Manche Heilpflanzen sind wahre Überlebenskünstler – sie haben Eiszeiten, Vulkanausbrüche und sogar das Aussterben der Dinosaurier überdauert. Auch heute wachsen sie noch in unseren Gärten oder am Wegesrand und sind fester Bestandteil der Naturheilkunde. In diesem Beitrag zeigen wir dir urzeitliche Pflanzen, die als lebende Fossilien gelten – und wie du ihr überliefertes Wissen ganz praktisch für deine Hausapotheke nutzen kannst.
Schachtelhalm: Der Überlebenskünstler aus der Urzeit
Der Ackerschachtelhalm ist eine der ältesten Pflanzenformen auf unserem Planeten. Seine Vorfahren bedeckten im Devon und Karbonzeitalter (vor über 350 Millionen Jahren) riesige Sumpfwälder – damals in Form von bis zu 30 Meter hohen „Baum-Schachtelhalmen“. Heute ist Equisetum arvense nur noch kniehoch, hat aber nichts von seiner Heilkraft eingebüßt. In der Volksheilkunde wird er bei:
- Blasenentzündungen
- Wassereinlagerungen
- zur Stärkung von Haaren, Haut und Nägeln
verwendet. Grund dafür ist sein hoher Gehalt an Kieselsäure. Die Kieselsäure ist auch ein faszinierender Verbindungsfaktor zur Welt der Fossilien – denn sie sorgt dafür, dass viele Überreste mineralisieren und über Millionen Jahre erhalten bleiben.

Die Kraft der Kieselsäure
Die Kieselsäure, die im Schachtelhalm in besonders hoher Konzentration vorkommt, ist nicht nur für unseren Körper wichtig (etwa für Bindegewebe, Haut, Nägel und Knochen) – sie spielt auch eine entscheidende Rolle in der Fossilisation, also der Umwandlung von einst lebendigem Material in ein Fossil. In der Natur kann Kieselsäure (chemisch: Siliziumdioxid, SiO₂) aus dem Boden oder Wasser in organisches Gewebe eindringen – zum Beispiel in Knochen, Holz oder Pflanzenreste. Über sehr lange Zeiträume – oft Millionen Jahre – ersetzt sie nach und nach das ursprüngliche Material. Dabei entstehen sogenannte verkieselte Fossilien wie z.B.
- Versteinerte Baumstämme (wie im „Petrified Forest“ in den USA) bestehen oft fast vollständig aus Siliziumdioxid.
- Auch manche Dinosaurierknochen zeigen feine Kristallstrukturen, die durch das Eindringen von Kieselsäure entstanden sind.
Faszinierend ist also, dass die gleiche Substanz, die der Schachtelhalm heute zur Stabilisierung seiner Zellwände nutzt und die wir für starke Knochen und Haare schätzen, schon vor Millionen Jahren dazu beigetragen hat, dass Knochen, Pflanzen und sogar ganze Wälder für die Ewigkeit erhalten blieben.
Heimische Wildkräuter vor deiner Tür erkennen
Gerade als Einsteiger in die Welt der Wildkräuter kann man sich etwas unsicher sein. Man will ja auch kein Wildkraut aus Versehen mit einem ungesunden Doppelgänger verwechseln. Aus diesem Grund haben wir „Die moderne Kräuterhexe“ ins Leben gerufen. Dort findest du unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich), der dir Monat für Monat eine Übersicht der erntebaren Wildpflanzen gibt. Ergänzend dazu gibt es unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich). Dort stellen wir mit großformatigen Bildern viele heimische Wildkräuter vor und erklären, auf was du beim Sammeln achten solltest. Zudem gibt es zu jedem Wildkraut Tipps für die Hausapotheke und die Hexenküche. Du findest unsere Bücher und den Kalender in unserem Kräuterhexen – Onlineshop auch im Wildkräuter – Starterset für den Sommer (hier erhältlich) unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Ginkgo biloba: Der Baum der 1000 Geschichten
Ginkgo ist ein echter Exot: kein Laubbaum, kein Nadelbaum sondern ein Relikt. Die ältesten Ginkgo-Fossilien stammen aus der Jurazeit (vor ca. 170 Millionen Jahren). Schon zu Zeiten von Stegosaurus und Allosaurus wuchsen Ginkgo-Vorfahren auf der Erde.
Seine medizinischen Anwendungen sind vielfältig:
- Durchblutungsfördernd (besonders im Gehirn)
- Gedächtnisstärkend
- Antioxidativ
In China wird der Ginkgo seit Jahrtausenden kultiviert und verehrt. Er galt dort als heiliger Tempelbaum. Botaniker nennen ihn auch ein „lebendes Fossil“ – genauso wie manche Dinosaurierfossilien.

Farne: Grüne Schattenwesen mit langer Geschichte
Farne gehören zu den ältesten Gefäßpflanzen der Welt. Sie entwickelten sich lange vor den ersten Blütenpflanzen und waren ein zentraler Bestandteil der Wälder im Paläozoikum. Damals bevölkerten riesige Farnwälder die Erde – ein Lebensraum auch für viele frühe Reptilien. Heute spielen Farne in der Naturheilkunde nur noch eine Nebenrolle. Aber ihre Geschichte macht sie dennoch faszinierend – gerade im Kontext einer urzeitlichen Naturbetrachtung.

