Holunderbeeren sind die Boten des Spätsommers, und stecken voller Vitamine. Sie sind roh nicht zu genießen und müssen deshalb verarbeitet werden. Wir zeigen euch unser Rezept, das eine schonende Verarbeitung der wertvollen Inhaltsstoffe ermöglicht und verraten euch, warum man jetzt Holunderbeeren sammeln sollte. Viele Rezepte enthalten Zucker. Wir haben nun getestet, ob es auch ohne Zucker geht und möchten euch gern unser Rezept für Holunderbeersaft ohne Zucker zeigen, falls auch ihr auf Zucker verzichten möchtet.
Was können Holunderbeeren für unsere Gesundheit tun?
Zunächst einmal muss geklärt werden, welche gesunden Inhaltsstoffe in ihnen stecken. Sie enthalten besonders viel Vitamin C, B-Vitamine und Antioxidantien. Bei Erkältungen und Nieren- und Blasenentzündungen sind die Holunderbeere ein Jahrhunderte altes Hausmittel. Sie können das Immunsystem unterstützen, gelten als entzündungshemmend und können unser Herz-Kreislauf-System unterstützen.
Gerade im Winter ist es sinnvoll den Saft zu trinken, um sich für die Grippewelle vorzubereiten. Der Saft kann uns nämlich auch vorbeugend stärken. Was mich so ein bisschen stört, ist die Tatsache, dass in den Säften hauptsächlich Zucker enthalten ist, um ihn haltbar zu machen. Deswegen experimentiere ich gerade an einer zuckerfreien Variante. Im Netz gibt es einige Rezepte zu zuckerfreier Marmelade, deswegen probiere ich jetzt, ob auch zuckerfreier Saft möglich ist.
Holunder sicher ernten und richtig verarbeiten
Im August und September sind die Holunderblüten reif. Man erkennt sie an der dunkelroten bis schwarzen Farbe. Die Früchte färben sehr stark. Im Internet kursieren sogar Tipps zum Haare färben mit Holunder. Beim Sammeln muss man allerdings darauf achten, dass es sich wirklich um den schwarzen Holunder (Sambucus nigra) handelt. Man kann Holunderbeeren auch mit dem giftigen Attich verwechseln. Die Beeren ähneln sich etwas, sind aber von der Wuchsrichtung zu unterscheiden. Wir haben euch die Unterscheidung nochmal ganz genau im Beitrag: „Wann ist Holunder giftig und wann essbar?“ erklärt. Auf unserem YouTube Kanal „Kräuterkeller“ (hier kostenfrei abonnieren) findet ihr auch ein Video dazu.
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Wildkräuter und Heilpflanzen sicher erkennen und bestimmen
Alle Hinweise und Rezepte zum Holunder und auch zu vielen anderen Wildpflanzen findest du nicht nur bei uns auf dem Blog, sondern auch in unserem beliebten Kräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich). Wenn du Wildkräuter und Heilpflanzen in der Natur sammeln möchtest und wissen willst, welche Kräuter man über das Jahr hinweg finden kann, dann ist unser Kräuterbuch genau der richtige Ratgeber für dich. Wir möchten dich für Wildkräuter begeistern, damit du sie mehr in der Küche oder als Tee verwendest und dich beim Sammeln bestmöglich unterstützen, denn die Natur schenkt uns so viele tolle Dinge. Wir müssen sie nur wieder erkennen lernen und einsetzen. Dann wird das alte Heilpflanzenwissen nicht verloren gehen. In unserem Kräuterbuch sind ausschließlich heimische Heil- und Wildpflanzen enthalten, die wir nach Jahreszeiten gegliedert aufgeführt haben und mit von uns gemachten Bildern sehr anschaulich beschrieben haben. Neben Informationen zum Standort, zur Bestimmung und zum Einsatz in der Küche oder in der Hausapotheke, gibt es auch viele von uns entwickelte Rezepte, damit du die Kräuter auch umfassend anwenden kannst. Unser Buch ist von uns selbst geschrieben und gestaltet und es steckt unser ganzes Wissem darin. Möchtest du unser Buch oder eines unserer anderen selbst entwickelten Produkte haben, dann findest du sie nur bei uns hier in unserem kleinen Kräuterhexen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Wie kann man Holunderbeeren schonend verarbeiten?
