Lavendel ist nicht gleich Lavendel. Es gibt 30 verschiedene Arten, die sich in Blüten- und Blätterform sowie Wuchshöhe unterscheiden, und nicht alle sind essbar. Besonders in der französischen, spanischen und italienischen Küche findet Lavendel Verwendung, häufig in Kräutermischungen wie den „Kräutern der Provence“. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Lavendelsorten du im August sicher essen und im Tee genießen kannst und welche du besser anderweitig verwendest.
Welcher Lavendel ist essbar?
Wenn es um die Verwendung von Lavendel in Speisen und Getränken geht, wird meist der echte Lavendel (Lavandula angustifolia, auch Lavandula officinalis) verwendet. Dieser hat jedoch auch Unterarten, wie Lavandula angustifolia angustifolia und Lavandula angustifolia pyrenaica, die beide genießbar sind. Auch Schopflavendel (Lavandula stoechas), auch als arabischer Lavendel bekannt, und Speiklavendel (Lavandula latifolia, auch breitblättriger Lavendel) können in sehr geringen Mengen in der Küche eingesetzt werden. Allerdings sollten nur sehr erfahrene Köche diese Arten verwenden, da sie Inhaltsstoffe wie Campher enthalten, die in größeren Mengen negative Wirkungen haben können. Zudem hat Speiklavendel einen leicht seifigen Geschmack, der sich auf die Speisen überträgt. Schopflavendel enthält mehr ätherische Öle als andere Lavendelarten, was ihm einen intensiven Geschmack verleiht, der Speisen dominieren kann, wenn er nicht sehr sparsam dosiert wird.
Auf den Lavendelfeldern der Provence findet man heutzutage überwiegend eine Hybridart, eine Kreuzung aus echtem Lavendel und Speiklavendel. Diese Hybridart ist unter dem Namen Lavandin (Lavandula intermedia) bekannt. Lavandin gilt als eine hochwertige Pflanze, die hauptsächlich zur Herstellung von Lavendelöl und Parfüm verwendet wird.
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Echter Lavendel in der Küche verwenden
Um auf Nummer sicher zu gehen, ist der Einsatz des echten Lavendels in der Küche empfehlenswert. Hier können die Blüten, Blätter oder die ganzen Zweige, getrocknet oder auch frisch verwendet werden. Am besten verwendest du hierfür die jungen Blätter oder die frischen Triebe, da auch die älteren Blätter einen seifenähnlichen Geschmack entwickeln können. Im Allgemeinen schmecken die Blätter etwas herber und bitterer, als die süßlichen Blüten. Der intensive würzige Geschmack des Lavendels kann den ein oder anderen auch an den Geschmack von Rosmarin erinnern. So kann der echte Lavendel Gewürzmischungen, Aufläufen, Suppen, Salaten, Braten und Eintöpfen hinzugefügt werden. Auch ein selbstgemachtes Lavendelsalz, ein Lavendelöl- oder auch ein Essig kann so manche Speisen und Salate aufpeppen.
Lavendel im September: Kreative Verwendung in Desserts und Getränken
Die Blüten des Lavendels eignen sich hervorragend als dekorative und schmackhafte Ergänzung für süße Nachspeisen. Du kannst Blüten und Blätter in Kuchen, Pudding oder Eis mischen, um diesen eine besondere Note zu verleihen. Besonders im Sommer lassen sich aus Lavendel erfrischende Limonaden mit Wasser, Zitrone und Ingwer zubereiten. Da die Blätter einen sehr starken, aromatischen Geschmack haben, solltest du sie sparsam dosieren.
Wohltuender Lavendeltee für mehr Entspannung
Der echte Lavendel eignet sich hervorragend für die Zubereitung eines wohltuenden Tees, besonders die Blüten kommen dabei zum Einsatz. Lavendeltee kann bei Unruhe, Nervosität und Einschlafstörungen helfen, was auf die Inhaltsstoffe Linalool und Linalylacetat zurückzuführen ist. Darüber hinaus wird Lavendel eine leicht gallentreibende, antibakterielle und antifungizide Wirkung nachgesagt, weshalb Lavendeltee nicht nur beruhigend wirkt, sondern auch bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden kann. Lavendel findet sich auch in unserem Einschlaftee von Lebenskraftpur, den wir gemeinsam entwickelt haben. Du kannst unseren Tee hier bestellen. Wenn du über diesen Link bestellst, erhalten wir eine kleine Provision, die unsere Arbeit und unseren Blog unterstützt.
