Ist Borretsch giftig? Verwendung und Hinweise

Borretsch (Borago officinalis) ist ein Wildkraut, das bei uns häufig zu finden ist und auch im Garten wächst. Jedoch liest man öfter, dass Borretsch giftig sei. Wir klären welche Pflanzenteile in welcher Menge essbar sind und gehen auf die Verwendung ein. Auch das Börretschöl ist sehr interessant.

Wo findet man Borretsch?

Borretsch ist eine einjährige heimische Wildpflanze, die häufig in Gärten anzutreffen ist, aber auch verwildert vorkommt. Aktuell sieht man überall die kleinen blauen Blüten, die sogar in unserer Bienenweide Blühmischung zu Haus enthalten sind. Borretsch ist nämlich eine wichtige Instektenpflanze. Die Pflanze wird bis zu einen Meter hoch und hat stachelige Blätter. Ab Mai beginnt Borretsch zu blühen. Die Blütezeit dauert bis in den August hinein. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht Borretsch sehr gut. Die Pflanze benötigt jedoch viel Platz, da sie nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wächst. 

Wie giftig ist Borretsch? 

Getrocknete Borretschblätter  enthalten verschiedene Pyrrolizidinalkaloide. Unter anderem Amabilin, Intermedin, Supinin und Lycopsamin, die als toxisch für die Leber gelten. Sie sind auch im Beinwell enthalten. Beide Pflanzen gehören zur Gattung der Raublattgewächse, was man gut an den rauen Blättern erkennen kann. Tatsächlich sehen sich die Blätter von Beinwell und Borretsch ein bisschen ähnlich. Für die Pflanze sind die Alkaloide wichtig, um sich gegen Fressfeinde zu schützen. Für uns Menschen in größeren Mengen sind sie allerdings nicht empfehlenswert. Aus diesem Grund wird nicht empfohlen Borretschblätter regelmäßig und in größeren Mengen zu verzehren. In kleinen Mengen jedoch (ein bis zwei Blättchen kleingeschnitten im Salat) scheinen sie keine Probleme zu machen. Es wird empfohlen nicht mehr als 3g Borretsch pro Tag zu essen. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man ganz darauf verzichten. Auch Kinder sollten Blätter und Stängel vom Borretsch eher nicht essen. Blüten sind aber unproblematisch.

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Verwendung als Küchenkraut

Die sternförmigen blauen Blüten eignen sich als Garnitur im Salat. Sie sind eine perfekte essbare Deko, denn sie sind sehr lecker und ganz fein von der Textur. Allerdings welken sie sehr schnell, weshalb man sie nicht zu lange aufbewahren sollte. Die Blätter kann man ebenfalls in kleinen Mengen essen. Man sollte aber auf die Menge achten, da sie in hohen Dosen auf Grund der enthaltenen Alkaloiden giftig sind. Ein Verzehr der Blüten und Samen sowie des gepressten Borretschöls ist hingegen möglich, da dort die genannten Alkaloide entweder gar nicht oder nur in Spuren enthalten sind. Beim Verzehr der Blüten gelangt man ohnehin nur auf eine sehr kleine Menge. Borretsch ist außerdem reich an Kieselsäure, Schleim- und Bitterstoffe, Saponinen, Gerbstoffe sowie hochwertiger Fettsäuren im Öl aus den gepressten Samen.

Ist Borretsch giftig?

Da Borretsch bei uns zu Hauf im Garten wächst, nutze ich in geringen Mengen auch die Blätter. Sie sind etwas stachelig und man muss sie relativ fein schneiden. Wir nutzen dabei ein bis zwei Blätter im Salat. Das gibt einen würzigen Geschmack. Natürlich muss jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Einen Salat nur aus Borretschblättern würden wir definitiv nicht empfehlen. 

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Das Entdecker Set für Kinder mit Entdeckerkarten
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Verwendung als Heilkraut

In den 90er Jahren kamen zum ersten Mal Studien heraus, die die Wirksamkeit von Borretschöl bestätigten. Es geht hier vor allem um die in den Samen enthaltenen Gamma-Linolsäuren (ungesättigte Omega-6-Fettsäure), die eine Fehlsteuerung des Hautstoffwechsels ausgleichen kann. Es reguliert nicht nur den Zellstoffwechsel, sondern wirkt auch entzündungshemmend, abschwellend und kann den Juckreiz stillen. In der Naturheilkunde wird das Borretschöl sowohl eingenommen, als auch bei Bedarf äußerlich auf die Haut aufgetragen. Wichtig ist aber, dass das Öl kaltgepresst sein muss. Anders als bei den Blättern, sind im Öl keine Pyrrolizidinalalkaloide enthalten, da es aus den Samen hergestellt wird, welches frei davon ist. Man kann das Öl natürlich auch kaufen.

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

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Wissenswertes über Wildkräuter und Heilpflanzen

Es ist wichtig zu wissen, welche Kräuter man essen kann und in welcher Menge man sie verwenden sollte. Gerade bei Einsteigern herrscht oft Unsicherheit. Aus diesem Grund haben wir es und zum Ziel gemacht mit vielen kleinen Tipps und Ratschlägen zur Seite zu stehen. Auf unserem YouTube Kanal, den man hier kostenlos abonnieren kann, findet ihr mittlerweile eine Vielzahl an Videos zu einzelnen Wildkräutern und eine Online – Wildkräuterwanderung.

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4 Kommentare zu „Ist Borretsch giftig? Verwendung und Hinweise“

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