Anzucht von Brokkoli Sprossen Microgreens

Warum Sulforaphan in Brokkoli und Brokkolisprossen so gesund ist

Brokkoli und Brokkolisprossen gelten als sehr gesund. Vor allem in der Krebsforschung spielen sie eine große Rolle. Wir stellen euch vor, was dahinter steckt und wie man Brokkoli und Sprossen zu sich nimmt, um möglichst viele der wertvollen Inhaltsstoffe aufzunehmen. 

Was ist Sulforaphan? 

Sulforaphan kommt in Brokkoli, Brokkolisprossen sowie in Kohlarten, Rettichen, aber auch in Kresse, Rucola und Senf vor. Diese Gemüsesorten und Kräuter haben alle eines gemeinsam: Sie stammen aus der Familie der Kreuzblütler. Charakteristisch ist der typische scharfe oder auch etwas bittere Geschmack. Dies kommt durch die Senfölglykoside zustande. Mittlerweile sind mehr als 150 verschiedene Senfölglykoside bekannt, eines jedoch gewinnt immer mehr an Popularität. Dabei handelt es sich um das Glykoraphan, welches eine Vorstufe von Sulforaphan ist. Sulforaphan kommt im Broccoli, wie auch in anderen Gemüsesorten in einer inaktiven Form vor, durch kauen, schneiden und zerkleinern werden die Pflanzenzellen „geöffnet“. Durch das Enzym Myrosinase, welches in ebenfalls in den oben genannten Pflanzen vorkommt, wird Glykoraphan nun in das Sulforaphan umgewandelt. 

Warum Sulforaphan so gesund ist

Sulforaphan zeichnet sich als entzündungshemmer und starkes Antioxidans aus und kann somit freie Radikale bekämpfen, welche auch krebsfördernde Radikale unschädlich machen können und so Zellschäden verhindern können. In einigen Studien wurde Sulforaphan als effektiver freier Radikalfänger beschrieben, der unser Immunsystem stärken und in der Krebsprävention sowie dessen Therapie eingesetzt werden kann. Und genau in diesem Bereich gewinnt Sulforaphan immer mehr Aufsehen. Die Uni Heidelberg fand in Laborversuchen mit Mäusen heraus, dass Sulforaphan die Tumorstammzellen angreift und den Tumor somit empfindlicher für eine Chemotherapie machen kann und zudem das Tumorwachstum eindämmen kann. Seit 1985 kennt die Onkologie bereits den Nutzen von Sulforaphan und mit steigender Tendenz wird er als Geheimtipp in der Krebsprävention- und Behandlung gesehen. Da Kreuzblütler-Gemüse reich an Ballaststoffen sind, können sie zudem einen positiven Effekt auf die Verdauung und auf die Darmflora haben. Da 80% unseres Immunsystems im Darm sitzt, kann das Immunsystem durch einen gesunden Darm effektiv gestärkt werden. 

Inspirationen in unserem besonderen Wildkräuter Magazin

Bevor es mit diesem Beitrag weiter geht, hier noch ein Hinweis: In der aktuellen Frühlings-Ausgabe des Kräuterkeller Magazins (hier erhältlich), dreht sich alles um die Wildkräuter im Frühling. Dort findest neben den wilden Kräutern auch noch weitere Inspirationen und Rezepte passend zur Saison. Auch unsere bisherigen Ausgaben sind noch in kleiner Stückzahl erhältlich. Die bekommst das Magazin in unserem Kräuterhexenshop in einer gedruckten und in einer digitalen Variante unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Wildkräuter Magazine

