Ist Petersilie giftig?

Petersilie ist Giftpflanze 2023 – wann sollte man sie nicht mehr essen

Petersilie darf in keinem Kräutergarten fehlen. Doch warum ist Petersilie Giftpflanze des Jahres 2023 geworden? Das aromatische Küchenkraut dient oftmals nur als Garnitur auf dem Teller. Kaum jemand kennt ihre tollen Eigenschaften und wertvollen Inhaltsstoffe. Besonders viel Unklarheit herrscht bei der Frage, ob Petersilie auch nach der Blüte noch gegessen werden darf, oder ob Petersilie dann giftig wird. Wir klären diese Fragen im heutigen Beitrag.

Petersilie als Nährstofflieferant

Die Petersilie ist äußerst kalorienarm und enthält viel Wasser. Gleichzeitig liefert sie jedoch eine ganze Bandbreite an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu zählt unter anderem Beta-Carotin, Vitamin K, Vitamin C, Kalium und Eisen. Um wirklich davon zu profitieren, reicht es nicht aus einmal am Tag ein paar Blättchen zu verzehren. Das Kraut einigt sich bestens in Suppen, Saucen, Pesto oder pur in einem Salat.

Glatte oder Krause Petersilie

Es gibt vier Arten, die besonders häufig genutzt werden. Besonders beliebt ist die krause Petersilie, mit gekräuselten Blättern, danach folgt die glatte Petersilie. Es gibt aber auch noch Wurzelpetersilie und Japanische Petersilie, die weniger bekannt ist. Geschmacklich würzt die glatte Petersilie intensiver als die krause Sorte. Das Waschen klappt bei der glatten Sorte ebenfalls besser. In der krausen Petersilie verfangen sich oftmals Raupen und Erdreste. Die glatte Petersilie ist jedoch etwas anfälliger für Schädlingsbefall.

Petersilie als Heilpflanze

Vor Beginn der Neuzeit wurde die Petersilie überwiegend als Heilpflanze eingesetzt. So kam die Pflanze in Form von Sud, Tee oder Extrakt zum Einsatz. In der Zwischenzeit konnten zahlreiche Studien die heilsame Wirkungsweise der Petersilie bestätigen. Die Teheran University of Medical Science hat eine Übersichtsarbeit zu sämtlichen Studien über die Petersilie vom Jahre 1966 bis 2013 veröffentlicht. Die Liste ihrer Wirkungsweise ist lang. Unter anderem steht geschrieben, dass sie Krämpfe lindern, den Blutzuckerspiegel senken und freie Radikale bekämpfen kann. (1)

Diuretikum

Große Gelehrte hatten ihre harntreibende Wirkung bereits zur Zeit des Mittelalters beschrieben. Auch Hildegard von Bingen empfahl das Kraut beispielsweise Harnsteinen. Die Blätter und Wurzeln der Petersilie sind dementsprechend bekannt dafür, dass sie entwässernd wirken und werden bei Erkrankungen wie Harnsteinen, Harnwegsinfekten, Blasenentzündungen und Ödemen eingesetzt. Den Wurzeln wird eine stärker entwässernde Wirkung als den Blättern zu geschrieben. Das enthaltene Myristicin kann die Harnmenge und die Ausscheidung fördern. 

Verdauungsbeschwerden

Die Petersilie kann auch verdauungs- und appetitfördernd sein. Daher kann sie bei Blähungen oder Verstopfung Linderung bringen. 

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Immunstärkend

Frisches Petersilienkraut, idealerweise aus dem eigenen Garten, enthält eine beachtliche Palette an Nährstoffen, beispielsweise Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin E. All diese Inhaltsstoffe können zur Stärkung des Immunsystems beitragen, da sie den Angriff von freien Radikalen abwehren können. Möglicherweise kann das Myristicin die Bildung eines Enzyms fördern, das in der Leber und dem Darm entgiftend wirkt. Auch der hohe Anteil an Chlorophyll in der Petersilie kann die körpereigne Entgiftungsfähigkeit unterstützen. 

Gesundes Herz

Die Petersilie ist darüber hinaus eine hervorragende Folatquelle. Eine Ernährung reich an Folsäure kann den Homocysteinspiegel niedrig halten. Ein erhöhter Homocysteinspiegel wird mit Schlaganfall, Herzinfarkt, Alzheimer oder Osteoporose in Verbindung gebracht. Ebenfalls zeigt sich, dass chronische Erkrankungen, auch Herzkrankheiten, mit chronischen Entzündungen einhergehen. Durch den hohen Gehalt an Antioxidantien kann die Petersilie oxidativen Stress, der Entzündungen anheizt, minimieren. Dr. Bharat Aggarwal bezeichnet die Petersilie gar als «rechte Hand der Antioxidantien». 

