Hopfen ist in Deutschland eine weit verbreitete und geschätzte Pflanze, die vor allem in der Bierherstellung zum Einsatz kommt. Doch in der Natur wächst auch wilder Hopfen, der besonders bei Schlafproblemen beliebt ist. Aus ihm lassen sich im August beispielsweise beruhigende Tees oder duftende Kräuterkissen herstellen. In diesem Beitrag erfahrt ihr, welche weiteren Anwendungsmöglichkeiten es gibt und wie Hopfen in der Volksheilkunde für Männer und Frauen genutzt wird.
Botanik des Hopfens
Der wilde Hopfen ist eine Schlingpflanze, die bis zu 7 Metern lang werden kann. Die Stängel sind mit kleinen Haken besetzt, die die Pflanze nutzt, um in die Höhe und Breite zu ranken. Die Blätter sind grob gezackt, langstielig und handförmig. Als Blüte trägt die Pflanze so genannte grüne Fruchtzapfen. Diese blühen Im Zeitraum von Juli bis August. Den wilden Hopfen finden wir in Gebüschen, Hecken und auch an teils feuchten Standorten, mit stickstoffreichen Böden. Gesammelt werden die Fruchtzapfen, diese enthalten das sogenannte Hopfenmehl, welches bei Reife aus den Zapfen herausfällt. Die beste Sammelzeit hierfür ist Ende August und im September. Dieses Hopfenmehl wird auch Lupulin genannt, es enthält die Hopfenbitterstoffe Lupulon und Humulon, sehr viele ätherische Öle, Cholin, Asparagin, Gerbstoffe, sowie Dextrose, ein Pflanzenwachs und auch Asche. Der Pflanze wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt, so wird sie in der Volksheilkunde vor allem zur Beruhigung bei Nervosität, sowie bei Appetitlosigkeit angewendet.
Einsatz in der Volksheilkunde bei Frauen
In der Heilkunde werden die getrockneten Blütenstände der weiblichen Hopfenpflanze verwendet. Der Hopfen enthält sogenannte Phytohormone und zwar die Phytoöstrogene, die aus dem Stoff Hopein der Pflanze stammen. Dieser Stoff kann an unseren Östrogenrezeptoren binden, da er von der Struktur her dem weiblichen Geschlechtshormon ähnelt. Somit kann er eine Östrogene, oder eine anti-östrogene Wirkung auszulösen. Dies kann Frauen vor allem bei Wechseljahrsbeschwerden helfen. Da das Hormonungleichgewicht ausgeglichen und die Beschwerden somit gelindert werden können. Um 1960 entdeckte man, dass junge Frauen, welche bei der Hopfenernte halfen, früher ihre Menstruation bekamen und auch verkürzte Zyklen mit Zwischenblutungen hatten. So könnte der Hopfen also auch bei verlängerten Zyklen verwendet werden. Bei Frauen kann der Hopfen zudem Libido steigernd wirken, er soll helfen, in den Wechseljahren Hitzewallungen zu reduzieren, Herzkreislauf zu stärken und er soll auch eine schützende Wirkung auf die Knochendichte haben.
Einsatz des Wilden Hopfens bei Männern
Die Wirkung des Hopfens auf Männer steht stark in Diskussion. Denn das Hopein hat auch auf Männer eine östrogenähnliche Wirkung. Bei erhöhter Einnahme von aus Hopfen hergestellten Produkten, worunter auch das Bier zählt, kann es zur Verweiblichung der Brust kommen, zudem kann sich der typische Bierbauch bilden. Im Mittelalter wurde der Hopfen unter anderem dazu verwendet, die männlichen Triebe der Mönche zu lindern und um ihnen somit ihren Sexualtrieb zu nehmen. Heute könnte der Hopfen bei einem starken Testosteronüberschuss zur Harmonisierung der Hormone eingesetzt werden. Ansonsten wird der Hopfen auch bei Männern zur Beruhigung bei Nervosität, bei Stress und Schlafstörungen angewendet. Hopfen kann außerdem den Appetit anregen.
Die Wildkräuter des Spätsommers
Eine Übersicht der wichtigsten Wildkräuter und Heilpflanzen des Sommers erhältst du in unserer neuen Sommerausgabe des Kräuterkeller-Magazins (hier erhältlich). Neben Rezepten und Hausmitteln findest du auch viele Inspirationen rund um die Welt der wilden Kräuter. Unsere Magazine sind in gedruckter und in digitaler Form in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.
