Die richtige Überwinterung von Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Petersilie ist entscheidend, um ihre frischen Aromen auch im Winter genießen zu können. Ob im Garten oder auf dem Balkon – jetzt, da die Temperaturen sinken, gibt es einige wichtige Maßnahmen zu beachten, damit Ihre Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit kommen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, worauf es ankommt, um Ihre Kräuter optimal auf den Winter vorzubereiten.
Welche Temperaturen vertragen die Kräuter?
Es gibt einige Küchenkräuter, die erstaunlich gut mit der kalten Jahreszeit zurecht kommen. Zu ihnen Zählen die meisten Rosmarinarten, Thymian, aber auch Salbei oder Bergbohnenkraut sind sehr robust. Andere Kräuter, wie Basilikum oder Dill verraten weniger strenge Temperaturen. In dieser Liste sind grobe Temparaturrichtlinien aufgeführt, wie kalt es für die einzelnen Kräuter draußen werden darf.
- Basilikum (Mindesttemperatur im Freien: 15°C)
- Rosmarin (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Thymian (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Oregano (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Petersilie (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Minze (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Zitronenmelisse (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Schnittlauch (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Estragon (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Lavendel (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Koriander (Mindesttemperatur im Freien: 5°C)
- Bohnenkraut (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Salbei (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Dill (Mindesttemperatur im Freien: 0°C)
- Majoran (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Estragon (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Liebstöckel (Maggikraut) (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
- Ysop (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Bärlauch (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Schnittknoblauch (Mindesttemperatur im Freien: -10°C)
- Zitronenbasilikum (Mindesttemperatur im Freien: 15°C)
- Kerbel (Mindesttemperatur im Freien: -5°C)
Mindesttemperaturen und optimale Wachstumstemperaturen
Unterhalb dieser Mindesttemperaturen kann die jeweilig Pflanze erfrieren. Diese Mindesttemperatur bedeutet aber nicht, dass die Pflanze dann noch wächst. Alle Pflanzen stellen im Winter ihr Wachstum ein. Die optimale Wachstumstemperatur wird dann erst wieder im Frühjahr oder im Frühsommer erreicht. Kündigen sich längere Zeit sehr kalte Temperaturen an, macht es Sinn, nicht geschützte Kräuter bei der Überwinterung zu unterstützen. Je jünger die Pflanzen sind und je kleiner der Topf, desto eher erfrieren sie auch im Freiland. Ein 25 Jahre alter Rosmarinstrauch wird eher durch den Winter kommen (allein schon, weil er das die Jahre davor auch geschafft hat), als ein frisch gekauftes Töpfchen aus dem Supermarkt, das keinerlei Witterungstoleranz hat, weil es im Gewächshaus aufgezogen wurde.
Wildkräuter im Winter sammeln
In unserem eigenen Wildkräuter Magazin findet man viele Berichte zur Wildkräutersaison, Tipps für Hausmittel und aktuelle Rezepte. Das Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich) ist kein Abo und man kann selbst entscheiden, welche Ausgaben man haben möchte. Erhältlich sind die Magazine ebenfalls in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Standortwahl für die Überwinterung
Ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Überwinterung von Kräutern ist die Wahl des richtigen Standortes. Je nach den Gegebenheiten und den individuellen Kräutertypen können unterschiedliche Optionen in Betracht gezogen werden. Wenn genügend Platz im Haus vorhanden ist, ist ein sonniges Fensterbrett eine ausgezeichnete Wahl. Hier gedeihen Kräuter wie Basilikum und Oregano gut, da sie ausreichend Tageslicht erhalten.
Wer über ein Gewächshaus verfügt, kann Kräuter in Töpfen oder Kästen unterbringen. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus können leicht kontrolliert werden. Ein geschützter Balkon kann ebenfalls geeignet sein, um Kräuter zu überwintern. Achten Sie darauf, dass sie vor Frost und Wind geschützt sind.
Schutz vor Kälte
Viele Kräuter sind empfindlich gegenüber Kälte, daher ist es wichtig, sie vor Frost zu schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen. Um die Wurzeln zusätzlich zu isolieren, kann man die Töpfe mit Materialien wie Kokosmatten umwickeln. Bei starkem Frost kann die Verwendung von Frostschutzvlies sinnvoll sein. Dieses Vlies schützt die Pflanzen vor Kälte, während sie weiterhin atmen können.
Wildkräuter haltbar machen
Kurz vor dem Winter besteht noch die Möglichkeit, sich mit Wildkräutern und Küchenkräutern einen Vorrat anzulegen. Viele Methoden und Wissenswertes rund über das haltbar machen von Wildkräutern und Heilpflanzen kannst du in unserem neuen Buch „Wildkräuter haltbar machen – die besten Verfahren und Rezepte“ (hier erhältlich) nachlesen, das in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich ist. Im Buch findest du auch noch viele weitere Rezepte zu diesem Thema.
