Die Quitte im Herbst kann jetzt geerntet werden

Quitte: Die herbstliche Superfrucht – Warum sie so gesund ist

Die Quitte (Cydonia oblonga) ist im Herbst eine beliebte Frucht. Egal ob zu Mus, Quittengelee, Saft oder zu einer Salbe verarbeitet, die Quitte ist sehr vielseitig und vor allem sehr gesund. Jedoch sollte man einige Dinge beachten, bevor man sie isst und verarbeitet. Wir zeigen euch in diesem Beitrag, worauf zu achten ist.

Die Geschichte der Quitte

Die Quitte stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, ist aber seit Tausenden von Jahren in verschiedenen Teilen der Welt kultiviert. Sie gehört zur Rosengewächse-Familie (Rosaceae) und ist eng mit Äpfeln und Birnen verwandt, was man auch an der Form sehen kann. Sie hat ebenso ein Kerngehäuse und ihre unterschiedlichen Arten ähneln Äpfeln (Apfelquitte) und Birnen (Birnenquitte). In der Antike galt die Quitte als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit. Sie wurde oft in Hochzeitszeremonien und mythologischen Erzählungen erwähnt. Roh verzehrt sind Quitten extrem adstringierend, was bedeutet, dass sie den Mund sehr trocken werden lassen. Diese Eigenschaft verschwindet jedoch beim Kochen oder Verarbeiten. Quitten sind aufgrund ihres hohen Pektingehalts sehr geeignet für die Herstellung von Marmeladen und Gelees, da Pektin ein natürliches Geliermittel ist. Die Duftstoffe der Quitte werden auch in der Parfümerie verwendet, um fruchtige und blumige Noten zu erzeugen. Quittenöl wird in der Aromatherapie verwendet und hat einen angenehmen, fruchtigen Duft. Aus einem Ölansatz mit Quitte kann man zudem eine wertvolle Salbe machen, denn die Quitte eignet sich auch zur Hautpflege, wie ihr in unserem Rezept „Quitte zur Hautpflege – Rezept für eine Quittensalbe“ nachlesen könnt. Die Antioxidantien in Quitten tragen zur Hautgesundheit bei, indem sie die Haut vor vorzeitiger Alterung und Schäden durch UV-Strahlen schützen. Dieses Rezept findet ihr auch in gedruckter Form in unserer Herbstausgabe 2023 des Kräuterkeller Magazins (hier erhältlich).

Salbe mit Quitte

Es gibt unterschiedliche Quitten

Es gibt verschiedene Sorten von Quitten, darunter die beliebte Apfelquitte (Cydonia oblonga var. oblonga) und die Birnenquitte (Cydonia oblonga var. pyriformis), die sich in Größe, Form und Geschmack unterscheiden.

  1. Form:
    • Apfelquitte: Wie der Name schon andeutet, hat die Apfelquitte eine runde oder leicht ovale Form, ähnlich der eines Apfels. Sie ist oft etwas größer als die Birnenquitte.
    • Birnenquitte: Die Birnenquitte hat eine birnenförmige oder eiförmige Gestalt, was ihr ihren Namen gibt. Sie ist in der Regel kleiner als die Apfelquitte und läuft an der Oberseite spitz zu.
  2. Geschmack:
    • Apfelquitte: Die Apfelquitte hat oft einen leicht süß-säuerlichen Geschmack. Sie kann roh verzehrt werden, ist aber aufgrund ihres adstringierenden Geschmacks nicht so angenehm wie Birnenquitten. Sie wird häufig für die Zubereitung von Marmeladen, Gelees und Desserts verwendet.
    • Birnenquitte: Die Birnenquitte hat einen süßen und leicht aromatischen Geschmack. Sie ist angenehmer roh zu essen und wird oft frisch verzehrt. Ihr Geschmack erinnert an Birnen und ist weniger adstringierend als der der Apfelquitte.

Beide Quittensorten sind vielseitig in der Küche einsetzbar und werden in verschiedenen Rezepten verwendet. Sie können auch miteinander kombiniert werden, um einen ausgewogenen Geschmack und Textur zu erzielen.

