Endlich ist es wieder soweit! Unsere geliebten Wildkräuter sprießen und die Natur ist wieder zum Leben erwacht. Auch der Bärlauch bedeckt im Frühjahr mit seinem saftigen Grün die Erdoberfläche. Auch wenn die Hauptbärlauchzeit in einigen Gebieten schon fast vorrüber ist, dachten wir, dass wir euch heute dennoch einen interessanten Vergleich zwischen Bärlauch und Knoblauch zeigen möchten.
Der Bärlauch (Allium ursinum) wird umgangssprachlich auch gerne als „wilder Knoblauch“ bezeichnet. Er gehört in die Gattung Allium und zählt somit in die Familie des Knoblauchs, der Zwiebel und des Schnittlauchs. Der Bärlauch ist altbekannt und gehört zu den bedeutenden Gewürz- Heil-und Gemüsepflanzen. Der Name Bärlauch ist auf seinen Knoblauchähnlichen Geschmack zurückzuführen. Mehr Informationen zum Bärlauch und über bestehende Verwechslungsgefahren findest du in unserem Beitrag „Bärlauch – Tipps zum Ernten„. Knoblauch und Bärlauch haben einige ähnliche und gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe und schmecken darüber hinaus auch unglaublich gut. Wir möchten uns heute den Knoblauch und den Bärlauch mal in einem direkten Nährwertvergleich anschauen.
Nährwertvergleich Bärlauch und Knoblauch
Nährwerte (auf 100g) | Bärlauch | Knoblauch |
Kalorien | 19 kcal | 141 kcal |
Protein | 0,9 g | 6,1 g |
Kohlenhydrate | 2,9 g | 28,4 g |
Fett | 0,3 g | 0,1 g |
Ballaststoffe | 2,2 g | 1,8 g |
Wassergehalt | 93% | 62% |
Vitamine | ||
Vitamin C | 150 mg | 14 mg |
Vitamin E | 0,25 mg | 0,02 mg |
Vitamin B1 | 0,13 mg | 0,2mg |
Vitamin B6 | 0,2 mg | 0,38 mg |
Mineralstoffe & Spurenelemente | ||
Kalzium | 76 mg | 38 mg |
Magnesium | 22 mg | 35 mg |
Eisen | 2,9 mg | 1,4 mg |
Zink | 0,3 mg | 0,6 mg |
Kalium | 336 mg | 530 mg |
Wie wir sehen können, verfügt der Bärlauch über mehr Ballaststoffe, Wasser, Vitamin C, Vitamin E, Kalzium und Eisen. Der Knoblauch hingegen hat mehr Kohlenhydrate, Proteine, Magnesium, Zink und Kalium. Trotz der Nährwertunterschiede zeigen der Bärlauch und der Knoblauch sehr ähnliche gesundheitsförderliche Eigenschaften auf.
Gesundheitsförderliche Effekte
Den gesundheitsförderlichen Effekt bekommen der Knoblauch und der Bärlauch besonders durch die Schwefelverbindungen. Je nach Erntezeitpunkt hat der Bärlauch den gleichen Schwefelgehalt wie der Knoblauch. Für den typischen Knoblauchgeruch ist das Allicin verantwortlich. Dieses entsteht wenn wir den Knoblauch oder den Bärlauch zerkleinern oder schneiden. Der schwefelhaltige Ausgangsstoff Alliin wandelt sich dabei in Allicin um. Die frischen Bärlauchblätter enthalten um die 0,5% Alliin und 0,005 % Allicin, die getrockneten Blätter enthalten dagegen mehr Allicin als die frischen, denn da liegt der Wert bei ca. 0,07 % Allicin. Der Alliingehalt im frischen Knoblauch liegt bei 0,1 bis 1,5 %, also ganz ähnlich wie der des Bärlauchs. Doch bitte denkt daran, all diese Angaben können je nach Erntezeit, Standort der Pflanze, Bodenbeschaffenheit und Düngemittel variieren.
