Die Vogelbeere

Sind Vogelbeeren essbar? Wie du die Früchte der Eberesche nutzen kannst

Von der Vogelbeere hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört, dennoch ranken sich viele Mythen um die Früchte der Eberesche. Wir klären in diesem Beitrag, wie die sogenannten Vogelbeeren genutzt werden können und worauf machen achten sollte, wenn man sie verzehren möchte. 

Die Beeren der Eberesche sind vor allem unter dem Namen Vogelbeere (Sorbus aucuparia) bekannt. Als Kind wurdet ihr vermutlich davor gewarnt. Die leuchtend roten Beeren sehen sehr lecker aus, dennoch sollten sie großen Mengen nicht roh verzehrt werden, denn dann können die Beeren wirklich zu Erbrechen und Durchfall führen. Ähnlich verhält es sich auch mit den Holunderbeeren, die roh ebenfalls nicht in großen Mengen gegessen werden sollten. Hier sind allerdings viele Rezepte zu Holunderbeer Saft, Gelee oder Marmelade bekannt. Die Nutzung der Vogelbeere, also der Früchte der Eberesche hingegen, ist in Vergessenheit geraten. 

Warum ist die Vogelbeere roh ungenießbar?

Roh sollte man die Vogelbeeren nicht essen. Rohe Vogelbeeren sind aber ohnehin so extrem bitter, dass man kaum mehr als eine davon essen würde. Vor allem die Parasorbinsäure ist hierfür verantwortlich. Das ist der extrem bittere Stoff, der zu Erbrechen und Durchfall führen kann. Durch das Kochen baut sich die Parasorbinsäure aber ab und nach dem Kochvorgang sind Vogelbeeren genießbar. Man kann aus den Früchten der Eberesche zum Beispiel ein Mus, Fruchtaufstriche oder einen Sirup kochen. Auch mit Alkohol lässt sich die Vogelbeere verarbeiten. Beliebt ist hier zum Beispiel der Vogelbeerschnaps. 

Vogelbeeren

Wie kann man die Eberesche und die Vogelbeere erkennen? 

Die Vogelbeere ist in den heimischen Wäldern oder in Parks anzutreffen und blüht im Mai wunderschön mit ihren weißen großen Doldenblüten.  Sie kann bis zu 25 Metern hoch werden. Die schönen Bäume werden deswegen gerne zur Stadtbegrünung gepflanzt, man findet die Eberesche aber auch noch wild. Botanisch gesehen ist sie mit dem Apfel verwandt. Das kann an an den Früchten gut erkennen. Sie sind ab August dann in leuchtendem Rot zu erkennen und erinnern ein bisschen an kleine Äpfelchen. Die Blätter der Eberesche sind wechselständig angeordnet mit meist 15 gefiederten und gesägten Fiederblättern, die dann im Herbst leuchtend gelb und orange werden.

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    Helfer bei Halsschmerzen
  • Essbare Wildkräuter im Herbst
    Was bietet der “zweite Frühling”?
  • Die Braunelle
    Pflanze des Jahres 2023
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    Klassisch oder glutenfrei
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Inhaltsstoffe der Vogelbeere

Die Vogelbeere enthält besonders viel Vitamin C, Gerbstoffe, Sorbitol, Sorbitansäure, Zitronensäure, Apfelsäure, Bitterstoffe, Pektin, ätherische Öle und eben auch Parasorbinsäure, die roh leicht giftig ist. Beim Kochvorgang und beim Erhitzen baut sich die Parasorbinsäure aber ab. Dadurch wird aber auch der hohe Vitamin C-Gehalt reduziert, da Vitamin C hitzeempfindlich ist. Dennoch ist ein Rohverzehr nicht zu empfehlen. Man solle dann auf andere Vitamin C-Quellen zurückgreifen (hier findest du Infos zu Vitamin C).