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Wildkräutern erkennen und sammeln

In unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich), haben wir die wichtigsten heimischen Wildpflanzen aufgenommen. Das Kräuterbuch soll dir in jeder Jahreszeit eine wichtige Hilfe beim Sammeln, Bestimmen und Verarbeiten von Wildkräutern sein. Wir haben wirklich nur solche Pflanzen im Buch aufgenommen, die man in unseren Gegenden auch reichlich finden kann. Du findest es neben vieler unsere weiteren, selbst gemachten Produkte, wie den Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich), in unserem eigenen Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de 

Buch und Saisonkalender

Gesundheitsvorteile von Quitten

Quitten sind reich an Ballaststoffen, Vitamin C und Antioxidantien. Sie können zur Förderung der Verdauung und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Aufgrund ihres hohen Pektingehalts können Quitten zur Linderung von Magenbeschwerden beitragen. Pektin wirkt als natürliches Abführmittel und hilft bei der Regulierung des Stuhlgangs. Quitten liefern wichtige Mineralien wie Kalium, Kupfer und Eisen, die für die Aufrechterhaltung des Elektrolythaushalts, die Blutbildung und die Herzgesundheit entscheidend sind.

Warum sollte man Quitten nicht roh essen?

Quitten müssen gekocht werden, weil sie roh in der Regel ungenießbar und äußerst adstringierend sind. Sie sind roh zudem sehr hart. Die Adstringenz der Quitte kommt von den Tanninen, die in der Frucht vorhanden sind. Tannine sind Verbindungen, die eine starke Kontraktion in den Schleimhäuten des Mundes und des Rachens verursachen. Dies führt zu einem trockenen, pelzigen Gefühl im Mund und einem unangenehmen Geschmack. Durch das Kochen der Quitten werden die Tannine abgebaut und der Geschmack wird viel angenehmer. Das Kochen ermöglicht es auch, die Früchte weicher und essbarer zu machen, was sie für die Zubereitung von Marmeladen, Gelees, Kompott, Saft und anderen Leckereien geeignet macht. Es ist wichtig zu beachten, dass das Kochen nicht nur die Tannine abbaut, sondern auch den Geschmack und das Aroma der Quitten intensiviert. Dies ist der Grund, warum Quitten in vielen kulinarischen Rezepten in gekochter Form verwendet werden, um ihre einzigartigen Aromen und süßen Noten zur Geltung zu bringen.

Gesammelte Birnen Quitten

Unser Wildkräuter Magazin

Kennst du schon unser Kräuterkeller Magazin? Einmal pro Quartal erscheint eine gedruckte und digitale Form des Kräuterkeller-Magazins (hier erhältlich). In der Herbstausgabe findest du das Rezept für die Quittensalbe sowie ein leckeres Apfel-Quitten-Kompott. Dort gibt es neben den wilden Kräutern auch noch weitere Inspirationen und Rezepte passend zur Saison. Auch unsere bisherigen Ausgaben sind noch in kleiner Stückzahl erhältlich. Die bekommst das Magazin in unserem Kräuterhexenshop in einer gedruckten und in einer digitalen Variante unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter Magazine

Sollte man die Schale von Quitten abreiben?

Ja, das ist empfehlenswert, denn Quitten haben oft einen leichten Flaum oder eine feine, behaarte Schicht auf ihrer äußeren Schale. Dieser Flaum wird manchmal als „Wolligkeit“ bezeichnet. Der Flaum auf der Schale der Quitte dient dazu, die Frucht vor äußeren Umwelteinflüssen zu schützen. Er kann die Frucht vor übermäßiger Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Insekten und Krankheitserregern schützen. Da Quitten meist in sehr trockenen Regionen wachsen, ist er auch ein Schutz vor Austrocknung. Am besten reibt man die Quitten vor dem Verzehren mit einem Geschirrtuch ab. Übrigens, wunderschöne Geschirrtücher auf Bio Baumwolle mit tollen Kräutermotiven findet ihr in der Kategorie Küche (hier klicken) in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de Schaut gleich mal vorbei.

Warum ist die Quitte innen braun?

