Echte und kanadische Goldrute unterscheiden

Echte Goldrute, Riesen-Goldrute und Kanadische Goldrute: Unterschiede erkennen und verstehen

Jetzt im September und August findet man vielerorts Goldruten (Solidago) in voller Blüte. Ihre auffällig gelben Blüten sind unübersehbar und strahlen von Juli bis Oktober. Die bei uns vorkommenden Arten breiten sich unterschiedlich stark aus und sind nicht alle gleichermaßen beliebt. Besonders die Kanadische Goldrute gilt als Neophyt und wird oft mit der Riesen-Goldrute verwechselt. Die heimische Art ist die Echte Goldrute. In der Naturheilkunde wird die Goldrute sehr geschätzt. In diesem Artikel klären wir, welche Goldrutenarten als Heilpflanze geeignet sind und welche eher problematisch sein können.

Die echte Goldrute

Echte Goldrute (Solidago virgaurea), auch die gewöhnliche Goldrute ist eine heimische Goldruten Art. Sie wird bis zu einem Meter hoch und ist an ihren größeren Blütenköpfen zu erkennen. Die Zungenblüten sind deutlich länger als die Röhrenblüten im Zentrum. Der Blattrand ist gesägt. Bodennahe Blätter sind breiter, als die weiter oben wachsenden. Dies unterscheidet die gewöhnliche Goldrute von den anderen Goldrutenarten, die am gesamten Stängel ähnlich schmale Blätter aufweisen. Solidago virgaureawird seit vielen hundert Jahren in der Volksheilkunde geschätzt. Alle Pflanzenteile bis auf die Wurzel wurden genutzt, um verschiedene Leiden zu behandeln. Steht man eher kritisch zur kanadischen Goldrute, ist die gewöhnliche oder echte Goldrute (Solidago virgaurea) eine gute Alternative im Garten, die sich weniger invasiv ausbreitet. 

Echte Goldrute
Echte Goldrute

Kanadische Goldrute – ein Problem?

Insbesondere die kanadische Goldrute hat keinen guten Ruf, da sie sich stark ausbreiten kann und als invasiver Neophyt heimische Pflanzen verdrängen kann. Nun muss man dazu sagen, dass sie seit über 500 Jahren in unsern Breiten wächst, ursprünglich aber aus Nordamerika (Kanada) eingeschleppt wurde. 

Kanadische Goldrute im August
Solidago canadensis (Kanadische Goldrute)

Wildkräuter haltbar machen

Jetzt im Sommer ist es besonders wichtig, Wildkräuter haltbar zu machen und schon an den Winter zu denken. Wir zeigen dir iin unserem Buch, wie welches Kraut am besten haltbar gemacht werden kann. Denn da gibt es durchaus Unterschiede. Weitere Methoden und Wissenswertes rund über das haltbar machen von Wildkräutern und Heilpflanzen könnt ihr in unserem neuen Buch „Wildkräuter haltbar machen – die besten Verfahren und Rezepte“ (hier erhältlich) nachlesen, das in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich ist.

Wildkräuter haltbar machen - das Buch

Erkennen kann man sie am behaarten Stängel und an den fein gezähnten Blatträndern, die an der Unterseite behaart sind. Wer sie im Garten hat, wird feststellen, dass sie sich sehr stark vermehrt. Dort kann man sie versuchen immer wieder einzudämmen, doch in der Natur ist dies schwieriger. Dennoch haben alle Goldruten eine wichtige Aufgabe: Sie sind wichtige Nektarpflanzen für Bienen und andere Insekten und blühen relativ spät, wenn das Nahrungsangebot nicht mehr so üppig ist. 