Brokkoli vs. Brokkolisprossen

Brokkoli ist eine sehr bekannte und reiche Glucoraphan Quelle. Um die Effekte des Glucoraphan aktiv nutzen zu können, um somit das Sulforaphan verfügbar zu machen, müssen bei der Zubereitung von Brokkoli einige wichtige Aspekte wie Zubereitungsdauer, Temperatur und Vorbereitung des Gemüses beachtet werden. Da in dem Prozess des Kochens viele wichtige Nährstoffe verloren gehen können und das Enzym Myrosinase durch Hitze zerstört werden kann, sollte man auf eine schonende Zubereitung achten. Brokkoli sollten beispielsweise klein geschnitten werden und vor der Zubereitung einige Minuten an der Luft verbleiben. In einer Studie (https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/acs.jafc.7b05913) wurde der Brokkoli nach dem schneiden 90 Minuten an der Luft ruhen gelassen, nach dem normalen Kochvorgang konnte man eine 2,8-mal höhere Glucoraphan Konzentration feststellten, als in dem Brokkoli, der direkt nach dem schneiden zubereitet wurde. Das Gemüse sollte schonend, wie zum Beispiel durch dämpfen für etwa fünf Minuten zubereitet werden. Isst man diesen Brokkoli mit frischer Kresse, Senf oder Rettich, kann das Glucoraphan durch das Enzym Myrosinase besser in Sulforaphan umgewandelt werden. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, selbst Brokkolisprossen zu ziehen, denn diese Sprossen haben eine 10 bis 100-fach größere Menge an den wirksamen Senfölglykosiden, als das reife Gemüse, wie es auch in dieser Studie (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6267435/ ) beschrieben wird.  

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Brokkolisprossen selbst anbauen 

Um den Verlust der Nährstoffe beim Erhitzen von Brokkoli zu umgehen aber auch den Abbau von Antinährstoffen zu erreichen ist das Keimen der Brokkolisamen eine sehr gute Alternative. Beim Keimvorgang wandeln sich Nährstoffe um und die Bioverfügbarkeit nimmt zu. Um Brokkolisprossen anzubauen, benötigt man eine Anzuchtschale wie diese hier von Sprossenliebe Microgreens. Am besten gedeihen die Sprossen auf einem Naturfaservlies oder Kokoserde. Saatgut kann man online auch in größeren Mengen günstig erwerben. Wir benutzen dieses Saatgut und diese Keimschale.  Nach etwa drei bis vier Tagen sind die Sprossen erntefähig. Gesundheitlich besonders interessant ist es, Brokkoli-Sprossen bei einer Länge von 2cm zu ernten, da sie dann den stärksten Effekt hätten.

Anzuchtschale Décor von Sprossenliebe Microgreens

Hat man keine Möglichkeit zum Anbau von Brokkolisprossen oder möchte man täglich eine immer gleiche Dosis einnehmen, sind Kapseln eine sinnvolle Alternative und gute Quelle für Sulphoraphan. Pulver aus Bio Brokkoli Sprossen beziehen wir hier von Lebenskraft Pur (klick).

Begleite uns in die Natur

Auf unseren Social Media Kanälen zeigen wir dir täglich aktuelle Tipps und Tricks rund um ein gesundes Leben. Wir nehmen dich mit in den Garten, den Wald und in unsere Hexenküche. Falls du Fragen hast, stehen wir dir dort Rede und Antwort. Wir freuen uns, dich in unserer Instagram Community begrüßen zu dürfen.

Verwendete Quellen: 
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/chirurgische-klinik-zentrum/allgemein-viszeral-und-transplantationschirurgie/forschung/pankreasforschung/sektion-pankreaskarzinomforschung/ag-molekulare-onkochirurgie/patienteninformationen

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/MolOnkoChir/6Herr_PassChir.pdf
und die im Text verlinkten Studien. 

Dein Pin für Pinterest

brokkoli
https://www.pinterest.de/pin/620230179918005276

Bildnachweis
Titelbild: © Serena Williamson – stock.adobe.com
Pinterest: © Sea Wave – stock.adobe.com

3 Kommentare zu „Warum Sulforaphan in Brokkoli und Brokkolisprossen so gesund ist“

  1. Pingback: Phytoöstrogene und ihre Bedeutung auf das Hormonsystem - Kräuterkeller

  2. Pingback: Warum enthalten Lebensmittel weniger Nährstoffe als früher? Studien und Hintergründe

  3. Pingback: Obst und Gemüse bald Luxusware? Wildkräuter als kostenlose Alternative

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zu jeder Jahreszeit das passende Magazin mit Rezepten, Inspirationen und Tipps

Das Kräuterkeller - Magazin