Wenn das Innere von Quitten braun wird, kann dies auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Wie viele Früchte neigen auch Quitten dazu, sich zu verfärben, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Dieser Prozess wird als Oxidation bezeichnet und führt zur Bildung von braunen oder dunklen Flecken im Fruchtfleisch. Das passiert aber nicht, wenn man sie angeschnitten hat und an der Luft liegen lässt. Dies ist ähnlich dem Bräunen von Äpfeln oder Birnen, wenn sie geschnitten werden. Schneidet man die Quitte auf und die ist schon innen braun, kann das am Reifegrad liegen. Quitten reifen von innen nach außen. Wenn die Frucht reif wird, kann das Innere zunächst einen dunkleren Farbton annehmen. Dies ist ein natürlicher Reifeprozess. Es ist wichtig zu beachten, dass das Bräunen des Fruchtfleisches in den meisten Fällen keinen Verlust an Geschmack oder Qualität bedeutet. Die Frucht ist in der Regel immer noch essbar, selbst wenn sie innen leicht braun geworden ist.

Es gibt Apfel- und Birnen Quitten

Enthält die Quitte Blausäure?

Ja, Quittenkerne, wie die Kerne vieler Steinfrüchte, enthalten Amygdalin, eine natürlich vorkommende Verbindung, die im Körper in Blausäure umgewandelt werden kann. Die Blausäure ist eine giftige Verbindung, wenn sie in ausreichenden Mengen aufgenommen wird. Sie wird aber nur freigesetzt, wenn man die Kerne zerbeißt oder schluckt. Aus diesem Grund sollte man die Kerne nicht mitessen, sie auf keinen Fall zerbeißen, sondern zur Seite legen. Wegwerfen muss man sie nicht, denn man kann aus ihnen ein Hausmittel machen. Man kann sie bei Husten und Halsschmerzen einsetzen, indem man sie lutscht. Aber bitte nicht kauen oder schlucken. Dabei entsteht ein Schleim, der sehr wohltuend und lindernd für den Hals sein kann. Wichtig ist, dass man die Kerne anschließend aber wieder ausspuckt, da sie Blausäure enthalten. Der Quittenschleim ist übrigens auch zur Hautpflege geeignet. Dazu kann man aus den Kernen einen Schleim herstellen, und diesen äußerlich auf die Haut auftragen. Man gibt zu ca. 10g Quittenkerne etwa 75ml Wasser und lässt dies über Nacht ziehen. Das Wasser sollte nur lauwarm sein. Am nächsten Tag findet man einen Schleim vor, den man bei entzündeter Haut oder Verbrennungen einsetzen kann. Sogar bei unreiner Gesichtshaut kann der Quittenschleim helfen. Wusstet ihr, dass es Quittenschleim früher sogar in Apotheken zu kaufen gab? Spannend oder? Heute weiß das leider kaum noch jemand. Aber wir vom Kräuterkeller sind ja dazu da, euch die alten Hausmittel zu bewahren. Wir hoffen, dieser Artikel war lehrreich und interessant für euch.

Wildkräuter haltbar machen

Der Herbst ist auch die Zeit, Kräuter zurück zu schneiden. Mehr dazu erfährst du im Beitrag „Diese Kräuter solltest du im Oktober zurückschneiden„. Die zurückgeschnittenen Kräuter können dann in der Küche verwendet werden. Man kann die Kräuter natürlich auch trocknen. Dies ist eine großartige Möglichkeit, den frischen Geschmack der Kräuter in den Gerichten das ganze Jahr über zu genießen. Auch zum Kochen oder zur Herstellung von Ölen, einem leckeren Kräutersalz und Tees sind die Kräuter wunderbar geeignet. Alles, was nicht vertrocknet und gelb ist, noch intakt und aromatisch ist, kann verwendet werden. Tolle Anregungen sind in unserem ganz neuen Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich) zu finden. Wir haben hier viel Hintergrundinformationen für euch notiert, die euch mit den besten Tipps ausstatten, wie man die Kräuter am schonendsten haltbar machen kann, es finden sich aber auch viele leckere Rezepte in diese Buch. Schaut also gleich in unserem eigenen Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de vorbei und lasst euch diesen tollen Ratgeber nicht entgehen.

Wildkräuter haltbar machen - das Buch

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