Wenn wir das Wort Lein hören, so denken die meisten von uns vielleicht an die bekannten Leinsamen oder an das Leinsamen-Öl mit seinen wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Der Lein, welcher auch Flachs genannt wird, hat aber eine viel größere Bedeutung und ist nicht nur in der Küche bekannt, denn die Geschichte des Leins als Nutz- und Heilpflanze geht bis in die Steinzeit zurück und somit gilt der Lein als eine der ältesten Kulturpflanzen. Wir möchten euch hier einen kleinen Überblick über die Leinpflanze geben und auf deren Nutzen und Potentiale eingehen.
Was ist Lein und was ist Flachs?
Der Lein, der botanisch richtig auch gemeiner Lein genannt wird und auch als Flachs bekannt ist, ist eine wichtige Kulturpflanze zur Ölgewinnung und für die Produktion von Leinfasern. Er gehört in die Familie der Leingewächse (Linaceae), in der Gattung Lein (Linum), darunter gibt es viele verschiedene Arten. Allerdings wird der Lein nach seinem Einsatzgebiet unterschieden. Es gibt also den Öllein und den Faserlein. Heimisch ist die Pflanze im Mittelmeerraum und auch in Teilen Asiens. Aber auch bei uns findet man ihn mittlerweile wild und er wird gerne auch in Blumenbeeten und Bienenwiesen angepflanzt.
Der Lein ist eine einjährige Pflanze und kann über einem Meter hoch wachsen. Die Pflanze steht aufrecht und meist einzeln. Die Blätter der Pflanze besitzen keinen Stiel und sie stehen wechselständig an der Pflanze. Die Blätter sind länglich und lanzettenartig, also oval, aber spitz zulaufend. Der Flachs kann von Juni bis August in verschiedenen Farben blühen, von einem sanften Blau, violett, rosa und selten auch in einem schönen weiß. Die Blüten sind bis zu 3 cm groß und haben fünf Blütenblätter. Nach der Blütezeit entwickeln sich dann die bekannten Leinsamen aus runden Kapsel heraus. Die Samen können, je nach Standort, von August bis Oktober gewonnen werden.
Geschichtliches zum Lein
Der Lein soll schon zu den frühen Zeiten des Ackerbaus kultiviert worden sein, die ersten Hinweise stammen aus dem 5. Jh. v. Christus. Flachs war von jeher eine beliebte Pflanze, vor allem aufgrund der Pflanzenfasern welche zu einem bedeutenden Textilrohstoff wurden. Schon zu Steinzeiten wurden die Fasern des Leins für die Herstellung von Seilen und Stoffen verwendet. Pharaonen im alten Ägypten sollen vor der Mumifizierung in Tücher aus Lein eingehüllt worden sein, und auch im Mittelalter war der Lein noch immer eine wertvolle Pflanze und so sollen die Leinsamen auch von Hildegard von Bingen zu Heilzwecken genutzt worden sein.
Der Flachs spielte bis in das 18. Jahrhundert hinein eine sehr wichtige Rolle als Textilrohstoff. Allerdings schwindeten die Anbauflächen mit der zunehmenden Verwendung von Baumwolle und der Einführung von synthetischen Stoffen und so wurde der Lein als Nutzpflanze immer weiter verdrängt.
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Anwendung und Nutzen des Leins
Auch wenn die Rolle als Nutzpflanze schwindet, so ist der Lein in der Volksheilkunde noch immer eine interessante Pflanze. Das wertvolle Öl und die Samen des Leins sollen bei Gallenbeschwerden, Hauterkrankungen, bei Gürtelrose, Schleimhautentzündungen, Erkältungskrankheiten, sowie bei Unterleibsbeschwerden und bei rheumatischen Schmerzen eingesetzt werden. In der Homöopathie wird Lein bei chronischen Durchfällen, bei Heuschnupfen und Blasenreizungen eingesetzt. Aber auch die Blätter und Blüten werden in der Naturheilkunde und der Homöopathie verwendet.
Zu den Inhaltsstoffen zählen die wichtigen Schleimstoffe, Triterpene, Linolsäure, Phosphatide, Sterole aber auch Aminosäuren, cyanogene Lignanglykoside und ungesättigte Fettsäuren, darunter vor allem die gesundheitsförderlichen Omega-3-Fettsäuren. Leinsamen werden innerlich auch bei Verdauungsproblemen wie bei Verstopfung eingesetzt. Durch die Schleimstoffe kann die Saat im Darm Wasser binden und das Stuhlvolumen erhöhen, wodruch die Darmperistaltik angeregt und der Stuhlgang gefördert wird. Weniger bekannt scheint ein Leinsamen-Tee zu sein, welcher unter anderen auch bei Problemen der Harnwege angewendet wird.
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Lein in der Hausapotheke
Bei Husten, Furunkeln und Hautentzündungen kann auch ein Umschlag mit gemahlenen Samen aufgelegt werden. Bei Hautausschlägen kann alternativ auch Leinsamen-Öl aufgetragen werden. Aufgrund der Quelleigenschaft der Samen und den gesunden Omgea-3-Fettsäuren können Leinsamen die Stuhlkonsistenz verbessern und Entzündungen entgegenwirken. Wenn man die Samen selbst sammelt, so sollte man diese unbedingt nur im völlig reifem Zustand sammeln, da unreife Samen sonst giftige cyanogene Glykoside enthalten.
Die Fasern des Leins werden auch noch heute verwendet. Unter anderem für Textilien, aber auch für Dämmstoffe und für technische Füllungen. Das Leinöl wird in erster Linie als wertvolles Speiseöl genutzt. Da dies ein wertvolles kaltgepresstes Öl ist, sollte es am besten für die kalte Küche verwendet und nicht erhitzt werden. Weiterhin wird Lein aber auch für Kosmetika, Pflegeprodukte, für Farben und Lack gebraucht. Die Samen werden klassisch als Nahrungsmittel für Mensch und Tier genutzt. Die Leinblüten sind essbar und können so für kulinarische Zwecke verwendet werden. Besonders als Topping auf ein Dessert oder auf Salate und Suppen machen sich die feinen Blüten besonders gut.
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