Wissenswertes zum Bärlauch in unserem Taschenbuch
In unserem kleinen Taschenbuch „Der Bärlauch – wilder Genuss“ (hier erhältlich) haben wir alles Wissenswerte zum Bärlauch zusammengefasst. Wie sammelt man ihn, mit welchen Pflanzen kann man ihn verwechseln und wie kann man ihn im Garten selbst anbauen. Diese und weitere Themen rund um den Bärlauch in Kombination mit unseren besten Rezepten zu dieser tollen Wildpflanze findest du in unserem kompakten Taschenbuch (ideal für den Rucksack). Erhältlich in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de
Knoblauch und Bärlauch – Anwendung in der Naturheilkunde
Knoblauch
Schon Hippokrates und Diskurides empfohlen den Knoblauch bei verschleimten Atemwegen, besonders der Bronchien, bei Würmern in Magen-Darm, bei Malaria und sogar bei Schlangenbissen. Aufgrund seines weiten Einsatzgebietes wird der Knoblauch umgangssprachlich auch als „Wunderknolle“ bezeichnet. Knoblauch soll eine positive Wirkung auf die Gefäßgesundheit haben und ihm wird ein präventives Potential bei Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt zugesprochen. Dabei soll sich der Knoblauch auch förderlich auf die Blutfettwerte, wie das Cholesterin auswirken indem es den LDL-Cholesterinwert und die Triglyzeride im Blut senken soll. Ebenso soll er dem Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen entgegenwirken können.[1] Da der Knoblauch wichtige Antioxidantien wie das Vitamin C oder Zink enthält, kann er oxidativem Stress der Zellen entgegenwirken und so die Zellalterung verzögern und das Immunsystem stärken. Aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften wird er in der Naturheilkunde auch bei bakteriellen und viralen Infekten, sowie bei Pilzerkrankungen eingesetzt.
Bärlauch und weitere Wildpflanzen bestimmen
Auch der Bärlauch darf natürlich nicht in unserem eigenen Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) nicht fehlen. In diesem Buch erfährst du nicht nur, welche heimischen Wildkräuter und Heilpflanzen man in jeder Jahreszeit finden kann, wir zeigen auch viel unserer Arbeit mit den Pflanzen und haben unsere Erkenntnisse der letzten Jahre darin gesammelt. Uns war wichtig, dass das Buch wirklich hilfreich ist und man die darin vorgestellten Wildkräuter auch wirklich reichlich findet und ernten kann. Zu jedem Wildkraut gibt es grundlegende Informationen zur Bestimmung, zum Standort und möglichen Verwechslungsmöglichkeiten. Dazu gibt es auch Ideen zur Verwendung in der Küche und in der Hausapotheke. Du erhältst das Buch in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de Wir verschicken dabei jede Sendung selbst.
Bärlauch
Eine interessante Bauernregel besagt: „Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr Arzt und Arznei“. Auch der Bärlauch überrascht mit seiner Nährstoffzusammensetzung und seinem weiten Einsatzgebiet. Ebenso wie der Knoblauch soll auch der Bärlauch zur Vorbeugung von Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, bei Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten eingesetzt werden können, es gibt hier bereits Hinweise aus in vitro und in vivo-Studien an Tieren, um allerdings eine evidenzbasierte Aussage zu treffen, werden weitere Humanstudien benötigt. Auch die antioxidativen Eigenschaften des Bärlauchs ähneln denen des Knoblauchs, weshalb auch der Bärlauch traditionell bei bakteriellen und viralen Infekten, sowie bei Pilz- oder Wurmbefall eingesetzt wird. Beide Pflanzen sollen zudem einen positiven Effekt auf die natürliche Darmflora haben und die guten Bakterien fördern.
Empfindliche Menschen sollten bei dem Verzehr von rohem Knoblauch und Bärlauch vorsichtig sein, da diese zu Magenbeschwerden führen können. Zudem können sie den Blutdruck senken, weshalb Menschen mit Hypotonie hier ebenfalls vorsichtig sein sollten.
Alle Erntezeitpunkte im Blick
Wer den richtigen Erntezeitpunkt für die wichtigsten heimischen Wildkräuter rechtzeitig erkennen will und gezielt in jedem Monat nach den Wildpflanzen Ausschau hält, der sollte sich unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) bestellen. In ihm sind die Wildkräuter und Heilpflanzen abgebildet, die es im jeweiligen Monat besonders häufig gibt. Der Kalender ist jedes Jahr aufs neue gültig uns ist in unserem Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.
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Quelle:
[1] https://escholarship.org/uc/item/01r1171s
Bärlauch Nährwerte: https://fddb.info/db/de/lebensmittel/naturprodukt_baerlauch_frisch/index.html
Knoblauch Nährwerte: https://fddb.info/db/de/lebensmittel/naturprodukt_knoblauch_frisch/index.html