Glyphosat

Diese Lebensmittel können Glyphosat enthalten

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das noch immer in der EU zugelassen ist und seit vielen Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt wird, ist mittlerweile in einigen Lebensmitteln nachgewiesen worden. Man kann es aber auch im menschlichen Körper nachweisen. Wir klären auf, in welchen Lebensmitteln Glyphosat gefunden wurde und wie man die Glyphosatbelastung im Körper messen kann.   

Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist zunächst ein Breitbandherbizid, das vor rund 40 Jahren von Monsanto vor allem im Unkrautvernichter Roundup weltweit vertrieben wurde. Auch in Deutschland wird es bis heute verwendet. Das Pestizid sorgt dafür, dass jede Pflanze eingeht, sofern sie nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie die Behandlung mit Glyphosat übersteht. Die industrielle Landwirtschaft hat dieses Mittel stark verändert. Anhänger plädieren für eine reichere Ernte, den günstigeren Anbau von Lebensmittel und kaum Beikräuter auf den Feldern und Plantagen. Das Unkrautvernichtungsmittel wirkt sich allerdings nicht nur auf die Nutzpflanzen aus, sondern kann auch Insekten und Vögeln oder anderen Tieren schaden. Die Wirkung auf den Menschen ist nicht eindeutig geklärt. Gegener und Befürworter liefern sich seit Jahren eine Argumentschlacht. Laut WHO ist Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“. Entscheidungstragende Politiker sahen das aber anders und so ist Glyphosat bis mindestens 2022 noch in der EU zugelassen. Vor allem für den Konzern bedeutet dies weiterhin mehr Umsatz und weitere abhängige Landwirte, die nämlich auch das veränderte Saatgut von Monsanto beziehen müssen. Aufgrund des langjährigen und intensiven Einsatzes ist es mittlerweile auch in der Nahrung, im Trinkwasser, aber auch in Baumwollprodukten oder sogar in französischen Babywindeln, wie die Agentur für Lebensmittel- und Umweltsicherheit ANSES im Januar 2019 berichtete, nachweisbar. In nahezu jedem Lebenwesen kann man aufgrund des dauerhaften und umfangreichen Einsatzes Spuren finden. Insbesondere der Einfluss auf die Darmflora ist bedenklich. Erste Studien weisen auf besorgniserregende Ergebnisse bei Bienen hin.

Einige Studien

2018 wurde eine Studie veröffentlicht, die darlegt, inwiefern sich Glyphosat auf das Artensterben auswirkt. Am Beispiel der Bienen wurde untersucht, wie sich das Unkrautvernichtungsmittel auf die Darmbakterien der Bienen auswirkt und möglicherweise für das Bienensterben verantwortlich sein könnte. Die Studie könnt ihr hier nachlesen.

Laut einer Studie der Heinrich Böll Stiftung aus dem Jahr 2016 seien vermutlich „75% der deutschen Bevölkerung“ mit Glyphosat belastet. Gemessen wurde dies im Urin. Bei den Probanden wurden im Urin 0,5ng/ml gemessen. Zum Vergleich liegt der derzeitige Grenzwert für Glyphosat im Trinkwasser bei 0,1 µg/l. Rückstände seien aber bei nahezu jedem Probanden gefunden worden. Die ganze Studie gibt es hier.

In welchen Lebensmitteln steckt besonders oft Glyphosat? 

Vor allem Erdbeeren, Spinat, Äpfel aber auch Mehl und Brot sowie Bier fallen immer wieder in Tests auf, weil sie vermehrt mit Glyphosat belastet sind. Aber auch Honig ist oftmals stark belastet, da Bienen in Kontakt mit dem Spritzmittel sind. Greenpeace hat 2016 in sieben von elf Weinen ebenfalls Glyphosat gefuden. Konventionell hergestellte Lebensmittel dürfen mit Pestiziden gespritzt werden. Anders ist dies bei ökologisch angebauten. Die bereits zitierte Studie der Heinrich Böll Stiftung weist auch darauf hin, dass Menschen, die sich biologisch ernähren deutlich weniger belastet seien. Dies liegt auf der Hand und da wir uns hauptsächlich von biologischen Produkten sowie selbst angebauten Lebensmitteln ernähren, haben wir einen Test gemacht und wollten wissen, wie stark wir belastet sind. Das Ergebnis macht uns Hoffnung: Natürliche Ernährung zahlt sich aus. Unsere Proben waren gut. Der Wert in unserem Urin war unter der Nachweisgrenze.  Spuren waren aber auch bei uns zu finden. Jedoch scheinen wir weniger belastet zu sein, als die 75% aus der bereits zitierten Studie. Natürlich war unser Test nicht repräsentativ. Wir haben lediglich uns beide getestet. Dennoch war das Ergebnis sehr interessant für uns. Wir raten zu regionalem und saisonalen Kauf von hochwertigen Lebensmitteln, die wenig verarbeitet sind. Auch vor Bio Produkten aus fernen Ländern sei gewarnt. Immer wieder tauchen Schadstoffe in ausländischen Bio Produkten auf, die es mittlerweile auch in jedem Discounter gibt. Deutsche Siegel unterliegen oftmals strengeren Kriterien. Es gibt deutliche Unterschiede in den Vorgaben. Sind wir ein wachsemer Verbraucher und verantwortungsvoller Konsument und werden konventionelle Produkte, die mit Glyphosat gespritzt sind weniger nachgefragt, wird auch die Industrie reagieren.

Wie kann man die Glyphosat Menge im Körper nachweisen? 

Um herauszufinden, in welchem Mengen man Glyphosat im Körper hat, kann man einen Urintest machen. Man bestellt sich dazu einen Glyphosat Urintest von Medivere, zum Beispiel hier.

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Nach Erhalt des Urintests sammelt man eine Probe des Morgenurins und schickt diese an ein Labor. Wenige Tage später erhält man sein Ergebnis per Post und sieht, wieviel Glyphosat sich im Urin nachweisen lässt. 

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Bildnachweis
Titelbild: © ferkelraggae – stock.adobe.com

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