Tipps zum Wildkräuter sammeln

Wie belastet sind Wildkräuter? Pestizide und Tipps zum sicheren Sammeln

Wildkräuter sind wild wachsende Pflanzen, die eigentlich nicht behandelt werden. Eigentlich. Sammelt man an Feldern, die gespritzt wurden, können Wildkräuter ebenfalls belastet sein. Die Umweltgifte nehmen immer mehr zu, deshalb erklären wir euch, worauf ihr achten müsst und wie ihr dennoch sicher Wildkräuter sammeln könnt.

Wildkräuter am Feldrand

In der konventionellen Landwirtschaft werden Feldfrüchte gespritzt, um den Ertrag zu erhöhen. Man setzt Herbizide, Fungizide oder Pestizide gegen Unkräuter, schädliche Insekten oder Pilzbefall ein. Wachsen Wildkräuter am Rand eines gespritzten Feldes, ist nicht klar, wie belastet sie sind. Oft weiß nur der Bauer selbst, mit was genau das Feld behandelt wurde. Wie lange diese Spritzmittel im Boden bleiben und wie konzentriert sie in den Pflanzen enthalten sind ist pauschal nicht zu sagen. Aus diesem Grund sollte man an Feldern, die ohne jegliches Unkraut wachsen vorsichtig sein. Meist sind dies konventionelle Felder, die mit Spritzmitteln behandelt wurden. Blühstreifen oder Ackerblühmischungen hingegen dürfen nicht gespritzt werden. Hier wäre sammeln möglich, sofern der Landwirt dies erlaubt. Kennt man einen Biolandwirt, kann man ihn fragen, ob man am Feldrand sammeln darf und wie er mit Beikräutern umgeht. Von Kräutern an konventionellen Feldern sollte man aber eher die Finger lassen. 

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Wildkräuter in der Stadt und an der Straße 

Wer in der Stadt wohnt, hat es nicht leicht. Oft wachsen Wildkräuter zwar auch dort unter Baumbegrünungen oder im Straßengraben, jedoch sollte man von Pflanzen, die nur wenige Meter von befahrenen Straßen entfernt wachsen, eher Abstand nehmen. Es können sich Rückstände von Abgasen und Schwermetallen darin anreichern. Vorallem Blei und Cadmium können sich in den Pflanzen oder auch im Obst anreichern. Je näher die Pflanzen am Boden wachsen, desto belasteter sind sie. Sammelt man beispielsweise Nüsse in der Stadt ist das weniger problematisch, wie Löwenzahn und Gänseblümchen für den Salat. In Parks sind Autos kein Problem. Hier findet man jedoch oft Hundekot, der einem die Sammellust ebenfalls verdirbt. 

Wildkräuter am Wegesrand

Egal ob in der Stadt oder auf dem Land: Unsere lieben Haustiere, die Hunde, hinterlassen ihren Kot meist am Wegesrand. Hundekot kann Salmonellen oder Eier sowie Larven von Spulwürmern oder Bandwürmern enthalten. Selbst wenn der Kot ordnungsgemäß im Tütchen mitgenommen worden ist, können diese Begleiter auf den Pflanzen zurückbleiben. Aus diesem Grund ist das Sammeln am Wegesrand nur dann zu empfehlen, wenn die Pflanzen einen halben Meter Höhe erreicht haben. Kleinere Pflanzen sollte man besser fernab der Wege, etwas weiter im Inneren der Wiese sammeln. Dann ist die Chance viel geringer, dass ein Tier daran vorbei kam. 

Wichtige, heimische Wildkräuter erkennen

Einen Überblick über die wichtigsten, heimischen Wildkräuter bekommst du auch in unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“. Hier zeigen wir dir mit vielen Bildern, wie du die Pflanzen erkennst und was du mit ihnen in der Hausapotheke und in der Küche anstellen kannst. Das Buch ist dabei saisonal gegliedert, so das du immer einen Überblick hast, was in der aktuellen Jahreszeit wächst. Apropos Überblick: Für eine dauerhafte Erinnerung gibt es unseren Saisonkalender für Wildkräuter. Großformatig sind dort die Wildkräuter des Monats abgebildet. So verpasst du keinen Erntezeitpunkt mehr. Du bekommst unsere Bücher und den Kalender unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter im Wald

Im Wald werden keine Spritzmittel ausgebracht und auch Abgase sind hier kein Problem. Viele Menschen fürchten sich beim Sammeln im Wald aber vor dem Fuchsbandwurm oder Tierkot. So ist es wichtig, dass man beim Sammeln im Wald nicht bodennah sammelt und genau schaut, ob die Pflanzen intakt aussehen.  

Die Lösung: Wildkräuter selbst aussäen oder eingezäunte Kräuter sammeln

Nachdem wir nun erläutert haben, an welchen Stellen man aufpassen sollte, bleibt zu klären, wo man überhaupt noch unbeschwert sammeln kann. Ganz sicher sein kann man sich nur dann, wenn man die Pflanze selbst ausgesät und angebaut hat. Wildkräuter anbauen klingt zunächst wie ein Widerspruch, denn sie wachsen ja eigentlich wild. Wir kultivieren allerdings seit vielen Jahren in unseren Gärten gezielt seltene Wildkräuter, die man nicht ohne Weiteres in der Natur finden kann oder die meist nur an potenziell belasteten Stellen zu finden sind. Dazu gehören bei uns vor allem die echte Kamille, das Johanniskraut, Borretsch, Mädesüß oder auch die Hundsrose. Spitzwegerich, Gundermann, Pimpinelle, Brunnenkresse und Dost, ja selbst die Brennnessel darf bei uns im Garten wachsen. Wir haben ihr am Zaun viel Platz eingeräumt, sodass wir immer reichlich davon sammeln können. Ein Zaun ist wichtig, denn so kann man sich auch vor Tieren schützen. Wer Angst vor dem Fuchsbandwurm hat, kann in einem abgezäunten Garten sicher sammeln. 

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Man sollte sich vor Augen führen, dass konventionelles Obst und Gemüse ebenfalls behandelt ist. Möchte man Wildkräuter sammeln, um sich natürlich zu ernähren und von den nährstoffreichen Schätzen zu profitieren, die uns die Natur kostenlos zur Verfügung stellt, sollten diese Wildkräuter auch so natürlich wie möglich sein. Beachtet man die Hinweise und sammelt mit Bedacht, wird man viele Flächen finden oder sich welche schaffen, um unbeschwert von den tollen Wildkräutern zu profitieren. 

Mit der ganzen Familie gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen, macht doch am meisten Spaß! Damit die Jüngsten den Einstieg in die Welt der Wildkräuter schon von früh an lernen, haben wir ein Entdeckerbuch für Kinder gestaltet: „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ bringt Kinder ab 5 Jahren Einblicke in den Kreislauf der Natur. Ein Kinder – Wildkräuterlexikon mit den einfachsten Wildkräutern und Tipps sowie Rezepten (z.B. für Wildkräuterwaffeln) machen unser Buch zum Begleiter für die ganze Familie. Du bekommst dieses Buch ebenfalls in unserem eigenen Kräuterhexe – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

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2 Kommentare zu „Wie belastet sind Wildkräuter? Pestizide und Tipps zum sicheren Sammeln“

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