Hopfen zum Schlafen – Einschlaftee und Aromatherapie
Der Hopfen ist nicht nur im Bier, sondern auch im Tee bekannt. Durch seine beruhigenden und einschlaffördernden Eigenschaften kann er bei Nervosität und Unruhe helfen und das Ein- und Durchschlafen erleichtern. Auch in unserem Einschlaftee von Lebenskraftpur (hier erhältlich) befindet sich Hopfen. Werbung. In der Aromathrapie werden die Hopfenblüten auch für die Herstellung von Duftkisssen verwendet. Allein der Geruch des Hopfens kann einschlaffördernd wirken und somit bei Schlafproblemen und Unruhe helfen. So lohnt es sich, raus in die Natur zu gehen und nach wildem Hopfen Ausschau zu halten. Für Kissen ist das Sammeln nahezu notwendig, denn ganze Hopfenzapfen kann man nur sehr selten kaufen. Sie sind meist schon zerkleinert und das nimmt dem Hopfenkissen das Volumen. Ein Befüllen mit zerkeinertem Hopfen ist aber dennoch möglich.
Die Welt der Wildkräuter
Unser Anliegen ist es Wildkräuter wieder bekannter zu machen. Wir möchten dazu motivieren, öfter raus in die Natur zu gehen und die Schätze der Natur zu nutzen. Aus diesem Grund haben wir ein Kräuterbuch mit dem Titel „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) geschrieben. Darin werden sämtliche heimische Wildkräuter und Heilpflanzen nach Jahreszeiten gegliedert vorgestellt. Neben grundlegenden Merkmalen zum Standort und zur Bestimmung, gibt es immer auch Tipps zum Einsatz in der Küche und in der Hausapotheke. Der Hopfen kommt natürlich auch darin vor. Er ist im Sommerkapitel zu finden. Unsere Bücher und anderen selbst entwickelten Produkte findest du nur in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Welche Inhaltsstoffe sind im wilden Hopfen enthalten?
- Bitterstoffe: Die Bitterstoffe im Hopfen sind für den charakteristischen bitteren Geschmack von Bier verantwortlich. Zu diesen Bitterstoffen gehören Humulone, Cohumulone und Adhumulone.
- Ätherische Öle: Hopfen enthält ätherische Öle, die Aromen und Düfte verleihen. Diese Öle sind für den aromatischen Charakter von Bieren verantwortlich. Zu den ätherischen Ölen gehören Myrcen, Humulen, Caryophyllen, Farnesen und weitere.
- Flavonoide: Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften aufweisen. Sie können zur Gesundheit beitragen, indem sie freie Radikale neutralisieren. Flavonoide wie Quercetin und Kaempferol sind im Hopfen enthalten.
- Tannine: Tannine sind Polyphenole, die zum Mundgefühl von Bier beitragen und auch antioxidative Eigenschaften haben.
- Lignane: Lignane sind phytochemische Verbindungen, die in Hopfen vorkommen und potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen könnten.
- Harze: Harze im Hopfen sind für die Bitterkeit verantwortlich und tragen zur Haltbarkeit von Bieren bei.
- Aminosäuren: Hopfen enthält auch verschiedene Aminosäuren, die für den Gärungsprozess und die Entwicklung des Bieraromas wichtig sein können.
Wilder Hopfen wird auch in der traditionellen Medizin verwendet, aufgrund seiner vermuteten beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften. Diese Wirkungen werden oft den Inhaltsstoffen wie Humulon zugeschrieben, jedoch ist die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich noch nicht abschließend.
Wissen, wann die Kräuter wachsen und wann man sie sammeln sollte
Nicht immer erwischt man den perfekten Erntezeitpunkt. Manchmal vergisst man ein Kraut. Uns ging das auch so, deswegen haben ir uns eine Übersicht gewünscht, die wirklich hilfreich ist und zeigt, welche Pflanzen man in welchem Monat sammeln kann. Sowas gab es allerdings nicht zu kaufen, also haben wir dokumentiert, wann die Wildkräuter in der Natur zu finden sind und einen Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) entwickelt, den ihr euch nun an die Wand hängen könnt und Jahr für Jahr auf einen Blick sehen könnt, welche Pflanzen im jeweiligen Monat zu finden sind. Unsere liebevoll entwickelten Produkte erhältst du in unserem eigenen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Auch Kinder interessieren sich sehr für Wildpflanzen und Heilkräuter. Bindet sie mit ein, zeigt ihnen einfache Kräuter wie Gänseblümchen, Spitzwegerich oder Brennnessel. Um ihnen spielerisch einen kindgerechten Zugang zu Kräutern zu ermöglichen, haben wir ein Kinderbuch geschrieben. „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) heißt es und zeigt einfache Kräuter, die in eine Entdeckergeschichte gehüllt sind. So können eure Kinder zusammen mit Ben und Mara die Wildkräuter iim Garten der Großeltern entdecken. Das Buch soll auch zum Umsetzen einladen. Aus diesem Grund findet sich im hintern Teil des Buches ein Rezeptteil mit gesunden und kinderleichten Rezepten, damit man die Kräuter auch probieren kann. Hier gehts zum Kinderbuch.
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Quellen:
W. Weustenfeld (1984) Heilpflanzen – erkennen, sammeln, anwenden.
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