Die Luzerne (Medicago sativa), auch unter dem Namen Alfalfa bekannt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. In der Landwirtschaft dient sie seit Jahrhunderten als eiweißreiche Futterpflanze und bodenverbessernde Zwischenkultur. Seit einigen Jahren gewinnt sie zudem als Lebensmittel zunehmend an Bedeutung, insbesondere in Form von Alfalfa-Microgreens.
Botanische Merkmale der Luzerne
Luzerne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist eine mehrjährige Pflanze mit tiefreichendem Wurzelwerk, das bis zu vier Meter in den Boden reichen kann. Die Blätter sind dreizählig, die violetten bis blauen Blüten erscheinen je nach Sorte zwischen Mai und Oktober. Ihre Samen sind sichelförmig bis spiralig gekrümmt und bilden die Grundlage für die Keimung zu Alfalfa-Sprossen oder Microgreens. Die Pflanze ist trockenheitsresistent, winterhart und anpassungsfähig an verschiedene Böden.
Bedeutung für Landwirtschaft und Umwelt
Stickstoffbindung und Bodenverbesserung
Durch eine Symbiose mit stickstofffixierenden Rhizobien-Bakterien trägt Luzerne zur natürlichen Düngung des Bodens bei. Sie kann pro Hektar bis zu 200 kg Luftstickstoff binden, was sie zu einer wertvollen Vorfrucht im Fruchtwechsel macht.
Beitrag zur Biodiversität
Während der Blütezeit stellt Luzerne eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere Wildbienen und Hummeln, dar. Ihr dichter Bewuchs schützt den Boden vor Erosion und fördert die Humusbildung. Die Luzerne zeigt eine bemerkenswerte Farbvielfalt in ihrer Blüte, die je nach Unterart, Züchtung und Standort variieren kann. Am häufigsten tritt die Art Medicago sativa mit violett-blauen Blüten auf. Diese Farbvariante ist in Mitteleuropa weit verbreitet und besonders bei Bestäubern wie Hummeln und Wildbienen beliebt. Daneben existieren auch hellblaue bis rosafarbene Blütenformen, die entweder durch natürliche Kreuzungen oder gezielte Züchtung entstanden sind. Sie kommen seltener vor, sind aber optisch auffällig und erhöhen die ästhetische Vielfalt in Blühstreifen oder Wildwiesen.
Eine weitere Unterart ist Medicago sativa subsp. falcata, die sich durch blassgelbe Blüten auszeichnet. Diese Wildform ist an trockene Standorte angepasst und wird in einigen Regionen zur Züchtung besonders widerstandsfähiger Sorten eingesetzt. Die unterschiedlichen Blütenfarben haben keinen Einfluss auf die Keimfähigkeit oder Nährstoffzusammensetzung der Samen, sind jedoch aus ökologischer Sicht bedeutsam: Sie bieten eine breite Auswahl an Farb- und Duftreizen für Insekten, was die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen und in naturnahen Gärten gezielt fördern kann.
Alfalfa als Microgreen – Inhaltsstoffe und Nutzen
Alfalfa-Microgreens sind die jungen Keimpflanzen der Luzerne, die nach etwa 7 – 10 Tagen Wachstum geerntet werden. Sie enthalten bereits das erste Blattpaar und betreiben aktiv Photosynthese. Im Vergleich zu Sprossen, die meist nach 2 – 4 Tagen im Dunkeln geerntet werden, zeichnen sich Microgreens durch eine höhere Nährstoffdichte und ein ausgeprägteres Aroma aus.
Nährstoffprofil (je 100 g Frischmasse):
- Vitamin C: ca. 70 mg
- Vitamin K: ca. 200 µg
- Folsäure: ca. 110 µg
- Kalzium: ca. 130 mg
- Eisen: ca. 2,7 mg
- Pflanzliches Eiweiß: ca. 4 g
Diese Werte können abhängig von Licht, Temperatur und Anbaubedingungen leicht variieren.
Weitere gesundheitsrelevante Eigenschaften
Alfalfa-Microgreens enthalten sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine, Flavonoide und Phytoöstrogene. Diese Stoffe wirken antioxidativ und entzündungshemmend und können verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper positiv beeinflussen. Allerdings sollte man Alfalfa nicht zu früh ernten. Roh konsumierte Alfalfa-Keimlinge enthalten im Samenstadium Canavanin – eine nicht-proteinogene Aminosäure. Eine Keimdauer von mindestens sieben Tagen wird empfohlen, da in dieser Zeit der Gehalt an Canavanin deutlich abnimmt.
Integration in die Ernährung
Alfalfa-Microgreens können vielseitig verwendet werden, z. B. als Zutat für Salate, aufs Brot, über Suppen oder in Smoothies. Ihr mild-nussiger Geschmack harmoniert mit vielen Gerichten und passt dabei zu Süßspeisen und herzhaften Gerichten.
Anbau zuhause mit der Anzuchtschale „Flora“
Die Anzucht von Alfalfa-Microgreens ist auch zuhause ganz einfach möglich. Besonders gut eignet sich unsere Anzuchtschale „Flora“ (hier erhältlich), die mit Naturfaservlies bestückt, ideale Wachstumsbedingungen bietet, damit die kleine Pflänzchen auch nach 7 – 10 Tagen hygienisch und vital geerntet werden können. Anbau auf Küchenrolle etc. bietet hier deutliche Nachteile, da die Küchenrolle nach so einer Zeit oftmals zu schimmeln oder stinken beginnt. Zudem können Watte oder Küchenrolle bleichende Substanzen enthalten, die für die weiße Farbe sorgen, aber eben auch in die Pflanzen übergehen können. Baut man auf Naturfaservlies an, kann das nicht passieren, da man auf 100% Natur anbaut.
Anbauanleitung mit der Mischung „Grüne Energie“
Die Saatmischung Grüne Energie (hier erhältlich) enthält Alfalfa sowie weitere nährstoffreiche Microgreen-Kulturen wie Rucola und Grünkohl.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Schale vorbereiten: Vlies einlegen und mit Wasser befeuchten.
- Aussäen: 10-12g Samen gleichmäßig auf dem Vlies verteilen.
- Verdunkeln: Für 2–3 Tage mit der Abdeckung lichtgeschützt halten.
- Belichtung: Nach dem Entfernen der Abdeckung mit dem Pflanzensprüher und bei größeren Pflanzen seitlich mit Wasser gießen.
- Wachstumszeit: 7–10 Tage bis zur Ernte.
- Ernte: Mit einer sauberen Schere oberhalb des Vlieses abschneiden.
Die Schale ist wiederverwendbar, spülmaschinengeeignet und für den ganzjährigen Anbau geeignet. Luzerne ist eine vielseitige Kulturpflanze mit hoher ökologischer Relevanz und bemerkenswertem gesundheitlichem Nutzen für den Menschen. Als Microgreen, insbesondere in Form von Alfalfa, bietet sie eine einfache Möglichkeit, den Speiseplan mit frischen, nährstoffreichen Pflanzen zu bereichern. Der Anbau auf der Fensterbank gelingt zuverlässig mit der Anzuchtschale „Flora“ und der Microgreens-Mischung „Grüne Energie“, die aufeinander abgestimmte Keimsaaten für eine abwechslungsreiche Ernte enthält.
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