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Kälber sind weniger wert als ein Kinobesuch

Was läuft schief in unserer Welt? In der industriellen Landwirtschaft kostet ein Kalb aktuell durchschnittlich 8,49 Euro. Wie kann ein Lebewesen so wertlos sein? Diese Frage beschäftigt uns und macht uns sehr traurig und wütend. Im folgenden Artikel klären wir über die Gründe auf.

Warum sind Kälber „wertlos“?

Aktuell wird in den Medien berichtet, dass ein Kalb nahezu wertlos geworden ist. Laut dem Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) hat ein Viehzüchter im Oktober 2019 für ein Kalb nur noch durchschnittlich 8,49 Euro bekommen. Im Mai waren es offenbar noch 25 Euro. Wichtig zu erwähnen ist, dass es sich um den Preis für Kuhkälber handelt. Doch auch Bullenkälber werden kaum gebraucht. Das Kalb ist provokativ gesagt, Abfall oder Nebenprodukt der Milchindustrie. Eine Kuh gibt nur dann Milch, wenn sie ein Kalb geboren hat. Deshalb wird eine Kuh dauerhaft schwanger gehalten, damit sie im Laufe ihres Lebens bis zu sieben Kälber zur Welt bringt. Diese Kälber werden in den Betrieben nicht gebraucht. 

kaelber preis

Schuld ist wie immer der Verbraucher. Rindfleisch muss wie alles billig sein. Auch die Milchprodukte müssen so günstig wie möglich sein. Doch vor allem denken wir nicht an die Auswirkungen unseres Konsums. Wer denkt an die Kälber, wenn er einen Glas Milch trinkt? Nicht selten werden Kälber kurz nach der Geburt geschlachtet, weil sie für den Betrieb nicht rentabel sind. 

Kälber sind wundervolle Tiere

Am Beispiel der Kälber sieht man, in welchen unhaltbaren Zustand wir uns mit unserem Konsumverhalten und der industriellen Tierhaltung manövriert haben. Ich selbst bin Tochter eines Landwirts und habe viele Jahre meiner Kindheit mit den Kühen und Kälbern verbracht. Kälber sind wundervolle Lebewesen. Jeder, der ein kleines Kalb sieht, ist von diesem süßen Anblick entzückt. Umso furchtbarer ist es, dass ein solch tolles Lebewesen nur so wenig wert ist. 

Welche Lösungsansätze gibt es?

Zunächst muss dieser Umstand bekannt werden. Die Politik muss etwas verändern und das Leben der Tiere mehr schützen. Wenn Tiere zur Ware werden und Leben nichts wert ist, kann das nicht gut sein. Leider ist das kein Einzelfall, sondern in vielen Bereichen der Massentierhaltung so. Man denke nur daran, dass Küken geschreddert werden oder wie wenig ein Ferkel wert ist. 

kaelbchen

Bei uns Konsumenten sollten diese Fakten im Hinterkopf sein, wenn wir im Laden zu Produkten greifen, die vermeintlich günstig sind. Doch in Wahrheit sind sie sehr teuer gewesen, denn den Preis haben andere Lebewesen für uns gezahlt. Ethisch ist das sehr fragwürdig. Aus diesem Grund sollte man nur Milch von Kühen aus Mutterkuhhaltung kaufen oder von kleinen regionalen Betrieben, die offenlegen, wie mit den Kälbern umgegangen wird. Wer die anonyme H-Milch im Supermarkt für 65 Cent kauft, der hat keine Chance herauszufinden, welche Folgen die Erzeugung dieser Milch hatte. 

Wie gesund ist Milch?

Das Thema Milch ist generell ein sehr kontroverses. Viele Menschen haben aufgehört Milch zu trinken. Sinkt die Nachfrage nach Milch, werden auch weniger Milchkühe gehalten und somit auch weniger Kälber geboren. Gesundheitlich ist Milch immer umstrittener. Unsere Meinung zur Milch könnt ihr in diesem Artikel nachlesen. Wir haben hier neueste Studien zusammengetragen und gehen auf die Veränderung der Milch in den letzten Jahrzehnten ein. 

Pflanzliche Ernährung ist tierleidfrei

Am ökologisch sinnvollsten ist eine Ernährung, die größtenteils pflanzenbasiert ist. Es gibt mittlerweile sehr viele und sehr gute Milchalternativen, die aus heimischem Hafer, Cashews, Mandeln oder Reis gewonnen werden. Auch Lupinen, die hier angebaut werden können, liefern einen adäquaten Milchersatz. Sojamilch ist bei vielen Menschen unbeliebt, doch Soja ist nicht gleich Soja. Auf was man dabei achten muss, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Wenn ihr euch gute Dokumentationen zum Thema anschauen wollt, dann seht euch „Das System Milch“ und „Cowspiracy – Das Geheimnis der Nachhaltigkeit“ gerne einmal an.

Weil uns die Tiere und die Umwelt wichtig sind, ernähren wir uns seit langem größtenteils pflanzlich. Unsere Erfahrungen haben wir in unserem Buch „Die moderne Kräuterhexe“ zusammengefasst. Es geht umnatürliche Ernährung, Pflanzen und Kräuter aus unserer Gegend aber auch um Rezepte zum Kochen oder zum Herstellen von Helfern für den Haushalt, z.B. aus Natron. Schaut gerne mal in unser Buch, denn es gibt eine kostenlose Leseprobe der ersten Seiten in unserem eigenen Onlineshop. Wir vertreiben das Buch allein. Das heißt, wir haben keine Hilfe eines Verlages und freuen uns, wenn ihr unser Buchprojekt supportet. Weitere Infos zum Buch gibt es hier.

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Bildnachweis
© Alexander Gramlich – www.alexandergramlich.de

1 Kommentar zu „Kälber sind weniger wert als ein Kinobesuch“

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