Wie viel Pflege braucht Majoran im Winter?
Majoran hält im Winter seine Energie zurück und wächst langsamer. Damit er gesund durchkommt, sind diese Punkte wichtig:
Gießen
Weniger ist mehr!
• erst gießen, wenn die Oberfläche trocken wirkt
• am besten mit lauwarmem Wasser
• niemals Wasser im Untersetzer stehen lassen
Düngen
Von November bis Februar gar nicht düngen.
Die Pflanze braucht jetzt Ruhe.
Schneiden
Du kannst Majoran vor dem Einräumen leicht zurückschneiden, wenn er sehr buschig ist.
• nicht zu tief schneiden
• 5–7 cm über der Erde reichen
• so bleibt er kompakt und treibt im Frühjahr schöner aus
Wann darf Majoran wieder raus?
Majoran verträgt erst wieder stabile Temperaturen über 10 °C.
Der richtige Zeitpunkt ist meist:
👉 Mitte bis Ende April, je nach Region
oder
👉 nach den Eisheiligen (Mitte Mai), wenn du ganz sicher gehen willst.
Wichtig:
Stell ihn nicht plötzlich in die volle Sonne!
→ erst halbschattig an die Außenluft gewöhnen
→ nach ein paar Tagen dauerhaft rausstellen
Gut zu wissen: Majoran blüht und das ist kein Grund zur Sorge
Viele werfen Majoran weg, sobald er blüht. Dabei sind die Blüten:
• essbar,
• aromatisch,
• und eine tolle Bienenweide.
Nach der Blüte bildet Majoran Samenkapseln, die du nutzen kannst.

Wenn du nicht überwintern kannst: Sammle Samen!
Wenn du keinen geeigneten Platz für die Überwinterung hast, musst du die Pflanze trotzdem nicht verlieren.
So sammelst du Majoransamen:
- Ein paar Triebe blühen lassen.
- Warten, bis die Blütenstände braun und trocken werden.
- Über einer Schüssel ausklopfen.
- Die feinen Samen trocknen lassen.
- Luftdicht und trocken aufbewahren.
Schon im März kannst du die neuen Samen auf der Fensterbank aussäen – der Majoran wächst zuverlässig und keimt schnell. Tipp: Majoran aus eigener Samenernte ist oft robuster als gekaufte Jungpflanzen.

Warum du Majoran unbedingt behalten solltest
Viele glauben, Majoran sei einjährig. Das stimmt nicht, denn er ist ausdauernd, nur in unseren Wintern schlicht überfordert.
Wenn du ihm ein warmes, helles Winterquartier bietest, kannst du ihn:
• mehrere Jahre nutzen,
• immer wieder schneiden,
• im Frühjahr direkt weiterernte,
• stärker und aromatischer heranziehen.
Und du sparst dir jedes Jahr den Neukauf.
Majoran im November auf keinen Fall wegwerfen
Majoran überwintern ist viel einfacher, als die meisten denken. Du musst ihn nur rechtzeitig hereinholen, hell und frostfrei unterbringen und sparsam gießen. Im Frühjahr kannst du ihn wieder ins Freie stellen, kräftiger und aromatischer als eine neu gekaufte Pflanze. Falls du keinen geeigneten Platz hast: Nutze die Samen! So bleibt Majoran ein treuer Begleiter in deiner Küche.
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