Die Riesen-Goldrute wird häufig verwechselt

Die Riesen-Goldrute (Solidago Gigantea) wird oftmals mit der sehr ähnlich aussehenden kanadischen Goldrute verwechselt (vgl. Christensen 2018). Sie kann bis zu 2,5m hoch werden, und weist ähnliche Blüten auf, wie die kanadische Goldrute, die ebenfalls so groß werden kann. Der wesentliche Unterschied ist am Stängel zu erkennen. Während die kanadische Goldrute behaarte Stängel aufweist, hat die Riesen-Goldrute keinen behaarten Stängel. Auch der Blütenstand ist zu beachten. Während die kanadische Goldrute bereits vor der Blüten stark nach unten geneigte Blütenstände aufweist, sind sie bei der Riesen-Goldrute weniger stark nach unten geneigt, sondern mehr aufrecht (vgl. Christensen 2018).

Riesen-Goldrute
Riesen-Goldrute

Sommermagazin mit Goldruten Rezept

Narben können das Hautbild beeinträchtigen und die Haut- regeneration ist ein wichtiger Prozess, um deren Erschei- nungsbild zu verbessern. Mit Zutaten wie Goldrute, Ringelblume und Lavendel kann man eine effektive Narbensalbe selbst herstellen. Diese Kräuter sind bekannt für ihre haut- regenerierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Das Rezept dazu findest du neben vielen weiteren spannenden Berichten rund um die Welt der wilden Kräuter und Heilpflanzen in unserer aktuellen Sommerausgabe (Ausgabe 10) des Kräuterkeller Magazins (hier erhältlich). Seit drei Jahren bringen wir einmal pro Jahreszeit unser Kräuterkeller Magazin heraus, in dem du saisonal passende Themen rund um die Welt der wilden Kräuter findest. Erhältlich ist das Magazin in einer gedruckten sowie in einer digitalen Form. So bieten wir jedem Leser das Lese-Erlebnis, dass zu ihm passt. Erhältlich sind die Ausgaben unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

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Goldrute als Heilpflanze

Für die Wirkung der Goldrute sind die darin enthaltenen Flavonoide, Triterpensaponine und Phenolglykoside verantwortlich. Vor allem bei Harnwegserkrankungen wird sie sehr geschätzt, da sie für ihre harntreibende und nierenanregende Wirkung bekannt ist, aber auch die Harnmenge steigern kann und so bei Nierensteinen interessant sein kann. Die echte Goldrute ist vom Einsatzgebiet her noch ein bisschen breiter aufgestellt. Sie wird zudem noch für ihre antimikrobiellen Eigenschaften geschätzt. Es empfiehlt sich einen Tee aus den Blütentrieben der Goldrute zuzubereiten. Hier sollte man solche ernten, die kurz vor dem Blühen sind. Auch das Kraut kann für den Tee genutzt werden. Zum Trinken werden zwei Teelöffel Goldrute auf eine Tasse Tee empfohlen. 

Goldrute in der Blüte

Echte Goldrute (Solidago virgaurea):

  • Diese Pflanze wird in der traditionellen europäischen Medizin am häufigsten verwendet.
  • Sie hat stark ausgeprägte entzündungshemmende, harntreibende und krampflösende Eigenschaften.
  • Hauptsächlich wird die echte Goldrute bei Harnwegserkrankungen wie Blasenentzündungen, Nierenerkrankungen und zur Unterstützung bei der Ausscheidung von Nierensteinen eingesetzt.
  • Sie enthält Flavonoide, Saponine und ätherische Öle, die zu ihrer Heilwirkung beitragen.

Kanadische Goldrute (Solidago canadensis):

  • Die Kanadische Goldrute wird auch in der Pflanzenheilkunde verwendet, aber sie ist weniger gebräuchlich als die echte Goldrute.
  • Ihre Wirkungen sind denen der echten Goldrute ähnlich, aber sie wird oft als weniger wirksam angesehen.
  • Sie wird ebenfalls zur Behandlung von Harnwegserkrankungen und als Diuretikum verwendet.
  • Die Kanadische Goldrute enthält ähnliche Wirkstoffe wie die echte Goldrute, aber in unterschiedlichen Konzentrationen.

