Hand hält Zweig mit orangefarbenen Lampionblumen und gelben Physalis-Früchten im Herbstgarten

Lampionblume oder Physalis? So erkennst du den Unterschied jetzt im Oktober

Sie sehen aus wie kleine orange Laternen – doch wer im Herbst durch den Garten geht, erkennt oft nicht auf Anhieb, ob es sich um die dekorative Lampionblume (Physalis alkekengi) oder die essbare Andenbeere (Physalis peruviana) handelt.
Der Unterschied ist nicht nur optisch spannend: Während die eine Pflanze mit ihren leuchtenden Lampions als Zier- und Heilpflanze geschätzt wird, liefert die andere süß-säuerliche Früchte für die Küche. In diesem Beitrag zeigen wir dir die wichtigsten Erkennungsmerkmale, Tipps für Anbau & Pflege und wie du beide Pflanzen richtig nutzt. So vermeidest du gefährliche Verwechslungen und holst das Beste aus deinem Garten heraus.

Lampionblume (Physalis alkekengi) – leuchtende Herbstschönheit

Herkunft & Botanisches

  • Gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
  • Heimisch in Europa und Asien, wächst gern mehrjährig und ausdauernd.
  • Bildet unterirdische Ausläufer und kann schnell größere Flächen besiedeln.
Lampionblume im Herbst

Erkennungsmerkmale

  • Höhe: 40–80 cm, aufrecht wachsend, leicht verholzend.
  • Blätter: eiförmig, mattgrün, leicht behaart, mit ganzem oder leicht gewelltem Rand.
  • Blüten: unscheinbar, weißlich, erscheinen JuniJuli.
  • Ab August: Bei der Lampionblume (Physalis alkekengi) bildet sich der auffällige orange-rote „Lampion“ aus den Kelchblättern der Blüte. Darin steckt normalerweise eine kleine rote Beere (5–10 mm groß).
  • Oft trocknet diese Beere allerdings ein oder fällt früh ab, sodass im Herbst nur noch die leere Hülle übrig bleibt.
  • Unbefruchtete Blüten: Wenn die Blüten im Frühsommer nicht bestäubt wurden (z. B. wegen fehlender Insekten, Regenwetter während der Blütezeit), bildet sich gar keine Frucht, sondern nur der Lampion.
  • Achtung: Die Früchte sind unreif giftig und auch reif nicht als Obst geeignet.

Standort & Boden

  • Sonnig bis halbschattig, keine Staunässe.
  • Liebt humose, mäßig nährstoffreiche Böden.
  • Winterhart bis etwa –20 °C, ideal für Staudenbeete und Naturgärten.

Anbau-Tipps

  • Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst als Containerstaude.
  • Pflanzabstand: ca. 40 cm, da sie Ausläufer bildet.
  • Tipp: Wurzelbarrieren (z. B. Rasenkanten) einarbeiten, um unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
  • Pflegeleicht: nur im Frühjahr düngen, mäßig gießen.
  • Rückschnitt: Im Herbst oder zeitigen Frühjahr bodennah schneiden.
Lampionblumen im Oktober

Nutzung & Besonderheiten

  • Zierde: Die orange Lampionhülle ist getrocknet sehr dekorativ für Herbststräuße.
  • Räucherpflanze & Volksmedizin: Früher wurde sie bei Blasen- und Nierenproblemen genutzt, heute kaum noch medizinisch.
  • Nicht verzehren: Die Beeren enthalten Alkaloide und sind in größeren Mengen leicht giftig.

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Physalis / Andenbeere (Physalis peruviana) – die essbare Verwandte

Herkunft & Botanisches

  • Ebenfalls Nachtschattengewächs, stammt aus Südamerika (Peru, Kolumbien).
  • Wird in Mitteleuropa einjährig kultiviert, da sie frostempfindlich ist.
  • Wuchshöhe: 60–100 cm, buschig verzweigt.

