Der Sommer bringt warme Temperaturen und sonnige Tage, doch während wir uns über das schöne Wetter freuen, kämpfen viele Rasenbesitzer mit einem häufigen Problem: Ihr sorgfältig gepflegter Rasen beginnt zu vertrocknen und gelb zu werden. Gleichzeitig scheinen Wildkräuter wie Schafgarbe und Spitzwegerich munter weiterzuwachsen, als hätten sie keine Probleme mit der Hitze. Warum ist das so? In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, warum Gräser im Rasen im Sommer vertrocknen, während Wildkräuter oft unbeschadet bleiben.
Die Unterschiede zwischen Gräsern und Wildkräutern
1. Wurzelsysteme: Flach gegen Tief
Einer der Hauptgründe, warum Gräser schneller vertrocknen, liegt in ihrem Wurzelsystem. Gräser haben in der Regel flachere Wurzeln, die sich nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche ausbreiten. Diese flachen Wurzeln sind stark auf regelmäßige Bewässerung angewiesen, um das notwendige Wasser aufzunehmen. Wildkräuter wie Schafgarbe und Spitzwegerich hingegen besitzen tiefere Wurzelsysteme. Diese Pflanzen können Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen, was ihnen einen klaren Vorteil in trockenen Zeiten verschafft. Selbst wenn die obersten Erdschichten austrocknen, bleiben ihre Wurzeln gut versorgt.
2. Blattstruktur und Transpiration
Die Blattstruktur spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Gräser haben dünnere Blätter mit einer größeren Oberfläche, was zu einer höheren Transpiration (Wasserverdunstung) führt. Wenn die Temperaturen steigen, verlieren Gräser schnell Wasser über ihre Blätter und beginnen zu welken. Wildkräuter hingegen verfügen oft über dickere, ledrige Blätter oder eine spezielle Wachsschicht, die den Wasserverlust reduziert. Dies hilft ihnen, auch in den heißesten Sommertagen hydratisiert zu bleiben.
Wildkräuter haltbar machen
Jetzt sollte man schon an den Winter denken und die Wildkräuter verarbeiten, die momentan noch zu finden sind. Man kann im Moment viele Pflanzen trocknen, sie luftdicht verschließen und am besten dunkel und kühl gelagert aufbewahren, bis man sie in der dunkleren Jahreszeit für Hausmittel benötigt. Eine Übersicht, wie an Wildkräuter am besten haltbar machen kann, findet ihr mit Rezepten in unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich), welches es in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de gibt.
3. Angepasste Überlebensstrategien
Wildkräuter sind von Natur aus an harsche Bedingungen angepasst. Sie haben sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt, um in verschiedenen Lebensräumen zu überleben – einschließlich trockener, nährstoffarmer Böden. Diese Anpassungen machen sie widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Trockenheit. Gräser hingegen sind oft Züchtungen, die auf schnelles Wachstum und ästhetische Eigenschaften ausgelegt sind. Während sie unter optimalen Bedingungen einen schönen Rasen bilden, sind sie weniger anpassungsfähig, wenn die Umweltbedingungen schwieriger werden. Gräser sind stark abhängig von einer regelmäßigen Wasserversorgung, um ihr schnelles Wachstum aufrechtzuerhalten. Daher sind sie anfälliger für Trockenheit.
Das Geheimnis der widerstandsfähigen Wildkräuter
Gräser und Wildkräuter haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um mit Trockenheit umzugehen. Während Gräser oft unter der Sommerhitze leiden, bleiben Wildkräuter dank tiefer Wurzeln und robusten Blattstrukturen standhaft.
Entdecke die Welt der wilden Kräuter und Heilpflanzen
In der Natur kann man fast das ganze Jahr über tolle Wildkräuter und Heilpflanzen entdecken und sammeln. Dies kann auch ein wichtiger Beitrag zur Selbstversorgung sein. Uns ist wichtig, dass altes Wissen über diese Pflanzen nicht verloren geht. Es setzt eine gewisse Kenntnis voraus, um Pflanzen sicher bestimmen zu können. Unser Wildkräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) eignet sich dabei hervorragend für alle Einsteiger und Freunde der Wildkräuter. Darin werden ausschließlich heimische Wildkräuter vorgestellt. Wir haben sie selbst dokumentiert und erklären, wie man sie erkennen, aber auch in der Küche und der Hausapotheke nutzen kann. Unsere Bücher und unser Saisonkalender sind auch im Sommer-Starterset (hier erhältlich) in unserem eigenen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.
Essbare Wildkräuter: Kostenlose, nährstoffreiche Nahrung
Viele Wildkräuter, die im Rasen wachsen, sind essbar und äußerst nährstoffreich. Pflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel und Giersch sind wahre Superfoods, die voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien stecken. Anstatt sie als Unkraut zu bekämpfen, kann man diese Kräuter in die Küche integrieren und so von der kostenlosen und gesunden Nahrung profitieren, die der Garten bietet. Löwenzahnblätter können beispielsweise in Salaten verwendet werden, während Spitzwegerich sich hervorragend für Tees eignet, die beruhigend auf den Magen wirken. Brennnesseln lassen sich wie Spinat zubereiten und sind reich an Eisen und Vitamin C. Die Natur liefert hier direkt vor der Haustür eine Fülle an gesunder Nahrung – und das ganz ohne zusätzlichen Aufwand.
Natürlicher Lebensraum und Nahrungsquelle für Tiere
Wildkräuter sind nicht nur für Menschen nützlich. Sie bieten auch zahlreichen Tieren, von Insekten bis hin zu Vögeln, einen wertvollen Lebensraum und eine wichtige Nahrungsquelle. Während ein steriler englischer Rasen wenig Lebensraum für die Tierwelt bietet, fördern Wildkräuter die Biodiversität im Garten. Blühende Kräuter wie die Schafgarbe ziehen Bienen und Schmetterlinge an, die wiederum zur Bestäubung beitragen. Der Spitzwegerich dient als Nahrung für bestimmte Schmetterlingsraupen, und die Samen des Löwenzahns sind eine beliebte Nahrungsquelle für Vögel. Ein Garten, der Wildkräuter wachsen lässt, wird schnell zu einem lebendigen Ökosystem, das das Gleichgewicht der Natur unterstützt.
Pflegeleicht und nachhaltig: Kein englischer Rasen notwendig
Der traditionelle englische Rasen erfordert intensive Pflege, regelmäßiges Mähen, Bewässern und oft auch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Wildkräuter hingegen wachsen von selbst, ohne dass man viel Aufwand betreiben müssen. Sie benötigen keine zusätzliche Bewässerung oder chemische Pflegeprodukte, was sie zu einer umweltfreundlichen Alternative macht. Ein wilderer, naturnaher Garten, der Wildkräuter zulässt, spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Außerdem reduziert er die Notwendigkeit, invasive Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht vorzunehmen. Ein solcher Garten ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch ökologisch wertvoll.
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