Artischocke im Garten anbauen

Artischocke – Tipps zum Anbau und Verwendung in der Hausapotheke

Artischocken sind ein sehr kostbares, leckeres Gemüse. Sie werden aber auch in der Naturheilkunde sehr geschätzt, sind jedoch nicht ganz einfach anzubauen. Das mediterrane Gemüse ist seit zwei Jahren in unserem Garten und wir möchten nun unsere Erfahrung beim Anbau mit euch teilen, euch aber auch verraten, wie man die Artischocke als Hausmittel nutzen kann.

Warum ist die Artischocke so gesund?

Die Artischocke (Cynara cardunculus) ist nicht nur kulinarisch sehr beliebt, sondern wird auch als Heilpflanze geschätzt. Insbesondere in Präparaten, die die Leber unterstützen sollen, wird Artischocke gerne verarbeitet. Das geht auf die enthaltenen Bitterstoffe zurück. Spannend ist, dass der Blütenstand verzehrt wird, aus welchem sich dann etwas später die wunderschöne lilafarbene Blüte entwickelt. Besonders zart sind die Artischockenherzen, die als Delikatesse sehr beliebt sind. Je jünger der Blütenstand ist, desto zarter ist er. Jung kann man die Artischocke sogar roh essen, je älter sie wird, desto eher sollte man sie dünsten und leicht gegart verzehren.

Bei älteren Blütenständen bilden sich im Inneren Haare, das sogenannte „Heu“. Dies ist direkt über dem Artischockenboden zu finden und nicht genießbar. Es muss vorher entfernt werden. Der Artischockenboden hingegen ist sehr schmackhaft. Ihn sollte man nicht wegscheiden. Eine zarte, noch junge Artischocke kann man etwas schälen, die äußeren Blätter abzupfen und halbieren, dann nochmals dritteln, sodass man aus einem Blütenstand etwas sechs Teile schneidet. Diese kann man mit frischen, mediterranen Kräutern, etwas Olivenöl, Kräutersalz und einem Spritzer Zitrone ganz kurz anbraten. Artischocken sollten nicht vollständig weich gekocht werden. Mit etwas Biss bleiben mehr der wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Was genau in 100g roher Artischocke enthalten ist, ist hier aufgeführt. Die Angaben stammen von vitamine.com

NährwerteWerte pro 100g
Kalorien22 kcal
Fett120 mg
Kohlenhydrate2630 mg
Eiweiß (Protein)2400 mg
Ballaststoffe10790 mg
Mineralstoffe1290 mg

Vitamine Artischocken roh

VitamineWerte pro 100g
Vitamin A – Retinoläquivalent17 μg
Vitamin A – Beta-Carotin100 μg
Vitamin E –190 μg
Vitamin B1 – Thiamin140 μg
Vitamin B2 – Riboflavin12 μg
Vitamin B3 – Niacin, Nicotinsäure900 μg
Vitamin B3 – Niacinäquivalent1433 μg
Vitamin B5 – Pantothensäure295 μg
Vitamin B6 – Pyridoxin97 μg
Vitamin B9 – gesamte Folsäure68 μg
Vitamin C – Ascorbinsäure7600.000000 μg
Diese Angaben stammen aus https://www.vitamine.com/lebensmittel/artischocke/ zuletzt aufgerufen am 01.06.2022

Artischocken-Herzen kann man auch sauer oder in Öl einlegen. Man isst sie meist als Vorspeise, im Salat oder auf der Pizza.

