Von den jungen Trieben bis zu den Nadeln, die Fichte hat seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Naturheilkunde. Kein Wunder, gehört sich zu dem verbreitetsten Nadelbaum in unseren Wäldern. Ihre Triebe, die jetzt im Frühling sprießen, nennt man auch Maiwipfel, abgeleitet vom Monat Mai, in dem die meisten Triebe an der Fichte zu entdecken sind. Wir gehen in diesem Beitrag auf praktische Anwendungstipps für Fichtennadeln, die Körper und Geist beleben können, sowie hilfreiche Methoden zur einfachen Bestimmung dieser heimischen Baumart.
Informationen zum Sammeln
Die Fichte ist bei uns weit verbreitet, da sie seit Jahrzehnten in Monokultur angebaut wird. Für die Forstwirtschaft ist die Fichte aufgrund ihres schnellen Wachstums sehr interessant. Nach ca. 80 Jahren kann man sie fällen. Möchte man Fichtentriebe ernten gehen, sollte man dennoch nicht einfach in den Wald und ungefragt Zweige abreißen. Dies kann den Baum schädigen und ihn anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge machen. Im besten Fall erntet man im eigenen Garten, Vom wild Sammeln ohne Erlaubnis ist abzuraten. Hier sollte man vorher den Forstwirt oder Waldbesitzer um Erlaubnis fragen. Er kann eventuell auch bei der Bestimmung helfen, denn die Fichte kann auch verwechselt werden. Wir haben unsere Maiwipfel im eigenen Wald gepflückt. Bitte sammelt immer nachhaltig und achtet auf den Natur- und Umweltschutz. Man sollte immer nur ein paar Triebe pflücken, niemals alle eines Baumes. Den vordersten Trieb lässt man stehen. Man sollte nur seitliche Triebe pflücken. Im Titelbild ist der vorderste Trieb nicht abgepflückt. Er wird am besten stehen gelassen, denn den braucht der Baum zum Wachsen. Seitlich zu pflücken meint, die Wipfel zu nehmen, die an der Seite des Zweigs wachsen, nicht an der Spitze.
Die Fichte erkennen
Möchte man die Kräfte der Fichtennadeln für sich nutzen, empfiehlt es sich selbst in den Wald zu gehen und frische junge Fichtentriebe zu pflücken. Junge Triebe sind hellgrün und entstehen an den Enden der Zweige. Sie sehen aus wie kleine „Babyzweige“ und unterscheiden sich optisch deutlich vom älteren Zweig. Da die Fichte aber ganzjährig grün ist und immer vorhanden ist, kann man sie das ganze Jahr über nutzen. Austrieb ist allerdings im Frühjahr. Beim Sammeln sollte man darauf achten, dass man die Fichte sicher bestimmen kann. Man erkennt sie daran, dass ihre Nadeln spitz und kantig sind und pieken. Farblich sind die Nadeln an allen Stellen gleich gefärbt. Wenn man einen Zweig herumdreht, sollte er also auch auf der Rückseite gleich aussehen. Schau dir hier doch einmal das Erklärvideo von Alex an. Weitere solcher Videos findest du auf unserem YouTube Kanal – einfach hier abonnieren.
Achtung: Verwechslungsgefahr mit der giftigen Eibe
Verwechseln sollte man die Fichte keinesfalls mit der Tanne oder der hochgiftigen Eibe, die früher als Tötungsgift eingesetzt wurde und als stark leberschädigend gilt. Die Tanne kann man farblich gut unterscheiden, dreht man einen Zweig, ist die Rückseite grau. Auch die Eibe ist auf der Zweigrückseite heller, jedoch nicht grau. Ihre Nadeln sind breiter und auch glänzender. Ist man sich bei der Bestimmung nicht sicher, sollte man auf das Ernten verzichten und zuerst eine Kräuterwanderung machen oder auch evtl. einen Forstwirt um Rat fragen.
Das Kräuterbuch, das dir hilft heimische Wildkräuter zu erkennen
Wenn du jetzt gern selbst raus möchtest und noch nach dem richtigen Kräuterbuch suchst, dass die Ideen und Anregungen bietet, dann ist unser neues Kräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) genau richtig für dich. In diesem Buch erfährst du nicht nur auch Informationen zur Fichte und ihre Verwendungsmöglichkeiten, sondern auch welche heimischen Wildkräuter und Heilpflanzen man in der jeweiligen Jahreszeit finden kann. Wir zeigen auch viel unserer Arbeit mit den Pflanzen und haben unsere Erkenntnisse der letzten Jahre darin gesammelt. Uns war wichtig, dass das Buch wirklich hilfreich ist und man die darin vorgestellten Wildkräuter auch wirklich reichlich findet und ernten kann. Zu jeder Pflanze gibt es zunächst grundlegende Infos zur Bestimmung, zum Standort und zu den Inhaltsstoffen. Danach gibt es auch Ideen zur Verwendung in der Küche und in der Hausapotheke. Das Buch wurde von uns selbst erstellt und ist nur exklusiv bei uns zu kaufen. Du kannst es dir in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de bestellen. Wir verschicke jede Sendung persönlich und legen einen kleinen Brief bei. Darauf darfst du dich schon mal freuen.