Vogelbeermus mit Gewürzen

Zutaten für vier Personen:

  • 500g Vogelbeeren
  • 2 Äpfel oder 2 Birnen
  • Wasser oder etwas Apfelsaft
  • eine Tonka Bohne
  • etwas Zimt
Die Vogelbeeren der Eberesche

Zubereitung des Vogelbeermus

Die Vogelbeeren werden zusammen mit den Äpfeln oder Birnen in einen Topf mit Wasser oder dem Apfelsaft gegeben und für 15min auf mittlerer Stufe mit Deckel zu einem Mus gekocht. Die benötigte Menge Flüssigkeit hängt von der Größe der Beeren ab. Am Anfang solle man lieber etwas weniger nehmen, sodass die Beeren bedeckt sind, aber nicht schwimmen. Man kann dann immer noch nachgießen. Kurz vor Ende der Zubereitungszeit kann man Zimt und Tonkabohne hinzugeben, wenn man möchte. Die Tonkabohne hat ein leicht vanilliges Aroma und muss mit einer Küchenreibe gerieben werden. Nach den 15min Garzeit kann man das Mus durch ein Sieb passieren. Heiß abgefüllt kann es in Schraubgläser, die ein Vakuum bilden mehrere Monate im Keller gelagert werden. Es ist aber auch möglich das Mus nach dem Abkühlen einzufrieren. Es schmeckt zum Beispiel zu Pfannkuchen oder Milchreis wunderbar. 

Heimische Wildkräuter kennen und nutzen lernen

Unser Ansatz ist es, altes Heilpflanzenwissen am Leben zu erhalten. Vieles haben wir von unserem Eltern und Großeltern gelernt und möchten es weitergeben. Deswegen haben wir unseren eigenen kleinen Verlag mit dem Namen „Die moderne Kräuterhexe“ gegründet. Hier schreiben und verlegen wir unsere eigenen Bücher und entwickeln unsere Ideen wie zum Beispiel den Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich). Unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) ist ein saisonaler Begleiter, der dir viele heimische und wertvolle Wildkräuter näher bringt. Selbstverständlich ist die wilde Möhre dort auch vertreten. Unser Leserin Claudia Goßler schreibt über unser Buch: „Das Wildkräuter und Heilpflanzenbuch nach dem ich schon lange gesucht habe! Heute kam das neue Buch von Sandra und Alexander bei mir an. Ich habe es vorbestellt und mit viel Freude ausgepackt. Es ist noch schöner als ich das eh von den Beiden erwartet habe. Der Kalender hat mich schon sehr begeistert. Die Fotos sind alle selbst gemacht und mit viel liebe zum Datei illustriert. Ich kann es zu 100% empfehlen. Ein wunderschönes Herzensbuch von 2 Herzensmenschen!“ Liebe Claudia, vielen Dank für deine Rezension. Das Buch erhältst du auch unser Entdeckerbuch für Kinder „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) in unserem eigenen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

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Vogelbeere als Heilpflanze

Die Vogelbeere kann auch die Hausapotheke bereichern und wurde früher vor allem bei Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Heiserkeit oder Lungenentzündung geschätzt. Auch bei Herz-Kreislaufbeschwerde, Durchfall, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden können die Früchte der Eberesche eingesetzt werden. Sie ist zudem dafür bekannt, dass sie Leber und Galle stärken kann. Man trinkt hier vor allem einen Aufguss. Hierzu sollte die Beeren 10min in einem Topf mit kochendem Wasser abgedeckt ziehen. Danach können die Pflanzenteile abgeseiht werden und der Tee kann zweimal täglich getrunken werden.

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3 Kommentare zu „Sind Vogelbeeren essbar? Wie du die Früchte der Eberesche nutzen kannst“

  1. Ich freue mich, Eure Seite empfohlen bekommen zu habenund lese gerne eure liebevollen und informativen Beiträge.
    Habe zu den Inhaltsstoffen der Vogelbeere eine Frage: Was ist Hektik als Inhaltsstoff?

  2. Ich habe die Beeren jetzt im September gesammelt, sodass diese noch keinen Frost abbekommen haben. Daher sind sie trotz Kochen noch sehr bitter. Kann ich das Muß trotzdem unbedenklich essen? Bzw. ist es normal dass es noch so bitter ist?

    Viele Grüße
    Ines 🙂

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