Sichere Dosierung und Hinweise zur Verwendung
In unserem Tee ist Lavendel sorgfältig dosiert, sodass er nicht zu dominant ist. Übermäßiger Verzehr von Lavendel, insbesondere von Speik- und Schopflavendel, wird jedoch abgeraten, da er in höheren Dosen die Magenschleimhäute reizen kann. Schwangere, Stillende sowie kleine Kinder, ältere und sensible Menschen sollten bei der Verwendung dieser Lavendelarten Vorsicht walten lassen und Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten.
Wildkräuter und Heilpflanzen im Sommer haltbar machen
In unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich) verraten wir die geeignetsten Verfahren und Rezepte, wie man Wildkräuter am besten haltbar macht. Dieses Buch soll nicht nur zum Sammeln sondern auch zum Verarbeiten der wilden Kräuter anregen. Viele Kräuter können getrocknet, eingelegt, eingefroren oder sogar fermentiert werden. Dabei ist nicht jedes Wild- und Küchenkraut ist für jedes Konservierungsverfahren gleich gut geeignet. Im Buch erklären wir welche Verfahren für die jeweilige Pflanzen optimal sind und wie man die Nährstoffe bestmöglich bewahren kann. Die tabellarische Übersicht zeigt auf einen Blick, wie die gängigsten Wildkräuter am besten haltbar gemacht werden können, im Rezeptteil sind viele Inspirationen zu finden, wie man die haltbar gemachten Wildkräuter in Gerichte integriert. Das Buch gibt es exklusiv in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Lavendel im August
Lavendel ist nicht nur in der Küche und für Tees vielseitig einsetzbar, sondern auch im Alltag ein wahres Multitalent. Hierbei können auch die nicht essbaren Lavendelarten verwendet werden, wie beispielsweise der Wolllavendel (Silberblatt Lavendel), der aufgrund seiner hohen Konzentration an ätherischen Ölen vor allem zu Heilzwecken genutzt wird. Wie man selbst eine Salbe aus Lavendel herstellt, kannst du dir im Video auf unserem YouTube Kanal „Kräuterkeller“ (hier kostenfrei abonnieren) anschauen.
Lavendel im September trocknen
In getrockneter Form ist Lavendel ein echter Allrounder. Wichtig ist, den Lavendel vor dem Trocknen nicht zu waschen, da die verbleibende Feuchtigkeit Schimmelbildung begünstigen kann. Binde den frisch geernteten Lavendel zu einem Sträußchen und hänge ihn kopfüber an einem dunklen Ort auf, bis er vollständig getrocknet ist. Du kannst den getrockneten Lavendel in einem Raum aufhängen, um eine angenehme Duftnote zu verbreiten, oder die getrockneten Pflanzenteile für ein Duftkissen verwenden. Solche Duftkissen sind auch bei kleinen Kindern beliebt, da sie beruhigend wirken und beim Einschlafen helfen. Wohltuende Lavendelbäder mit starkem Lavendeltee, Pflanzenteilen oder Lavendelöl können ebenfalls die Nerven beruhigen und beim Entspannen helfen.
Einsatz gegen Motten
Frischer oder getrockneter Lavendel kann auch gegen Motten und Mücken eingesetzt werden, da diese Insekten den Lavendelgeruch nicht mögen. Ein Lavendelsäckchen im Kleiderschrank kann Motten fernhalten. Wenn du keinen frischen Lavendel hast, kannst du getrockneten Lavendel kaufen, selbst Säckchen befüllen, ihn als Räucherwerk nutzen oder als Dekoration verwenden. Nicht essbare Lavendelsorten sind dabei oft günstiger.
Lavendel sammeln – das sollte man beachten
Eine der natürlichsten Verwendungsmöglichkeiten für Lavendel ist, ihn einfach im Garten stehen zu lassen. Ungeernteter Lavendel bietet zahlreichen Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen wertvollen Nektar. Dies ist besonders in den Sommermonaten wie dem Juli wichtig, da wir damit einen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter Insektenarten leisten können. Viele unserer beliebten Insekten sind vom Aussterben bedroht, und Lavendel kann ihnen eine wichtige Nahrungsquelle bieten. Auch wir selbst können uns an dem wachsenden Lavendel erfreuen, der nicht nur durch sein attraktives Aussehen, sondern auch durch seinen angenehmen Duft überzeugt. So genießen wir die Schönheit und den Nutzen des Lavendels in unserem Garten und unterstützen gleichzeitig die Artenvielfalt.
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