Riesen-Goldrute (Solidago gigantea):

  • Die Riesen-Goldrute hat ebenfalls medizinische Anwendungen, aber sie ist in der Pflanzenheilkunde weniger bekannt und wird seltener eingesetzt.
  • Ihre Heilwirkungen sind ähnlich denen der anderen Goldrutenarten, mit leicht abweichenden Konzentrationen der aktiven Inhaltsstoffe.
  • Auch sie wird bei Harnwegserkrankungen und als Diuretikum genutzt.

Mundspülung aus Goldrutentee

Mit einem Tee aus Goldrute kann man sich eine tolle Mundspülung machen, die Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden kann. Man kann sowohl das Kraut als auch die Blüten verwenden. Hierzu sollte man eine Handvoll ernten und mit 500ml sprudelndem Wasser frisch aufbrühen. Nach 8-10min Ziehzeit kann man die Pflanzenteile herausnehmen und den Tee abkühlen lassen, um ihn dann als Mundspülung zu nutzen. 

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Wildkräuter und Heilpflanzen besser kennenlernen

Weil Wildkräuter und Heilpflanzen unsere Leidenschaft sind und wir mehr Menschen dazu motivieren möchte, wieder öfter in die Natur zu gehen, haben wir ein eigenes Bestimmungsbuch geschrieben, das den Wert von Wildkräutern wieder ins Gedächtnis rufen soll. Natürlich kommt auch die Goldrute darin vor. Unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) stellt alle wichtigen, heimischen Wildkräuter in Jahreszeiten unterteilt vor. Neben grundlegenden Informationen zum Standort und zur Bestimmung, sind immer hilfreiche und großformatige Bilder dabei, die wir selbst erstellt haben, damit die Pflanze auch gut erkannt werden kann. Zu jeder Pflanze gibt es immer auch Hinweise zur Verwendung in der Küche und in der Hausapotheke. Weil wir alles selbst machen, gibts das bei nur bei uns in unserem Kräuterhexen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter und Heilpflanzen erkennen

Weitere Helfer, um Wildkräuter mit der ganzen Familie zu entdecken

Wenn du dir nicht sicher bist, wann man die Goldrute oder andere Wildpflanzen in der Natur finden kann, dann ist unser Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) genau die richtige Hilfe für dich, um eine Übersicht zu bekommen, in welchem Monat, welche Pflanze gesammelt werden kann. Wir haben teilweise auch den perfekten Zeitpunkt verpasst, um Pflanzen zu sammeln und uns gewünscht, es gäbe eine nützliche Übersicht. Weil wir die nicht fanden, haben wir auf Grundlage unserer Beobachtungen und er Natur einen Saisonkalender entwickelt, der in jedem Monat die wichtigsten Pflanzen auf einen Blick zeigt, die man gerade in der Natur finden kann. Er ist ebenfalls in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Das Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie
Das Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie

Weil uns sehr wichtig ist, dass auch Kinder den Bezug zur Natur nicht verlieren, haben wir ein Kinderbuch entworfen, da wichtige Wildkräuter kindgerecht vorstellt. „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) heißt unser Kinderbuch, in welchem Ben und Mara im Garten der Großeltern auf Entdeckugstour gehen. Im Buch sind die Pflanzen knapp und einfach erklärt, es gibt aber auch tolle, kindgerechte und gesunde Rezepte. Hier findet ihr unser Kinderbuch.

Folge uns auch auf unseren anderen Kanälen

Wenn du diesen Beitrag nützlich fandest, dann schau doch wieder einmal auf unserem Kräuterkeller-Blog vorbei. Wir freuen uns natürlich auch, wenn du uns auf unseren anderen Kanälen folgst. So kannst du sehen, was wir gerade so in der Natur sammeln oder erfährst wissenswerte Hintergrundinformationen aus der Welt der Wildpflanzen:

Literatur
Erik Christensen: Kieler Notizen zur Pflanzenkunde (Kiel. Not. Pflanzenkd.) 43: 144–159 (2018)

3 Kommentare zu „Echte Goldrute, Riesen-Goldrute und Kanadische Goldrute: Unterschiede erkennen und verstehen“

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