Beim Johanniskraut werden vor allem die jungen Triebe und Blüten geschätzt. Von Juni bis September blüht das echte Johanniskraut und ist an Wegesrändern, auf Wiesen oder an Waldrändern zu finden. Die Blüten eignen sich für Tee oder Heilpflanzen Öle. Man kann sie trocknen oder mit einem hochwertigen Öl zu einem Ölauszug verarbeiten. Wir zeigen euch, wie man das Johanniskraut nutzt und ein Rotöl damit ansetzt.
Die Pflanze ist für ihre stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung bekannt und wird in Arzneiprodukten verarbeitet, die bei Depressionen oder Angstzuständen zum Einsatz kommen. Im Johanniskraut sind neben Gerbstoffen und ätherischen Ölen auch Flavonoide enthalten. Besonders das Hypericin und das Hyperforin sind hervorzuheben. Man erkennt das Johanniskraut, wenn man sich die Blätter genau ansieht. Sie sind mit kleinen schwarzen Punkten übersät, die wie winzige Löcher aussehen. Dies sind Drüsen, die ätherische Öle enthalten. Bekommt man beim Zerreiben der Blätter und Blüten rote Finger, ist dies auch ein Hinweis auf das echte Johanniskraut.
Herstellung eines Johanniskrautöls
Für die Herstellung eines Johanniskrautöls benötigt man ein kaltgepresstes Öl, zum Beispiel ein hochwertiges Olivenöl sowie frisch geerntetes Johanniskraut, die Blüten oder Samen. Wichtig ist, dass sie an einem trockenen Tag geerntet und frisch verarbeitet werden. Dies verhindert Schimmelbildung des Öls. Die geernteten oberen Pflanzenteile des Johanniskrauts werden zerkleinert, in ein sauberes Schraubglas gegeben und mit dem kaltgepressten Öl aufgegossen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Das Glas wird nicht mit einem Deckel verschlossen, sondern nur mit einem Tuch bedeckt und an einen warmen, sonnigen Ort, beispielsweise auf die Fensterbank gestellt. Nach fünf bis sechs Wochen kann man beobachten, dass sich das Öl rot färbt. Wenn dies eingetreten ist, kann das Öl abgeseiht und in eine Braunglasflasche umgefüllt werden. Jetzt ist es als Heilpflanzenöl einsetzbar und kann zum Beispiel nach einem Sonnenbrand unterstützend eingesetzt werden. Weitere Öle bei Sonnenbrand und zur Hautpflege findest du in diesem Beitrag.
Schimmelbildung vermeiden beim Rotöl
Wenn man auf Nummer Sicher gehen will und Schimmelbildung vermeiden will, kann man die Blüten auch vorher leicht antrocknen oder vollständig trocknen. So minimiert man das Risiko, dass sich auf dem Öl Schimmel bildet. Dies geschieht, wenn die Blüten zu viel Feuchtigkeit enthalten oder verunreinigt waren. Dann ist der Ölauszug unbrauchbar und muss weggeschüttet werden. Das ist natürlich sehr schade. Wer da schon einmal schlecht Erfahrung gesammelt hat, sollte die Blüten lieber vorher leicht trocknen lassen.
Das Johanniskraut und viele weitere Wildpflanzen kennenlernen
Für uns gehört das Johanniskraut zu den wichtigsten heimischen Wildpflanzen, denn es sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Wir möchten altes Wildkräuterwissen wieder bekannter machen und haben deshalb mittlerweile drei Bücher geschrieben. Das Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) ist der ideale Begleiter für den Einstieg in die Welt der Wildkräuter. Es enthält all diese Informationen übers Johanniskraut und bildet unsere Erfahrungen der letzten Jahre ab. Im Buch findet ihr ausschließlich heimische Wildkräuter und Heilpflanzen, die man auch wirklich gut finden und bestimmen kann. Mit einfachen Hausmitteln, Rezepten und Anleitungen möchten wir euch unterstützen, die Wildkräuter und Heilpflanzen mehr zu nutzen. Das Buch ist nur bei uns zu bekommen. Ihr könnt es im Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de und bei Amazon bestellen. Auch dort wird es von uns an euch versendet.
