Bisphenol A (BPA), ein gefährlicher Stoff, der hormonartige Wirkung hat, ist noch immer in vielen Kassenbons und Quittungen aber auch Lebensmittelverpackungen und vor allem Konservendosen enthalten. Welche Auswirkung das auf unsere Gesundheit haben kann und warum vor allem Schwangere und Kleinkinder besonders gefährdet sind, soll dieser Artikel klären.
Was ist Bisphenol A?
Er gehört zur Gruppe der Endokrinen- oder hormonell wirksamen Stoffen und kann Auswirkungen auf unseren Hormonhaushalt haben. Dies kann sich auf die Fruchtbarkeit, die Entwicklung bei Kindern oder den Pubertätsbeginn auswirken, aber auch auf hormonell Bedingte Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht. In Studien an Fischen und Froschlurchen wurde nachgewiesen, dass der Stoff hormonähnlich wirkt und die Fortpflanzung und Entwicklung schädigen kann. Ebenso ist eine karzinogene Wirkung nicht ausgeschlossen.
Warum wird Bisphenol A überhaupt noch verwendet?
Bisphenol A wird z.B. eingesetzt, um Konservendosen zu härten, es wird aber auch in Trinkflaschen und in Thermopapier verwendet. Doch die EU hat mittlerweile erkannt, dass Bisphenol A gefährlich sein kann und stuft diesen Stoff als „besonders besorgniserregend ein“. Die gesundheitlichen Folgen seien „dauerhaft und unumkehrbar.“ https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/eu-erkennt-bisphenol-a-als-besonders
Ab 2020 soll Thermopapier mit Bisphenol A in der EU verboten werden. In Verpackungen bleibt der Stoff allerdings weiterhin bestehen. Lediglich der Grenzwert soll angepasst werden. Experten haben allerdings Zweifel, ob ein Absenken der Grenzwerte helfen kann. Schon geringe Dosen des Stoffes können Schäden verursachen und aus diesem Grund sollte der Stoff zum Schutze der Gesundheit verboten werden.
Einige Unternehmen haben reagiert
Schon jetzt gibt es Unternehmen, die auf Bisphenol A-haltiges Papier für Kassenbons verzichten. Dazu gehören u.a.
- Rewe Group
- EDEKA
- Aldi
- denn´s Bio-Markt
- dm – Drogeriemarkt
In Japan und Frankreich herrschen hingegen Verbote und man hat durchaus Alternativen für Bisphenol A gefunden. Bisphenol A ist allerdings nicht der einzige problematische Stoff, denn es gibt noch weitere Bisphenole. Ein generelles Verbot aller Bisphenole wäre daher wünschenswert.
Was können wir tun, um uns zu schützen?
Da die Verpackungs- und Chemieindustrie und auch die Politik uns nicht vollständig vor diesem Stoff schützt, müssen wir wie immer selbst aktiv werden. Die Konzentration an Bisphenolen kann deutlich reduziert werden, wenn der Kontakt mit Plastikverpackungen und Kassenbons eingeschränkt wird. Es ist ohnehin sinnvoll so wenig Plastikverpackungen wie möglich zu kaufen und auch kein Wasser aus Plastikflaschen zu trinken. Wer viel frisch auf dem Markt kauft, in Unverpacktläden geht oder selbst Produkte anbaut, der kann das Risiko deutlich minimieren. Kassenbons sollten am besten gar nicht mitgenommen werden und vor allem darauf geachtet werden, dass sie nicht in die Hände von Kleinkindern geraten. Auch bei der Entsorgung ist Vorsicht geboten. Laden sie im Papiermüll können sie in Form von recyceltem Toilettenpapier oder Pizzakartons wieder bei uns landen.
Und beim Zahnarzt? Es ist ratsam mit seinem Zahnarzt über die Inhaltsstoffe der Zahnfüllungen zu sprechen, bevor sie eingesetzt werden.
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