Gundermann: Alte Heilpflanze mit tiefem Ursprung
Der Gundermann ist heute vor allem als robustes Wildkraut bekannt, das gern durch Gärten kriecht – doch seine Geschichte reicht weit zurück. Fossilfunde belegen, dass Pflanzen der Familie der Lippenblütler, zu der auch Gundermann gehört, bereits im späten Paläogen (vor rund 30 Millionen Jahren) existierten. Damit ist Gundermann zwar jünger als Schachtelhalm oder Ginkgo, aber dennoch ein Vertreter einer uralten Linie, die sich bis in die Zeit nach dem Aussterben der Dinosaurier verfolgen lässt.

Wirkungen von Gundermann:
- schleimlösend bei Erkältungen und Husten
- entzündungshemmend bei Hautproblemen und schlecht heilenden Wunden
- unterstützt die Entgiftung, besonders im Frühjahr
In der Klostermedizin wurde Gundermann als „Hirtenheil“ geschätzt und kam in Salben, Teemischungen und Umschlägen zum Einsatz. Auch Hildegard von Bingen verwendete ihn zur Stärkung des Lungenbereichs. Gundermann steht symbolisch für die zähe Kraft uralter Pflanzenlinien, die selbst Klimawechsel und Eiszeiten überstanden haben – so wie viele Fossilien aus jener Zeit im Gestein bewahrt wurden. Heute wächst er direkt vor unserer Haustür – ein lebendiges Stück Erdgeschichte im Kräuterbeet.
Wildkräuter und Heilpflanzen im Sommer
Vielen weiteren Inspirationen und Rezepte rund um den Garten und die Welt der Wildkräuter und Heilpflanzen findest du in unserer aktuellen Sommerausgabe des Kräuterkeller-Magazins (hier erhältlich). Dort findest du auch diesen Bericht zum Thema Trockenheit im Garten. Unser eigenes Magazin erscheint einmal pro Jahreszeit in gedruckter und digitaler Form in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de Also schau schnell einmal vorbei und sichere dir jetzt noch deine Ausgabe!

Ginseng: Die „Wurzel des Lebens“ mit uralten Wurzeln
Auch wenn er nicht ganz so alt ist wie Schachtelhalm oder Ginkgo, gehört der echte Ginseng zu den traditionsreichsten Heilpflanzen der Menschheitsgeschichte – und seine Gattung lässt sich in fossilen Funden bis in die Kreidezeit vor über 60 Millionen Jahren zurückverfolgen, in der Dinosaurier durch die Steppen und Wälder streiften. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Ginseng seit Jahrtausenden geschätzt – als Tonikum, zur Stärkung der Lebenskraft (Qi) und zur Stressregulation. Die Gattung Panax ist uralt – sie stammt von Pflanzenlinien ab, die bereits mit den letzten Dinosauriern wie dem Tyrannosaurus rex und dem Triceratops die Erde teilten. Bis heute wächst wilder Ginseng in abgeschiedenen Wäldern . Eine stille Erinnerung an die Tiefe der pflanzlichen Evolution.
Entdecke echte Fossilien – und berühre die Vergangenheit
So wie Schachtelhalm, Ginkgo oder Farn noch heute als lebendige Zeugen uralter Erdzeitalter gelten, erzählen auch Fossilien Geschichten aus einer längst vergangenen Welt – nur auf andere Weise. Während manche Pflanzen bis heute überlebt haben, sind andere Lebensformen nur noch als versteinerte Spuren im Gestein erhalten. Wer sich für diese tiefen Wurzeln der Natur interessiert, wird bei „Der Kurator“ fündig: einem besonderen Projekt von Alex, das originale Fossilien aus der Zeit der Dinosaurier zugänglich macht. Vom Zahn eines Pterosaurier über ein echtes Knochenfragment des Tyrannosaurus rex bis hin zu einem Schädelknochen des Pachycephalosaurus – jedes Exponat ist ein greifbares Stück Erdgeschichte und viele Millionen Jahre alt. (hier erhältlich). Liebevoll verpackt in hochwertigen Sammlerboxen und begleitet von einem Herkunftsnachweis sind sie nicht nur Sammlerstücke, sondern auch ein Ausdruck von Ehrfurcht vor der Natur. Wer also den Blick für das Ursprüngliche schärfen möchte – ob durch Wildpflanzen oder Fossilien – findet unter www.der-kurator.de Inspiration und echte Zeitzeugen.

Fazit: Alte Pflanzen – neues Staunen
Wer sich mit Heilpflanzen beschäftigt, begibt sich oft intuitiv auf eine Reise in die Vergangenheit. Doch manchmal reicht diese Vergangenheit viel weiter zurück, als man denkt – bis in jene Epochen, in denen noch kein Mensch über die Erde ging, sondern Dinosaurier durch Farnwälder stapften. Vielleicht liegt genau darin die Faszination für beide Welten – für Pflanzenwissen und Fossilien: Sie erinnern uns daran, wie tief verwurzelt Leben sein kann.
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