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Milch – wie gefährlich ist sie? Neueste Erkenntnisse

„Die Milch macht‘s.“ Lange galt Milch als gesundes Lebensmittel, das vor allem für unsere Knochengesundheit wichtig ist. Vor allem Kinder sollten sie als wichtigen Kalziumlieferanten regelmäßig trinken. Doch immer wieder treten Zweifel auf. Laut neuen Studien soll sie den Knochen Kalzium rauben und sogar Krebs auslösen. Wir haben die Milch kritisch unter die Lupe genommen. 

Welche gesundheitlichen Probleme werden mit Milch in Verbindung gebracht?

Vorgesehen ist Milch für Säuglinge. Zweifelsohne ist Muttermilch gut für uns. Erwachsene Menschen benötigen jedoch keine Milch mehr und vor allem keine, die von der Natur eigentlich für Kälber vorgesehen ist. Nicht umsonst leiden Menschen vor allem in Asien, aber auch hierzulande an Laktoseintoleranz. Ihnen fehlt das Enzym Laktase zum Verdauen von Milchzucker. Symptome einer solchen Unverträglichkeit sind z.B. Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen oder Kopfschmerzen.

Schon länger warnen Forscher davor, dass ein hoher Konsum von Milchprodukten krebserregend sein könnte. Schuld daran seien vor allem die in der Milch enthaltenen Wachstumshormone. Dieses ist von der Natur eben auch für das Wachstum eines neugeborenen Kalbes vorgesehen, das in sehr kurzer Zeit sehr viel wachsen muss. Bei Männern kann dadurch das Risiko für Prostatakrebs erhöht werden, bei Frauen das von Brustkrebs. Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3359127/

Auch der deutsche Professor für Ernährungswissenschaften Bodo Melnik, der an der Universität Osnabrück lehrt und forscht äußerte sich kürzlich in einem Interview mit der Zeitung „DIE WELT“ zum Thema Milch. Er bezeichnet Milch als „hochbrisanten Cocktail“. Auch er betont, dass der Zusammenhang von erhöhtem Milchkonsum und Prostatakrebs erwiesen ist! Man habe Milch bisher schlichtweg unkritisch konsumiert und zu wenig erforscht. Das ganze Interview könnt ihr hier nachlesen. 

Das positive Image der Milch ist also angekratzt. Auch Krankheiten wie Neurodermitis, Allergien oder Darmerkrankungen können besser werden oder sogar gänzlich verschwinden, wenn man den Milchkonsum drastisch reduziert.  

Milch als Wirtschaftsfaktor

Vor allem in den 80er und 90er Jahren wurde sie mit großen PR-Kampagnen beworben. Den Slogan „Die Milch macht’s“ kennen wir sicher alle noch. Vom idyllischen Bauernhof mit ein paar Kühen ist leider nichts mehr übrig geblieben. Noch vor einigen Jahrzehnten hatte jeder Ort mehrere kleine Höfe, bei welchen man seine Milch frisch holte. Das ist Geschichte. Milcherzeugung ist heute industrialisiert. In Großbetrieben werden Kühe gehalten, die vollautomatisiert mittels Chip in den Melkstand kommen und etwa 50 Liter pro Tag geben müssen. Noch in den 80er Jahren gab eine Kuh im Schnitt nur 20 Liter Milch pro Tag. Die Milchleistung hat sich also mehr als verdoppelt. Klar, dass hier vor allem wirtschaftliche Gründe den Ausschlag gaben. 