Hinweise zum Verzehr

Petersilie sollte möglichst frisch verwendet werden, direkt aus dem Garten oder erntefrisch aus dem Laden. Wird die frisch geerntete Petersilie nicht gebraucht, lässt sich sie auch gut einfrieren – waschen, klein hacken, in ein Gefäss füllen und einfrieren. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten die Blätter, die Wurzeln und das ätherische Öle höchstens in kleinen Mengen verzehrt werden. Auf Petersilien-Pesto oder einen orientalischen Petersiliensalat sollte dann verzichtet werden. Durch die leicht blutverdünnende Wirkung sollten Personen mit Blutverdünner ebenfalls vorsichtig sein. Vereinzelt kann die Petersilie die Photosensitivität der Haut erhöhen, so dass eine «Sonnenallergie» auftreten könnte.

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Ist Petersilie nach der Blüte giftig?

Blüten und Samen von Petersilie sollten generell nicht in der Küche verwendet werden! Vor der Blüte können das Kraut sowie die Wurzeln der Petersilie verzehrt werden. Die Petersiliensamen und Blüten hingegen sollten weder als Heil-, noch als Nahrungsmittel verzehrt werden. Im Vergleich zu anderen Würzpflanzen ist die Petersilie nach der Blüte nicht mehr genießbar. Sobald das Kraut Blüten entwickelt, sollte dementsprechend nicht mehr geerntet werden – auch nicht zur Dekoration von Speisen. Die Blüten und Samen enthalten hohe Mengen des Inhaltsstoffes Apiol sowie eine hohe Konzentration an ätherischen Ölen. Der Verzehr gilt dann als gesundheitsschädlich, kann zu Krämpfen führen und dem Herz, der Leber und den Nieren schaden. Besonders Schwangere sollten hier gut aufpassen und Samen und Blüten unbedingt meiden. Auch isoliertes ätherischen Öl aus Petersiliensamen sollte nicht verwendet werden. 

Blühende Petersilie

Unsere Wildkräuter-Magazine

In unserem Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich) erwarten dich spannende Artikel, praxisnahe Anleitungen und inspirierende Geschichten rund um Wildkräuter und Heilpflanzen. Es erscheint einmal pro Jahreszeit und ist in gedruckter und digitaler Form in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de Einige wenige Exemplare vergangener Magazine sind neben der neuesten Sommerausgabe noch erhältlich.

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Tipps zum Anbau von Petersilie

Da die Petersilie ein mehrjähriges Kraut ist, blüht sie erst im zweiten Jahr und bildet auch erst dann die Samen. Die Samen können für eine erneute Aussaat, aber nicht zum Verzehr, wiederverwendet werden. Idealerweise wird die Petersilie jedes Jahr frisch gesät. Somit kann sowohl das Kraut als auch die Samen geerntet werden. Für eine Mischkultur eigen sich Tomaten, Rote Beete, Zwiebeln und Kartoffeln. Mit Möhren, Salat und Sellerie verträgt sich die Petersilie jedoch nicht. 

Wildkräuter entdecken und lieben lernen

Die Petersilie kennt eigentlich jeder. Wie sieht es aber mit unseren heimischen Wildkräutern aus? Wie viele fallen dir spontan ein? Damit auch Einsteiger in die Welt der wilden Kräuter einen Überblick haben, was es eigentlich alles vor der Haustüre zu entdecken gibt, haben wir unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) geschrieben. Dort zeigen wir dir mit großen Bildern die wichtigsten Pflanzen und erklären, wann man sie wo sammeln kann und gehen auf die Verwendung in der Hausapotheke und in der Küche ein. Eine ideale Ergänzung ist dabei unser „Saisonkalender für Wildkräuter“ (hier erhältlich), der dir als monatliche Übersicht dient, damit du nie mehr den Erntezeitpunkt eines Wildkrauts versäumst. Er ist jedes Jahr aus Neue verwendbar! Du bekommst unsere Produkte einzeln aber auch im Set unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Unser Frühlings- Set
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Quellen:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10615220/

    Titelbild: WM von Getty Images

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