Holunderbeeren zu pflücken geht relativ schnell. Sie wachsen an Dolden und können von Hand oder mit einer Schere abgeschnitten werden. Möchte man die Beeren zu Saft oder anderen Spezialitäten verarbeiten, sollte man sie erhitzen. Roh können die Beeren zu Magenproblemen führen. Verantwortlich dafür ist das Sambunigrin, das ist ein cyanoides Gycosid, das man vor allem in den Blättern, Stielen und unreifen Beeren des Holunders findet. Pflückt man nun Holunder, sollte man die Beeren zunächst grob überprüfen und alle unreifen Beeren vorab entfernen und wegwerfen. Sie enthalten besonders viel Sambunigrin, das im Körper Blausäure freisetzen kann. Beim Erhitzen der Beeren zu Saft, zersetzt sich der Stoff, allerdings auch einige der wertvollen Inhaltsstoffe. Eine schonende Verarbeitung ist etwas mühsam, aber kann nützen, um Inhaltsstoffe zu bewahren. Dazu schneidet man reife Holunderbeeren, wäscht sie nach Bedarf zunächst mit Stielen im Spülbecken. Würde man die Beeren zuerst von den Stielen trennen, würden die Inhaltsstoffe mehr herausgewaschen werden. Deswegen zuerst waschen und dann mit einer Gabel abstreifen. Da die Holunderbeeren in rohem Zustand leicht giftig sind und Übelkeit und Brechreiz auslösen können, muss man sie kochen. Jedoch ist hier wichtig, dass man sie nicht totkocht und vor dem Kochen von den Stielen trennt.
Wildkräuter haltbar machen
Jetzt im Sommer ist es wichtig, schon an den Winter zu denken und die Wildpflanzen zu verarbeiten, die momentan besonders reichlich zu finden sind. Man kann im Moment viele Pflanzen trocknen, sie luftdicht verschließen und am besten dunkel und kühl gelagert aufbewahren, bis man sie im Herbst oder Winter für Hausmittel benötigt. Eine Übersicht, wie an Wildkräuter am besten haltbar machen kann, findet ihr in unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich), welches es in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de gibt.
Holunderbeersaft ohne Zucker – Rezept
Ihr benötigt für 1kg Holunderbeeren ca. 200ml Wasser. Wenn man den Saft mit Zucker einkocht, benötigt man pro Kilo Beeren noch 500g Zucker. Ab genau 76,3 Grad Celsius zersetzt sich das leicht giftige Sambunigrin. Deshalb sollte das Ganze dann 15-20min leicht köcheln. Danach gießt man es durch ein sehr feines Sieb oder besser ein altes Geschirrtuch und füllt es in abgekochte Flaschen. Wichtig ist, dass die Flaschen nicht bis ganz unter den Rand voll gefüllt werden und der Deckel sauber ist. Sonst schimmelt der Saft eventuell. Da in meinem Rezept kein Zucker enthalten ist, muss die Haltbarkeit verlängert werden. Ich habe mit Zitronensaft gute Erfahrungen gemacht. Je mehr Zitronensaft, desto länger haltbar wird der Saft. Wem das dann zu sauer ist, der kann mit Xylit oder Erythrit süßen. Haltbarer wird der Saft dadurch aber nicht. Ob mein Saft bis zum Winter durchhält, kann ich jetzt noch nicht sagen. Habt ihr da schon Erfahrungen gesammelt?
Wichtig zu erwähnen ist aber, dass Zwergholunder und Bergholunder niemals gegessen werden sollten. Diese Beeren sind giftig! Wie immer gilt der Hinweis, dass man nur Holunder sammeln sollte, wenn man sich auskennt. Wie man Holunder unterscheiden kann und wie die giftigen Arten aussehen, könnt ihr hier nachlesen.
Handgemachter Bio-Baumwollfilter zum abseihen von Säften und Salben
In unserem Kräuterhexenshop findet ihr auch unseren handgemachten Baumwollfilter (hier erhältlich), der sich nicht nur als wiederverwendbarer Kaffeefilter eignet, sondern auch zum abseihen von Säften und Salben dient. Ihr findet ihn hier in unserer Küchenkategorie unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Holunderbeerensaft – worauf ist zu achten?
Möchte man Holunderblütensaft zu sich nehmen, hat aber keinen selbstgemachten, ist es wichtig, dass er 100% naturrein ist und biologisch angebaut wurde. Es ist besonders sinnvoll, keinen verdünnten Saft zu kaufen, denn das mindert die wertvollen Inhaltsstoffe. Man kann den Saft lieber selbst verdünnen. Weitere Tipps und warum auch die Holunderblüten sehr gesund sind, erfahrt ihr imm Beitrag: „Warum du jetzt Holunderblüten trocknen solltest!„.
Die Wildkräuter des Sommers
Eine Übersicht der wichtigsten Wildkräuter und Heilpflanzen des Sommers erhältst du in unserer neuen Sommerausgabe des Kräuterkeller-Magazins (hier erhältlich). Neben Rezepten und Hausmitteln findest du auch viele Inspirationen rund um die Welt der wilden Kräuter. Unter anderem klären wir, wie die Wilde Karde bei Borreliose helfen kann, wie man selbst Hydrolate und ätherische Öle herstellen kann und wie man eine Salbe aus Beifuß herstellt. Unsere Magazine sind in gedruckter und in digitaler Form in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.
Wildkräuter sammeln! Aber welche?
