Beifuss im Juli ernten

Beifuß ernten im Juli: Darum lohnt sich die heimische Wildpflanze

Der gewöhnliche Beifuß (Artemisia vulgaris) wächst nahezu überall in unseren Breitengraden und ist eine gut erkennbare, wichtige Wildpflanze. Der Juli ist der ideale Zeitpunkt, um Beifuß zu ernten, da die Blütezeit bald beginnt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie vielseitig Beifuß in der Hausapotheke eingesetzt werden kann und welche wertvollen Anwendungen dieses Kraut in der Küche bietet.

Merkmale von Beifuß

Der Beifuß ist an Weges- und Feldrändern, auf Wiesen oder im Garten zu finden. Er ist ein häufiges heimisches Wildkraut, das in der Landwirtschaft teilweise als lästiges Beikraut angesehen wird. In der Naturheilkunde und in der Küche ist Beifuß ein sehr wertvolles Wildkraut. Die bis zu 2m hohe Pflanze kann fast die gesamte Wachstumsperiode über genutzt werden. Man erkennt Beifuß am rötlichen Stängel, der ab Juli oder August auch leicht verholzen kann sowie den charakteristischen Blättern, die an der Oberseite dunkelgrün sind und an der Unterseite weiß mit leicht filziger Oberfläche. Während der Blüte kann man viele, verzweigte kleine weiße Blüten erkennen. In Videoform präsentieren wir euch den Beifuß auf unserem YouTube Kanal „Kräuterkeller“. Unseren Kanal könnt ihr hier kostenfrei abonnieren.

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Zu verwechseln ist Beifuß mit dem sehr ähnlich aussehenden Wermuth, der aber ebenfalls ungiftig ist. Man sollte aufpassen, dass man ihn nicht mit dem blauen Eisenhut verwechselt. Dieser ist giftg. Die Blätter sehen ähnlich aus, die Blüten sind allerdings lila/blau und ab der Blüte nicht mehr mit dem Beifuß zu verwechseln.

Inhaltsstoffe von Beifuß

Der Beifuß ist vor allem für seinen Bitteren Geschmack bekannt. In ihm sind reichlich Bitterstoffe enthalten, aber auch Gerbstoffe, Flavonoide, Cumarine und ätherische Öle.

Der Beifuss

Wildkräuter im Sommer haltbar machen

Viele Methoden und Wissenswertes rund über das haltbar machen von Wildkräutern und Heilpflanzen kannst du in unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen – die besten Verfahren und Rezepte“ (hier erhältlich) nachlesen, das in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich ist. Im Buch findest du auch noch viele weitere Rezepte zu diesem Thema.

Wildkräuter im Sommer haltbar machen

Warum sollte man Beifuß im Juli ernten?

Der Beifuß sollte dann geerntet werden, wenn er kurz vor der Blüte steht. Sind schon Blütenknospen vorhanden, diese aber noch geschlossen, kann Beifuß geschnitten werden. Am besten wartet man, bis es zwei oder drei Tage nicht geregnet hat, damit die Wirkstoffe der Pflanze in optimaler Konzentration vorhanden sind. An einem sonnigen Tag kann man dann das Kraut oder die gesamten oberen Pflanzenteile ernten. Wenn man große Pflanzen abschneidet, um sie hängend zu trocknen, kann man sie leicht zusammenbinden und im Optimalfall unter dem Dach trocknen. Hat man diese Möglichkeit nicht, sollte man die Pflanzenteile besser vom Stängel trennen, denn es besteht die Möglichkeit, dass sich Wirkstoffe beim Trocknen in den Stängel zurückziehen. Die Stängel nutzt man kaum. Sie können deshalb auf dem Kompost entsorgt werden.

Handgemachte Räucherbündel mit Beifuß

In den letzten Wochen haben wir aus den Pflanzen unseres Gartens Räucherbündel gebunden (hier erhältlich). Darunter ist auch der Beifuß, da er sich ideal als Grundlage für ein Räucherbündel eignet. Da so viele von Euch gerne welche bestellen möchten, findet ihr die Räucherbündel jetzt in unserem Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Handgemachte Räucherbündel mit Beifuss

Beifuß in der Küche nutzen

Solange es frischen Beifuß gibt, ernten wir immer wieder die frischen Pflanzenteile, jedoch trocknen wir den Beifuß auch für den Winter. Besonders gut ist er, um schweres Essen bekömmlicher zu machen, die Verdauung anzuregen und die Fettverbrennung anzukurbeln. Nicht umsonst fügt man Beifuß als Küchenkraut zu fettigem Essen hinzu. Bitterstoffe sind immer sehr gut für den Magen. Man nutzt Beifuß frisch oder getrocknet vor allem als einzelnes Gewürz, in Gewürzmischungen, für alkoholische Getränke wie zum Beispiel zur Herstellung von Gin oder für Tee. Der Geschmack ist nicht jedermanns Sache, doch man kann sich langsam an Beifuß herantasten. Frisch ist er in kleinen Mengen auch eine sinnvolle Beigabe in sommerlichen Wildkräutersalaten oder im Wildkräutersalz.