Johanniskraut in der Hausapotheke
Johanniskraut kann als Tee bei Magenproblemen oder zur Unterstützung von Leber und Galle zum Einsatz kommen. Besonders bekannt ist Johanniskrautöl, auch Rotöl genannt. Es kann die Regeneration der Haut unterstützen und bei Wunden oder Verbrennungen zum Einsatz kommen. Allerdings sollte man das Öl nicht auf den akuten Sonnenbrand auftragen, sondern erst nach einigen Tagen zur Regeneration anwenden. Nach einer Anwendung von Johanniskrautpräparaten sollte man überdies direktes Sonnenlicht meiden, da die Lichtempfindlichkeit erhöht werden kann. Bei einer Einnahme von Johanniskrautzubereitungen sollte eine mögliche Abschwächung anderer Medikamente ausgeschlossen werden.
Wildkräuter mit der ganzen Familie sammeln
Weil das Wildkräuterwissen kaum noch gelehrt wird, möchten wir auch erinnern, dass man gemeinsam mit Kindern in die Natur gehen sollte. Das Johanniskraut ist für Kinder sehr faszinierend. Man kann ihnen die kleinen Pünktchen zeigen und erklären, wie beim Zerreiben die Finger rot werden. Dieses Wissen wird sich einprägen. Die leuchtend gelben, sternförmigen Blüten finden Kinder sehr faszinierend. Deswegen nehmt gern eure Kinder mit uns zeigt ihnen, was die Natur für uns bereit hält. Wenn ihr Anregungen sucht, wie man Kindern dieses Wissen gut vermitteln kann, findet ihr hier einen ausführlichen Artikel dazu. Wir haben auch ein Kinderbuch mit Entdeckerkarten entwickelt, um den Kleinen einen spielerischen Zugang zu den Wildpflanzen zu ermöglichen. Das Buch „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) sowie unsere Entdecker Sets findet ihr ebenfalls im Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Wann sammelt man Johanniskraut?
Das Johanniskraut beginnt um den Johannistag zu blühen. Dies ist der 23. Juni. Die Blüten findet man von Ende Juni bis Anfang September. Um keinen Erntezeitpunkt zu verpassen, haben wir einen Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) entwickelt, der Monat für Monat, diejenigen Wildkräuter und Heilpflanzen zeigt, die man besonders häufig finden kann.
Kann man Johanniskraut essen?
Grundsätzlich ja, jedoch sollte man junge Triebe und Blüten bevorzugen. Junge Triebe können in Salate gegeben oder mit Gemüsegerichten kombiniert werden. Die Blätter werden als Tee aufgegossen, der geschmacklich an Schwarztee erinnert. Die filigranen Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden.
Unsere Sommerausgabe des Kräuterkeller Magazins
Die Natur hält viele Wildkräutern und Heilpflanzen bereit, die uns im Sommer nützlich sein können oder für leichte sommerliche Rezepte geeignet sind. Auf viele Hausmittel und kulinarische Leckereien gehen wir in der Sommerausgabe unseres Kräuterkeller Magazins (hier erhältlich) ein. Darin erfährst du unter anderem auch, welche Kräuter bei Schwitzen helfen. Das Magazin ist in einer gedruckten und auch in einer digitalen Variante erhältlich. Du bekommst es, wie unsere anderen Bücher und den Saisonkalender in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Begleite uns in die Natur
Wir sind jeden Tag für euch in der Natur unterwegs und berichten über aktuelle Wildpflanzen und Heilkräuter. Wenn du mehr darüber lernen willst, folge uns gerne auf folgenden Kanälen. Das unterstützt unsere Arbeit und hilft dir, Neues zu lernen. Wir stehen selbstverständlich auch immer für Fragen zur Verfügung. Du kannst uns zum Beispiel ganz einfach auf Instagram schreiben.
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So habe ich es gelernt> frische Blüten in ein sauberes Glas geben und mit einem guten Öl aufgießen. In der ersten Woche das Glas mit einem Tuch bedecken, danach erst verschließen (mindert die Schimmelgefahr), 6 bis 8 Wochen ziehen lassen, täglich schütteln, abseihen und in dunkle Flasche füllen und nein, es muss nicht in der Sonne stehen…ansonsten gefällt mir Eure Seite gut, danke Gruß Ingrid