Fichte in der Naturheilkunde
Bereits seit dem Mittelalter wurden die Nadeln der Fichte zu Heilzwecken eingesetzt. Überliefert sind beispielsweise Rezepte bei Atemwegserkrankungen. Hildegard von Bingen oder Hieronymus Bock wussten um die heilsamen Kräfte, aber auch heute ist die Fichte noch sehr beliebt. Man findet sie als ätherisches Öl, in vielen Erkältungsbädern, doch man kann die Nadeln auch direkt verwerten. Sie sind nicht nur reich an ätherischen Ölen, sondern enthalten auch viel Vitamin C. Es gibt mittlerweile Studien, die bestätigen, dass sie schleimlösend wirken können und wohltuend auf die Atemwege sein können.
Fichtenspitzen essen
Pesto, Salate oder Kräuterbutter kann man mit jungen Trieben der Fichte verfeinern. Dazu sollte man sie im April oder Mai ernten. Sie schmecken herrlich harzig und leicht zitronig. Man kann sie sogar roh essen, wenn sie ganz jung sind.
Unsere Entdeckerbücher für Kinder
Wir möchten Kinder für Kräuter, Insekten und Wildpflanzen interessieren, aber auch Erwachsene dazu einladen, zusammen mit ihren Kindern oder Enkeln mehr in die Natur zu gehen, um Pflanzen und kleine Insekten zu beobachten, Kräuter oder Früchte zu sammeln und damit tolle, natürliche Gerichte auszuprobieren. Aus diesem Grund haben wir unsere Bücher für Kinder geschrieben: „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) ist kein klassisches Kinderbuch, sondern eher ein Entdeckerbuch. In diesem Buch werden heimische Wildkräuter und Heilpflanzen vorgestellt. Auf spielerische Art kann man die Natur mit diesem Buch ein Stück besser kennenlernen. Die Anleitung für die Samenkugeln ist natürlich auch in unserem Kinderbuch enthalten. Im ersten Kapitel begleitet ihr Mara und Ben mit ihren Großeltern durchs Jahr und werdet erfahren, wie sie Kräuter, Wildpflanzen und Insekten entdecken. Im zweiten Kapitel werden die vorgestellten Pflanzen einfach erklärt. Das dritte Kapitel soll dazu einladen, selbst Rezepte und Tipps auszuprobieren. Bisher hat das Buch schon viele Kinder, Eltern und Großeltern motiviert, die Natur mehr zu entdecken. Im zweiten Entdeckerbuch „Ben und Mara entdecken den wilden Wald“ (hier erhältlich), erkunden die beiden mit ihrem Großvater bei einem Spaziergang den wilden Wald. Auch hier möchten wir den kleinen und großen Lesern wieder viel Platz für eigene Entdeckungen in den Bildern geben. Im zweiten Kapitel des Buches befindet sich ein kleines Lexikon, in dem wir die Pflanzen des Waldes genauer erklären. Die Bücher gibt es nur bei uns in unserem kleinen Kräuterhexen Onlineshop einzeln oder in unserem Entdeckerset zum Sparpreis unter www.die-moderne-kräuterhexe.de
Fichtennadel Tee
Für Fichtennadel Tee werden junge, kurze Zweige geerntet. Pro Tasse sollte man 5-8 g Fichtennadeln verwenden. 5g bezieht sich auf die getrockneten Nadeln, die man z.B hier kaufen kann. 8 g der frischen Nadeln können für eine Tasse mit 200 ml verwendet werden. Nach fünf Minuten Ziehzeit, kann man den Tee genießen. Mehr als 10 g getrocknete Fichtennadeln täglich sollte man allerdings nicht zu sich nehmen. Man nimmt ihn klassischerweise bei Erkältungsbeschwerden oder Husten ein.