Beifuß in der Blüte

Heimische Wildpflanzen kennen und nutzen

Der einjährige Beifuß ist hierzulande wild kaum zu finden, doch nach dem mehrjährigen Beifuß muss man meist nicht lange suchen. Man muss nur die Augen offen halten und wieder raus in die Natur gehen. Genau das ist unsere große Leidenschaft und weil wir das alte Kräuterwissen bewahren wollen, haben wir verschiedene Kräuterbücher geschrieben. Unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) ist das ideale Buch, um heimische Wildpflanzen besser kennnenzulernen. Wir stellen darin ausschließlich Wildpflanzen vor, die man bei uns auch gut finden kann. Die Pflanzen sind dabei in Jahreszeiten aufgeteilt. Jede Pflanze wird zunächst grundlegend beschrieben, ist mit selbst erstellten und hilfreichen Fotos abgebildet, damit man sie in der Natur auch gut erkennen kann und wir verraten euch auch immer, wie man die Pflanze in der Küche und in der Hausapotheke nutzen kann. Weil wir das Buch selbst entwickelt und gestaltet haben, gibt es das Buch nur bei uns in unserem Kräuterhexen Online Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr
Unser beliebtes Kräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“

Beifuß zum Räuchern

Die Mutter aller Pflanzen ist besonders wichtig, wenn man gerne räuchert. In den Raunächten aber auch unter dem Jahr hat Beifuß eine Jahrhunderte lange Tradition als Räucherpflanze, wenn es um Schutz, Reinigung oder Veränderung geht. Man nutzt meist die Blätter. Man kann sie lose oder als Räucherbuschen nutzen.

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Beifuß bei Schlafproblemen

Ein Tee aus Beifußblättern kann Ein- und Durchschlafbeschwerden lindern. Er hat eine leicht entspannende Wirkung und kann sogar das Träumen fördern. Das Gefühl ist aber ein sehr angenehmes. Man kommt innerlich besser zur Ruhe würde ich sagen. Natürlich ist das, wie bei allen Sachen, immer ein bisschen individuell. Zubereitet wird der Tee folgendermaßen: Einfach einen TL des frischen oder getrockneten Beifußkrauts inkl. Blüten ca. 15min ziehen zu lassen.

Beifuß als Frauenkraut

Als Frauenkraut gilt der Beifuß, weil er die Menstruation fördern kann. Möchte man z.B. die Pille absetzten oder hat generell einen unregelmäßigen Zyklus und keine Schwangerschaft besteht, kann eine mehrwöchige Kur mit Beifußtee helfen. Bei Kinderwunsch kann eine solche Kur ebenfalls begünstigend wirken, da der Beifuß sich positiv auf den Eisprung auswirken kann. Schwangere und Kinder sollten allerdings keinen Beifußtee trinken. Insbesondere in der Schwangerschaft kann er sogar kontraproduktiv sein, da er Wehen auslösen kann. Generell sollte man den Tee eher kurartig trinken und nach vier Wochen eine Pause einlegen. Beifuß ist seit jeher eine wichtige Heilpflanze. Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) ist nicht erst seit den letzten Jahren in den Fokus der Forschung gerückt, da seine Heilwirkung wohl weitaus bedeutender ist, als bisher angenommen. Den Beitrag dazu findet ihr hier: „Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) – eine mächtige Heilpflanze“ . Artemisia annua ist sehr selten und recht teuer, wenn man Tee kauft. Er war lange Zeit gar nicht zu kaufen. Man kann sich deshalb Samen kaufen und selbst Pflänzchen ziehen. Das machen wir seit einigen Jahren.

Wissen, wann man welche Pflanze ernten kann

Das Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie
Das Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie

Weil wir manchmal den perfekten Sammelzeitpunkt verpasst haben, war es uns wichtig, zu dokumentieren, wann der richtige Erntezeitpunkt ist und dieses Wissen in Form eines übersichtlichen und anschaulichen Saisonkalenders für Wildkräuter (hier erhältlich) weiterzugeben. Unseren Saisonkalender findest du ebenfalls im Kräuterhexen Onlineshop. Dort gibt es auch unser Kinderbuch „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich). Denn es ist so wichtig, mit Kindern raus in die Natur zu gehen, um ihnen den Bezug zu den Kräutern weiterzugeben. In unserem Entdeckerbuch, das ab drei Jahren vorgelesen werden kann oder ab 6 selbst gelesen werden kann, kann man mit Ben, Mara und den Großeltern auf Entdeckungstour im Garten gehen. Es werden wichtige Kräuter vorgestellt. Am Ende des Buches gibt es auch einen Rezeptteil mit kindgerechten, einfachen und gesunden Rezepten. Es ist ebenfalls in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.

Weitere hilfreiche Kanäle, für mehr Kräuterwissen

Dass der Beifuß größer wird als ich, könnt ihr im aktuellen Instagram Posting erkennen. Hier stellen wir euch täglich neue Kräuter vor. Habt ihr uns schon abonniert? Falls nein, dann klickt hier und ihr kommt zum Instagram Beitrag. Möchtest du uns in die Natur begleiten und lernen, was die Welt der Wildkräuter so zu bieten hat? Dann folge unseren weiteren Kanälen. Wenn du die jeweiligen Kanäle abonnierst, erfährst du immer, was man gerade sammeln kann und wie man Pflanzen nutzen kann. Du unterstützt aber auch unsere Arbeit.

5 Kommentare zu „Beifuß ernten im Juli: Darum lohnt sich die heimische Wildpflanze“

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