Unser Wildkräuter Magazin

In unserem eigenen Kräuterhexenshop findest du nicht nur unsere Bücher, Postkarten, Helfer für die Küche und unseren Saisonkalender. Seit letztem Jahr bringen wir einmal pro Jahreszeit unser Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich) heraus, in dem du saisonal passende Themen rund um die Welt der wilden Kräuter findest. Erhältlich ist das Magazin in einer gedruckten sowie in einer digitalen Form. So bieten wir jedem Leser das Lese-Erlebnis, dass zu ihm passt. Das Magazin ist übrigens kein Abo Modell! Du kannst dir also selbst heraus suchen, wann du welche Ausgaben haben möchtest. Erhältlich sind die Ausgaben unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Alle Magazine von Kräuterkeller

Artischocke in der Hausapotheke

Die Artischocke wird aufgrund der Bitterstoffe und Flavonoide, die man vor allem in den Blättern findet, bei Magen-Darm- und Leberbeschwerden genutzt. Zudem sind sie dafür bekannt, dass sie die Verdauung und den Appetit anregen können. Ein Blattpulver kann den Gallenfluss steigern. Meist reichen schon geringe Mengen von 300-500mg des getrockneten Krauts aus. Mehr als 6g Blattpulver pro Tag sollte man allerdings nicht zu sich nehmen. Bei der eigenen Herstellung eines Blattpulvers sollten die Blätter gesammelt werden, wenn sie noch sattgrün sind und dicht am Stängel anliegend. Je jünger, desto besser. Die Trocknung ist etwas aufwändig, da die distelartigen Blätter relativ langsam trocknen. Um die Blätter zu mahlen, benötigt man einen starken Mixer. Auch ein Artischockenkraut Tee wird in der Volksheilkunde geschätzt. Hierzu nimmt man frisches oder getrocknetes Kraut, übergießt es mit heißem Wasser und lässt es 5min abgedeckt ziehen. In Fertigpräparaten, die meist als Tropfen oder Kapseln verkauft werden, ist oft ein Extrakt enthalten.

Die Frucht der Artischocke

Wann wächst was?

Mit unserem Saisonkalender für Wildkräuter wollen wir dir den Einstieg in das Sammeln von Wildkräutern und Heilpflanzen so einfach wie möglich gestalten. Dazu haben wir Monat für Monat die wichtigsten, sammelbaren Pflanzen aufgelistet und mit einem Bild versehen. Somit hast du das ganze Jahr den Überblick, was gerade gesammelt werden kann. Und wenn das Jahr zu Ende ist, geht es wieder von vorne los: Unser Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) kann immer wieder verwendet werden. Du erhältst ihn in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Saisonkalender für Wildkräuter im Monat Juni

Artischocken im eigenen Garten anbauen

Artischocken im Garten sind sehr beliebt. Die kostbaren Blüten und Früchte sind im Geschäft sehr teuer und im Garten ein echtes Highlight. Die Artischockenpflanze wird sehr groß und benötigt einen sonnigen Standort, viel Wasser und nährstoffreichen Boden, um optimal zu gedeihen. Die ursprünglich mediterrane Pflanze ist eigentlich nicht winterhart, geht in strengen Wintern oder bei falscher Pflanzung ein und ist deshalb recht anspruchsvoll im Anbau. Die Artischockenpflanze stammt aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Damit der Anbau hierzulande gelingt, sollte man sie im zeitigen Frühjahr im Haus vorziehen, wenn man sie aus Samen zieht. Kauft man Jungpflanzen, sollten sie nach den Eisheiligen ins Beet gepflanzt werden, damit sie übe den Sommer wachsen und Kraft sammeln können, um den Winter im Beet zu überstehen. Meist bildet die Pflanze erst im zweiten Jahr Blüten. Ging alles gut und bilden sich erste Blütenstände, können sehr viele aus einer einzigen Pflanze wachsen.

Artischocke im Garten

Bewässerung und Düngung

Die Artischocke benötigt relativ viel Wasser. In trockenen Phasen, sollte man sie zusätzlich gießen. Der Standort sollte vollsonnig sein und einen sehr nährstoffreichen Boden haben. Vor der Pflanzung geben wir im Frühjahr Kompost aufs Beet. Ebenso kann sie im späten Frühjahr mit Bio Volldünger gedüngt werden. Wir geben zusätzlich alle zwei Wochen effektive Mikroorganismen und etwas selbstgemachte Brennnesseljauche ins Gießwasser. Das scheint die Pflanzen zusätzlich zu stärken.