Fichtennadel Tinktur
Eine Tinktur aus Fichtennadeln kann äußerlich bei Muselschmerzen oder zur Unterstützung der Regeneration nach dem Sport angewendet werden. TraIn der Naturheilkunde benutzt man sie traditionell auch bei rheumatischen Beschwerden, Gelenkbeschwerden und Durchblutungsstörungen. Macht man die Tinktur selbst, sollte man allerdings darauf achte, dass man nie nicht zu hoch konzentriert ansetzt. Sie wird hergestellt aus zehn jungen Fichtentrieben und 300 ml Dollepkorn oder Wodka. Der Alkohol sollte mindestens 40% Vol haben. Die Triebe werden zerkleinert, in ein Glas mit Schraubdeckel gegeben und mit dem Alkohl übergossen. An einem sonnigen oder warmen Ort bleibt das Glas nun für zwei Wochen stehen und sollte immer wieder kurz geschüttelt werden, dass alle Pflanzenteile mit Alkohol bedeckt sind. Nach zwei Wochen kann die Tinktur abgesiebt werden und in eine saubere Flasche abgefüllt werden.
Fichte auf die Ohren
In unserem Podcast „Die moderne Kräuterhexe“ findest du auch eine Episode, die sich mit der Fichte beschäftigt. Du findest unseren Podcast hier bei Apple Podcast und hier bei Spotify. Über ein Abo (das kostenfrei ist) würden wir uns sehr freuen!
Inhalieren mit Fichte
Gerade bei Erkältung und verstopfter Nase kann es sehr wohltuend sein, zwei bis drei Esslöffel Fichtennadeln aufzukochen und zu inhalieren. Dies geht mit einem Inhalator aber auch direkt über dem Topf, sondern er vom Herd genommen wurde und man sich ein Handtuch über den Kopf wirft. Bei Asthma und Keuchhusten ist von Anwendungen oder dem Konsum von Fichtennadelzubereitungen abzuraten.
Fichtennadel Bad
Ein Bad aus Fichtennadeln ist etwas für schwache Nerven! Bei Stress oder Erkältungssymptomen kann ein Bad aus Fichtennadeln wohltuend sein. Man stellt sich einen Sud aus einer großen Handvoll Fichtennadeln her, die man mit 2-3 Litern Wasser aufkocht und ziehen lässt, bis der Sud Körpertemperatur hat. Anschließend kann man diesen Sud dem Badewasser zugeben und darin entspannen.
Die Wildkräuter des Frühlings
Sichere dir jetzt unser aktuelles Wildkräuter Magazin (hier erhältlich)! In der aktuellen Frühlingsausgabe präsentieren wir dir viele Wildkräuter des Frühjahrs sowie tolle Tipps und Rezepte. Wenn du die bisherigen Ausgaben verpasst hast, hol dir doch unser Komplettset. Du bekommst das Magazin in digitaler und gedruckter Form in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Fichtennadel Badesalz selbermachen
Aus frischen Fichtennadeln und Salz kann man sich im Thermomix oder der Küchenmaschine ganz einfach ein Badesalz selbst herstellen. Dazu werden eine Handvoll der Nadeln mit 300g Salz zerkleinert, bis eine homogene Masse entsteht. Diese lässt man auf einem Backblech ausgebreitet lufttrocknen und gibt sie nach etwa zwei Tagen Trocknungszeit in ein Glas mit Schraubdeckel. Nun kann man bei Bedarf etwa 100g des Salzes zu einem Bad hinzugeben.
Wissen, wann man welche Pflanzen ernten kann
Wer den richtigen Erntezeitpunkt der wichtigsten, heimischen Wildpflanzen rechtzeitig erkennen will und gezielt in jedem Monat danach Ausschau halten möchte, der sollte sich unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) bestellen. In ihm sind die Wildkräuter und Heilpflanzen abgebildet, die es im jeweiligen Monat besonders häufig gibt. Der Kalender ist exklusiv bei uns erhältlich. Du findest ihn in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Rezepte mit der Kiefer
Nicht nur die Fichte kann man in der Hausapotheke und in der Küche nutzen. Auch die Kiefer bietet tolle Möglichkeiten. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag „Die Kiefer als Hausmittel nutzen: Kiefernnadeltee und Kiefernadelöl„.
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Guten Tag Ihr Lieben, Ihr macht eine wundervolle Arbeit und ich bin glücklich, daß es Euch gibt. Habe Eueren Kalender, der bei mir in der Küche hängt und mich erinnert was dran ist. Mit Eurer Webseite und den tollen Tipps habe ich immer genügend Anregungen das Gesammelte zu verarbeiten.
Vielen Dank!
Bitte macht weiter so! Seid beschützt!
Ganz liebe Grüße aus Thüringen Beatrix
Liebe Beatrix, vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut uns, wenn unser Kalender dich immer auf dem Laufenden hält 😉
Habe inzwischen den Saisonkalender und einige Bücher von euch und bin begeistert.
Toll und informativ aufbereitet. Sehr empfehlenswert!
Hallo Regina,
vielen Dank für deine Unterstützung!
Viele Grüße
Sandra und Alex
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