Gießen
Das richtige Gießen ist entscheidend, um Ihre Kräuter gesund zu erhalten. Während des Winters benötigen Kräuter weniger Wasser. Man sollte die Pflanzen nur gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, um Staunässe zu vermeiden. Am besten nimmt man Raumtemperatur-Wasser, da kaltes Wasser den Wurzeln schaden kann. Trotzdem sollte man auch im Winter gießen, und darauf achten, dass Ihre Kräuter nicht vertrocknen.
Lichtversorgung im Winter
Kräuter benötigen ausreichend Licht, um während des Winters gesund zu bleiben. Am besten sollten die Kräuter mindestens 6 Stunden Tageslicht erhalten. Ein sonniges Fensterbrett ist eine ausgezeichnete Option, um genügend Licht zu gewährleisten. In Regionen mit wenig Sonnenlicht kann die Verwendung von Pflanzenlichtern sinnvoll sein. Diese bieten den Kräutern zusätzliches Licht und fördern ihr Wachstum (hier erhältlich). Außerdem sollte man die Töpfe regelmäßig drehen, um sicherzustellen, dass alle Seiten der Pflanzen ausreichend Licht erhalten. Dies hilft, ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern.
Temperatur
Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle bei der Überwinterung von Kräutern. Eine konstante Temperatur zwischen 5°C und 15°C ist ideal. Extreme Temperaturschwankungen können den Pflanzen schaden. Auch tägliches kurzes Lüften ist wichtig. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Temperatur und Luftzirkulation.
Wildkräutern erkennen und sammeln
In unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich), haben wir die wichtigsten heimischen Wildpflanzen aufgenommen. Das Kräuterbuch soll dir in jeder Jahreszeit eine wichtige Hilfe beim Sammeln, Bestimmen und Verarbeiten von Wildkräutern sein. Wir haben wirklich nur solche Pflanzen im Buch aufgenommen, die man in unseren Gegenden auch reichlich finden kann. Du findest es neben vieler unsere weiteren, selbst gemachten Produkte, wie den Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich), in unserem eigenen Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Zurückschneiden von Kräutern
Das Zurückschneiden der Kräuter im Herbst ist eine wichtige Maßnahme, um das Wachstum während des Winters zu verlangsamen. Dies hat mehrere Vorteile. Durch das Zurückschneiden reduziert man den Energiebedarf der Pflanzen. Dadurch haben sie bessere Chancen, den Winter ohne größere Probleme zu überstehen. Außerdem fördert dies ein gesundes Wachstum im Frühling, da die Pflanzen kräftiger werden und frische Triebe entwickeln. Das Zurückschneiden ermöglicht es auch, die Form der Pflanzen zu kontrollieren und sicherzustellen, dass sie kompakt und buschig bleiben.
Schädlinge und Krankheiten
Während des Winters sollte man die Kräuter regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten überwachen. Je früher man diese erkennt, desto einfacher ist es, sie zu behandeln. Man sollte seine Kräuter sauber und frei von abgestorbenen Pflanzenteilen halten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Im Winterquartier sind bestimmte Kräuter besonders anfällig für Schädlinge. Zu den anfälligen Kräutern gehören in der Regel Pflanzen, die im geschlossenen Raum überwintert werden.
- Rosmarin:
- Schädlinge: Weiße Fliegen und Spinnmilben sind häufige Schädlinge, die Rosmarin befallen können, wenn er im Winterquartier untergebracht ist.
- Thymian:
- Schädlinge: Blattläuse und Weiße Fliegen können Thymianpflanzen in geschlossenen Räumen befallen.
- Petersilie:
- Schädlinge: Spinnmilben sind oft ein Problem für Petersilie, wenn sie im Winterquartier gehalten wird.
- Oregano:
- Schädlinge: Blattläuse und Spinnmilben sind häufige Schädlinge, die Oregano im Winterquartier befallen können.
- Basilikum:
- Schädlinge: Weiße Fliegen, Blattläuse und Thripse können Basilikum befallen, wenn es im geschlossenen Raum überwintert.
- Eukalyptus: Schädlinge: Wollläuse sind oft ein Problem für Eukalyptus, wenn er im Winterquartier steht. Die kleinen weißen, flauschigen Tierchen spinnen kleine Fäden und sehen flauschig aus, schädigen die Pflanze aber und sind schwer zu entfernen.
Es hilft, die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge zu kontrollieren. Entdeckt man den Befall frühzeitig, kann man teilweise noch manuell was tun und zum Beispiel die Schädlinge absammeln, die Erde tauschen oder ein Hausmittel anwenden, wie z.B. gegen Blattläuse. Den Beitrag könnt ihr hier nachlesen: „Blattläuse bekämpfen mit natürlichen Hausmitteln„.
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