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Hat man alles richtig gemacht, bilden sich ab Mai im zweiten Jahr erste Blütenstände. Der Blütenstand kann im Juni geerntet und verzehrt werden. Isst man ihn nicht, beginnt die Pflanze dann im Spätsommer zu blühen. Im Winter sollte man sie zurückschneiden, wenn möglich, mit einem Frostschutz aus Zweigen oder einer Pflanzenmatte einpacken oder sogar ausgraben und im Haus oder Gewächshaus überwintern. Wir haben in milden Wintern die Erfahrung gemacht, dass die Pflanzen den Winter sogar ohne jeden Schutz überstehen. Die ist aber ein wenig riskant, da es auf die Lage und die Strenge des Winters ankommt. Generell gilt: Die Artischockenpflanzen besser vor strengem Frost schützen. Bei uns am Bodensee herrscht recht mildes Klima. Landwirte bauen Artischocken teilweise auf Feldern an und lassen sie bei uns im Winter ebenfalls ungeschützt auf dem Acker.

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Wir möchten euch die Welt der wilden Kräuter näher bringen. Aus diesem Grund haben wir unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) geschrieben, dass heimische Wildkräuter und Heilpflanzen darstellt, die man auch wirklich bei uns findet. Das Buch ist in Jahreszeiten aufgeteilt und enthält zu jeder Pflanze grundlegende Merkmale zum Fundort, zur Bestimmung und zu den Inhaltsstoffen aber auch Tipps zum Einsatz in der Hausapotheke und in der Hexenküche. Das Buch ist von uns entwickelt und auch nur exklusiv in unserem eigene Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich. Wir verschicken jedes Buch persönlich an euch.

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Eigenes Saatgut gewinnen – für robuste Pflanzen

Wir haben im letzten Sommer eine große Artischocke im Garten gehabt, die viele Blüten ausgebildet hat. Ein paar haben wir gegessen. Sie waren köstlich. Die meisten haben wir aber für die Insekten stehen gelassen. Wir haben beeindruckende Aufnahmen filmen können und waren überwältigt, wie viele Tierchen in der Blüte ein Zuhause fanden. Diese Blüten sind ausgeblüht und haben Samen gebildet. Vor dem Frost haben wir die trockenen Samenstände abgeschnitten und nun die Samen herausgefriemelt. Selbst gezogene Pflanzen aus eigenem Saatgut haben den Vorteil, dass sie ideal an den Standort angepasst sind und so besser mit den regionalen Bedingungen klarkommen.

Samen der Artischocke

Wildkräuter haltbar machen

Jetzt im Sommer ist es wichtig, schon an den Winter zu denken und die Wildpflanzen zu verarbeiten, die momentan besonders reichlich zu finden sind. Man kann im Moment viele Pflanzen trocknen, sie luftdicht verschließen und am besten dunkel und kühl gelagert aufbewahren, bis man sie im Herbst oder Winter für Hausmittel benötigt. Eine Übersicht, wie an Wildkräuter am besten haltbar machen kann, findet ihr in unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich), welches es in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de gibt.

Wildkräuter haltbar machen - das Buch

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1 Kommentar zu „Artischocke – Tipps zum Anbau und Verwendung in der Hausapotheke“

  1. Zur Artischocke:
    Es gibt viele Artischockensorten. Hier in Süditalien fängt die Saison schon im Oktober an und endet Ende Mai. Es ist empfehlenswert die Artischocken klein zu ernten. So gibt es kaum Abfall und muss nicht den „Bart“ entfernt werden.
    Die Artischocken können auch eingefroren werden. Halbieren oder vierteln und in Salzwasser kurz aufkochen. Trockentupfen und lose einfrieren. Für ein Risotto, Nudeln oder Omelette. Für ein Antipasto liebe ich persönlich in Öl eingelegt.
    Die äußeren harten Blätter kann man auch für eine Entgiftungskur aufkochen,sind aber sehr bitter. Gibt auch ein Likör davon. LG Tiziana

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