Weißt du nicht immer, wann man Wildkräuter sammeln kann? Dann ist unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) genau richtig für dich. Monat für Monat hast du die wichtigsten, erntereifen Wildkräuter und Heilpflanzen immer im Blick und verpasst keinen Erntezeitpunkt mehr. Den Kalender kannst du dabei jedes weiter Jahr erneut benutzen, da wir ihn als Dauerkalender konzipiert haben. Du bekommst das Buch und den Kalender einzeln als auch im reduzierten Frühlings-Set mit Postkarten in unserem eigenen, kleinen Kräuterhexen – Onlineshop unter ww.die-moderne-Kräuterhexe.de
Es gibts auch unser Entdeckerbuch für Kinder, „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich), bei uns im Kräuterhexen Onlineshop, dass man gemeinsam mit den Kindern raus in die Natur kann. Das Buch eignet sich ab 3 Jahren zum Vorlesen und kann ab 6 selbst gelesen werden.
Kostenlose Lehrvideos
Kennst du schon unseren YouTube Kanal „Kräuterkeller“? Du findest ihn auf YouTube unter www.youtube.com/kräuterkeller Dort bieten wir dir viele, kostenlos anschaubare Lehrvideos zu verschiedenen Wildkräutern. Wenn dir unsere Beiträge gefallen, hinterlasse uns doch einen Kommentar, ein Daumen nach oben und gerne auch ein Abo, damit du keine neuen Videos verpasst!
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Bildnachweis
Titelbild: © Rostislav Sedlacek – stock.adobe.com
Beitragsbild: © Maren Winter – stock.adobe.com
Hallo, ich koche auch jedes Jahr Hollersaft. Ich fülle ihn in Flaschen und koche ihn dann in meinem einkochttopf ein. Dann halten die Flaschen viele Jahre.
ohne zucker?
So mache ich es auch schon Jahre. Weckt man hinterher ein, braucht der Saft keinen Zucker, um haltbar über Jahre zu bleiben. Ich fülle in Flaschen ab, stelle sie aufs Gitter in den Herd, schiebe unten ein mit Wasser gefülltes Blech ein. Bei 70 Grad 25 Minuten – und die Flaschen sind zu.
Liebes Team vom Kräuterkeller, DANKE für diese vielen, vielen guten Tipps stets.
Liebe Grüße
Edith
genauso so mache ich es seit 40 Jahren.
Ich gebe die Beeren samt stengel in den Dampfentsafter. Fange den Saft in einem großen Topf auf. Koche ihn nochmal kurz auf und fülle ihn in vorher mit Schnaps ausgespülte Flaschen.
Stelle sie dann in einen Kühlschrank. So komme ich über den Winter. Achtung, der Saft ist so nicht eingekocht. Wer sicher gehen will und den Saft sicher haltbar haben will, muss ihn noch extra einkochen.
Pingback: Wann ist Holunder giftig und wann essbar? - Kräuterkeller
Weißt du, ob die Beeren & Blüten der Holundersorte „Black Tower“ tatsächlich essbar sind? Die Verkäufer geben es zwar an, aber ich fühle mich unsicher, wenn ich lese „Zwergholunder sind giftig“, da mein Black Tower so klein ist, nur kniehoch. Die Blüten sind rosa und die Beeren sind (noch?) nach oben gerichtet.
Ich mache schon sehr viele Jahre Holundersaft ohne Zucker, ich koche ihn ein. Er hält sehr lange, ich nehme kleine Weckflaschen, damit er nach dem Öffnen schnell verbraucht ist. Hatte noch nie Probleme mit der Haltbarkeit.
Ich lasse köcheln, wie von dir beschrieben , presse durch die Flotte Lotte und koche in den kleinen Brotaufstrichgläsern, die ich überś Jahr aufhebe, ein.
Die sind klein genug, damit ich es nach dem Öffnen schnell genug verbrauchen kann und keine Zeit für Schimmel hat. Ohne Zucker, einfach so. Mache ich auch mit Aronia.
Ich koche schon viele Jahre Holundersaft im Dampfentsafter. Ohne Zucker aber mit etwas Zimt für den Geschmack.
Dann sofort in Flaschen gefüllt ohne nochmals Aufkochen. Ich hatte noch nie Probleme mit der Haltbarkeit.
Habe jetzt aber gelesen, dass die Beeren mehr Saft geben, wenn man etwas Zucker dazu gibt.
Pingback: Natürliche Hilfe bei Gräser- und Pollenallergie - Kräuterkeller
Ich habe heute Beeren von einem prächtigen Holundeerbaum gepflückt und gleich das Rezept ausprobiert. Kann man denn die übriggebliebenen Schalen und Reste, die nicht durch das Sieb gegangen sind noch essen z. B. im Müsli oder sind diese nicht bekömmlich? Bei mir ist ziemlich viel übriggeblieben (weiß nicht wie man noch mehr rausbekommen könnte, habe ein Sieb genutzt), und fände es Schade die Reste wegzuwerfen. Ich dachte eigentlich, dass in den Schalen besonders viele wertvolle Stoffe drin sind. Dann könnte man sich für Marmelade das Sieben sparen?!