Erkennungsmerkmale

  • Blätter: weich behaart, herzförmig, kräftig grün, deutlich größer als bei der Lampionblume.
  • Blüten: gelb mit dunklem Fleck in der Mitte (erinnert an kleine Petunien), erscheinen Juli–August.
  • Früchte: reifen SeptemberOktober in papierdünnen, beigen Hüllen (nicht knallorange).
  • Geschmack: süß-säuerlich, reich an Vitamin C und Provitamin A.
  • Essbar: Reife Früchte sind ein beliebtes Superfood.
Physalis Frucht im Herbst

Standort & Boden

  • Sonnig, warm, windgeschützt, ideal im Hochbeet oder Kübel.
  • Nährstoff- und humusreicher, lockerer Boden.
  • Empfindlich gegen Kälte: erst ab Mitte Mai ins Freie setzen.

Anbau-Tipps

  • Aussaat ab Februar/März im Haus bei ca. 20 °C.
  • Nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen, Pflanzabstand ca. 50 cm.
  • Regelmäßig gießen und alle 2–3 Wochen mit organischem Dünger versorgen.
  • Ernte: wenn die Hüllen trocken und papierartig sind und die Beeren gold-orange leuchten.
  • Überwinterung: meist nicht möglich, nur im Topf hell und frostfrei.
Physalis im Garten

Nutzung in der Küche

  • Frisch naschen als Snack oder Dessertdeko.
  • Für Marmelade, Chutney, Obstsalat oder zum Trocknen.
  • Passt gut zu Käseplatten und Schokolade.
  • Sehr lange haltbar, wenn die Hüllen intakt und trocken sind.

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Lampionblume vs. Physalis – die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

MerkmalLampionblume (P. alkekengi)Physalis / Andenbeere (P. peruviana)
NutzungZier- und HeilpflanzeEssbare Früchte, Naschobst
Winterhärtewinterhart, mehrjährigfrostempfindlich, meist einjährig
Fruchtfarberote Beere in orange-rotem Lampion oder gar keine Beere dringold-orange Beere in beiger, papierdünner Hülle
Blütenfarbeweißlich, unscheinbargelb mit dunklem Fleck
Blattstrukturmattgrün, kleinerweich behaart, herzförmig, größer
Ausbreitungtreibt Ausläuferbleibt buschig, keine Ausläufer
Giftigkeitunreif giftig, nicht zum Verzehressbar und vitaminreich
Physalis und Lampionblume im Vergleich

Tipps gegen Verwechslung – so gehst du sicher

  1. Farbe und Form der Hülle prüfen: Lampionblume hat knallorange, ballonartige Hüllen; Physalis beige-papierartige, eher zarte Hüllen.
  2. Blüten beobachten: Im Frühsommer zeigen sich die Unterschiede deutlich.
  3. Standort merken: Mehrjährige Büsche, die im Winter wieder austreiben, sind fast immer Lampionblumen.
  4. Nicht probieren, wenn unsicher! Insbesondere bei unreifen Früchten der Lampionblume.
Früchte von Physalis und Lampionblume im Vergleich

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Häufige Fragen (FAQ)

Ist die Lampionblume giftig?

Die Lampionblume enthält Alkaloide und ist leicht giftig.

Kann ich Physalis im Garten überwintern?

Nur in milden Regionen oder im frostfreien Wintergarten gelingt die Überwinterung. Meist wird sie jährlich neu ausgesät.

Verträgt die Lampionblume Kübelkultur?

Ja, aber sie braucht im Winter Schutz vor Durchfrieren des Topfes. Im Beet ist sie pflegeleichter.

Zwei Pflanzen – völlig unterschiedliche Nutzung

Obwohl Lampionblume und Physalis beide zur Familie der Nachtschattengewächse gehören und sich optisch ähneln, sind sie grundverschieden: Die eine bringt zierende Herbstlampions, die andere leckere Früchte für die Küche. Wer die Merkmale an Blättern, Blüten und Früchten kennt, kann sie leicht unterscheiden und im Garten gezielt einsetzen – ob als bunte Staude für Trockensträuße oder als vitaminreiches Naschobst.

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