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Calcium in Milch

Doch was ist nun mit dem Calcium, das wir doch unbedingt aus der Milch beziehen sollen, damit unsere Knochen gesund bleiben? Neueste Erkenntnisse haben nachgewiesen: Milch kann das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen und Osteoporose sogar begünstigen und istin Wirklichkeit durch das enthaltene Phosphat ein Kalziumräuber. Dies liegt daran, dass Milch den Körper übersäuert. Diese Säuren werden dann vom Körper versucht zu neutralisieren. Um dies zu schaffen, zieht er Mineralstoffe aus Zähnen und Knochen. Dennoch benötigen wir Kalzium. Etwa 1g täglich sollten wir zu uns nehmen. Pflanzliche Kalziumquellen sind hier aber eine gute Alternative. Grünes Blattgemüse, Grünkohl, Brokkoli, Spinat oder Petersilie sind reich an Kalzium. Aber auch Sesam oder Pseudogetreide wie Amarant und Quinoa haben viel Kalzium. Alkohol hemmt allerdings die Aufnahme. Vom Glas Wein zum Essen sollte man deshalb absehen, wenn seinen Kalziumbedarf natürlich decken möchte. 

Welche Milch kann man noch trinken? 

Als problematisch gilt vor allem die pasteurisierte und homogenisierte Milch. Ebenso enthält Milch von Kühen, die auf einer Weide waren und Gras gefressen haben mehr Vitamine und Mineralstoffe. Dennoch muss jeder selbst entscheiden, ob er ihr treu bleibt, oder ihr den Rücken zukehrt. Ich persönlich tat mich mit dieser Entscheidung lange sehr schwer. Grund ist meine Biografie. Ich wuchs mit Kühen auf der Weide auf und trank viele Jahre unsere eigene Milch. Als wir dann keine Kühe mehr hatten, musste ich mich erst an die H-Milch gewöhnen. Für mich war das nie wirklich ein adäquater Ersatz. Milch aus dem Supermarkt schmeckt immer anders als frische Rohmilch. Viele Kollegen, die sie noch trinken, trinken ausschließlich Rohmilch aus ökologischer Landwirtschaft. Immer mehr Menschen steigen aber ganz auf pflanzliche Alternativen um. Wir leben mittlerweile vegan und trinken seit einigen Jahren keine Tiermilch mehr. Die pflanzlichen Alternativen können die Milch zu 100% ersetzen. Nicht selten machen wir unsere Nussmilch selbst oder kaufen Pflanzendrinks, die hier in der Region hergestellt werden. Gerade glutenfreier Haferdrink ist eine tolle Alternative. Auch Sojamilch ist besser als ihr Ruf. Niko Rittenau räumt in seinem Buch „Vegan Klischee ade!“ mit dem Mythos auf, dass Soja schädlich sei. Sofern man keine Unverträglichkeit hat, kann dies eine gute pflanzliche Alternative sein. Soja aus Europa aus ökologischem Anbau ist nicht genmanipuliert und auch die enthaltenen Phytohormone haben laut neuesten Studien keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Im Gegenteil, Soja kann sich sogar positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Rittenau sagt, dass ein moderater Konsum unbedenklich sei. Genaue Infos dazu könnt ihr im Kapitel zum Thema Soja nachlesen. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Milch sich stark verändert hat und heute aufgrund der Pasteurisierung und Homogenisierung kein Naturprodukt mehr ist. Aufgrund mangelnder Forschung wurde Milch bisher zu unkritisch betrachtet. Neue Studien weisen auf einen Zusammenhang von erhöhtem Milchkonsum und dem Risiko an Krebs zu erkranken hin. 

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Titelbild: © Adam Gryko – stock.adobe.com
Beitragsbild: © toa555 – stock.adobe.com

8 Kommentare zu „Milch – wie gefährlich ist sie? Neueste Erkenntnisse“

  1. Hallöchen.
    Schade, schade. Wieder einmal wird ein Naturprodukt schlecht beurteilt. Milch in „raffinierter“ Form, also pasteurisiert und homogenisiert, ist halt kein Naturprodukt mehr, sondern ein verändertes Produkt. Diese Veränderung verändert den Unbedenklichkeitsstatus von Milch (meiner Meinung nach)
    Zudem wird durch die veränderte Fütterung mit billigen Grundsubstanzen, die für den menschlichen Körper nicht die „gesündesten“ “ Inhaltsstoffe sind, dieses Naturprodukt negativ verändert. Und wieder verschlechtere ich das an sich gute Naturprodukt.

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