Der Hohlzahn (Galeopsis), ein Mitglied der Lippenblütler-Familie, ist eine uralte und hochgeschätzte Heilpflanze mit einem bemerkenswert vielseitigen Wirkungsspektrum der von Juli bis September blüht. Trotz ihrer wertvollen Inhaltsstoffe geriet die Wildpflanze im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Deshalb möchten wir den Hohlzahn und seine zahlreichen Arten wieder ins Bewusstsein rufen. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie man den Hohlzahn effektiv nutzen kann.
Wie sieht der Hohlzahn aus?
Man unterscheidet 10 verschiedene Hohlzahnarten, die sich in der Farbe der Blüte unterscheiden können. Je nach Art wächst der Hohlzahn bis zu 50 cm in die Höhe. In Mitteleuropa kommen folgende Sorten vor, zur Unterscheidung nennen wir euch hier jeweils die Blütenfarbe.
- Gemeiner Hohlzahn, blüht rosa-violett, in unserer Region weit verbreitet
- Bunter Hohlzahn, mindestens zweifarbig
- Gelber Hohlzahn, in gelb
- Zweispaltiger Hohlzahn, dunkelrosa
- schmalblättriger Hohlzahn, kräftig pink
- breitblättriger Hohlzahn, rosa
- Weichhaariger Hohlzahn, kräftig pink mit rosa Rand
Der Stängel ist vierkantig und behaart. Die Blätter wachsen kreuzgegenständig und sind ebenfalls behaart. Die Blüten haben, wie es typisch für die Lippenblütler ist, eine charakteristische Oberlippe. Die Blüten stecken in einem spitzen, röhrigen Blütenkelch, ähnlich wie die Blüten des Salbeis. Ein besonderes Merkmal des Hohlzahns ist auch, dass er nur sehr wenig ätherische Öle enthält und es kaum Drüsengänge gibt, was für eine Pflanze der Lippenblütler ungewöhnlich ist. Der Hohlzahn kommt in Süd- und Mitteleuropa vor.
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Verwendung des Hohlzahns in der Naturheilkunde
Hohlzahn ist reich an Kieselsäure, Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide und besitzt wertvolle Mineralien wie Zink, Silizium, Selen, Eisen und Phosphor. Aufgrund der Saponine kann der Hohlzahn schleimlösend und harntreibend wirken. Die Gerbstoffe können die Wundheilung fördern und die Kieselsäure, gerade in Verbindung mit den Mineralien kann das Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel stärken. Aufgrund der Bitterstoffe kann die Verdauung gefördert und die Gallentätigkeit angeregt werden. Die Bitterstoffe, können in der Langzeitanwendung, zudem auch bei chronischen Lungenerkrankungen Linderung verschaffen. Bereits im 1. Jahrhundert soll der Hohlzahn bei schwerem Husten und Tuberkulose eingesetzt worden sein. Das Besondere am Hohlzahn ist, dass er bis zu einem Prozent Kieselsäure enthält und er aufgrund seiner Mineralien Knorpel, Knochen, Bindegewebe, Haut und Haar stärken kann.
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Wie wird Hohlzahn angewendet?
Der Hohlzahn wird vor allem als Tee angewendet. Zur äußerlichen Anwendung kann ein kräftiger Tee auch als Wickel, für ein Bad oder für Spülungen herangezogen werden. Es werden aber auch Tinkturen mit dieser Pflanze angesetzt. Zerquetscht man die Blätter frisch, so können diese auch äußerlich als Kompresse verwendet werden. Dies soll bei Hauterkrankungen und Schwellungen Abhilfe schaffen können.
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Hohlzahn in der Küche
Auch in der Küche kann der Hohlzahn Anwendung finden. Die Blätter und Triebspitzen können von Mai bis Oktober gesammelt und verwendet werden. Wir würden hier eher die jungen Blätter empfehlen. Diese sind allerdings bitter, was zwar gesund, aber nicht jedermann/jederfraus Fall ist. Sie eignen sich dennoch als Beigabe für den Salat, in Suppen, Gemüsepfannen, im Kräuterquark oder im Smoothie. Auch die Blüten sind essbar und machen sich als verzehrbare Dekoration gut auf Salaten und anderen Speisen. Auch als Dekoration zum Nachtisch oder auf den Kuchen machen sie sich gut. Die Blüten sind weniger bitter als die Blätter und können teils sogar recht süß schmecken.
Häufig wird der Hohlzahn als lästiges Unkraut gesehen, der sich schnell und hartnäckig ausbreitet. Weiß man jedoch um seine Inhaltsstoffe und Potentiale, so kann man ihn das nächste Mal auch zum Trocknen für den Tee oder für den Salat zur Seite legen, anstatt ihn zu entsorgen.
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Textnachweise: 1. Bühring Ursel: Alles über Heilpflanzen, Ulmer 2007 S. 120/121
Bildnachweise:
Weisschr von Getty Images
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