Wildkräuter sind unglaublich schmackhaft und enthalten meist mehr Nährstoffe als Kulturgemüse. Rucola fand den Einzug in die mediterrane Küche, warum nicht auch Löwenzahn dauerhaft in den Speiseplan aufnehmen? Warum sich das lohnt, zeigen wir euch heute.
Jetzt ist die beste Zeit, um Löwenzahn zu sammeln
Löwenzahn findet man derzeit überall auf den Wiesen und er sticht mit seiner gelb-leuchtenden Blüte besonders hervor. Zum Vergleich nehmen wir den Kopfsalat und möchten nun herausfinden, wie sich diese zwei Pflanzen im Vergleich schlagen. Alles, was du beim Sammeln von Löwenzahn beachten sollst, haben wir in diesem Video für dich zusammengefasst.
Wildkräuter sammeln und sicher bestimmen
Möchtest du Wildkräuter sammeln und sicher bestimmen, dann ist unser ganz neues Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ genau das richtige Kräuterbuch für dich. Es wurde von uns liebevoll erstellt und bildet unsere Erfahrungen der letzten Jahre ab. Darin findest du nicht nur Tipps zur Verwendung der Wildkräuter in der Küche oder in der Hausapotheke, sondern auch immer alle nötigen grundlegenden Infos über den Standort, Merkmale und die Sammelzeit. Das Buch wird von uns erstellt und verschickt, du findest es deshalb nicht im regulären Buchhandel, sondern nur bei uns im Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-kräuterhexe.de
Der Mineralstoff-Vergleich
Löwenzahn hat 100x mehr Eisen als Kopfsalat
Der Löwenzahn sticht im Vergleich zum Kopfsalat mit seinem Eisengehalt von 3,0 mg/ 100g hervor, so enthält er das 100-fache an Eisen im Vergleich zum Kopfsalat mit 0,03 mg/100g.
Löwenzahn hat 7,5x mehr Kalzium als Kopfsalat
Auch der Kalziumgehalt von Löwenzahn ist im Vergleich zum Gehalt des Kopfsalates recht hoch. So bringen 100g Löwenzahn 158 mg Kalzium und 100g Kopfsalat nur 21mg Kalzium.
Löwenzahn hat 4x mehr Zink als Kopfsalat
100g Löwenzahn enthalten 1,2 mg Zink und 0,3 mg finden wir im Kopfsalat. Somit schlägt der Löwenzahn auch im Zink-Vergleich den Kopfsalat um das Vierfache.
Löwenzahn hat 4x mehr Magnesium als Kopfsalat
Ebenso liefert der Löwenzahn uns mit 36 mg Magnesium pro 100 g die vierfache Menge von dem, was wir im Kopfsalat finden. Denn dort sind es 9 mg Magnesium pro 100g.
Quelle
Nährwertangaben zu den Mineralstoffen:
https://fddb.info/db/de/lebensmittel/naturprodukt_kopfsalat_frisch/index.html
https://fddb.info/db/de/lebensmittel/naturprodukt_loewenzahn/index.html
Der Vitamin Vergleich
Löwenzahn hat 5,5x mehr Beta-Carotin als Kopfsalat
Der Löwenzahn sticht vor allem mit seinem Beta-Carotin Anteil heraus. Beta-Carotin wird auch Provitamin A genannt, da es im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. 100g Löwenzahn enthalten 7,90 mg Beta-Carotin. Der Kopfsalat enthält 1,44 mg und damit 5,5-mal mal weniger als der Löwenzahn.
Löwenzahn hat 3x mehr Vitamin C als Kopfsalat
Der Löwenzahn weißt besonders im jungen Stadium eine hohe Vitamin C Konzentration auf. So finden wir in 100g Löwenzahn 30 mg Vitamin C. Im Kopfsalat hingegen sind es nur 13mg Vitamin C.
Löwenzahn hat 3x mehr Vitamin B1, 2,5x mehr Vitamin B3 und doppelt so viel Vitamin B2 als Kopfsalat
Auch in den B-Vitaminen schlägt der Löwenzahn den Kopfsalat. 100g Löwenzahn liefern uns 0,19mg Vitamin B1, der Kopfsalat hingegen liefert uns 0,06 mg pro 100g. Der Niacingehalt (Vitamin B3) ist im Löwenzahn mit 0,8 mg um das 2,5-fache höher als im Kopfsalat mit 0,32 mg. Und so ist auch der Vitamin B2-Gehalt im Löwenzahn mit 0,17 mg doppelt so hoch als im Kopfsalat mit 0,08 mg Vitamin B2 pro 100 Gramm.
Quelle:
Nähwertangaben zum Vitamingehalt in: R. Lieberei &C. Reisdorff (2012): Nutzpflanzen, S.250 .
Nährwerte in Nutzpflanzen
Ein Wort zu unserer Recherche. Für uns ist es wichtig, zu belegen, dass Wildkräuter wertvolle Nutzpflanzen sind, die wir für unsere Ernährung nutzen können. Jedoch gibt es wenig Daten zu Wildkräutern. Deswegen benötigen wir verlässliche Quellen für Nährwertangaben. Da wir kein Labor haben, sind wir auf Fachliteratur angewiesen, um euch verlässliche Zahlen zu liefern. Diese Recherche braucht viel Zeit und wir würden uns wünschen, es gibt mehr Daten hierzu.
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Ist Kopfsalat nutzlos?
Dieser Vergleich soll den Kopfsalat nicht in ein schlechtes Licht rücken, denn auch der Kopfsalat liefert uns gute Vitamine und Mineralstoffe, wenn auch in einer geringeren Konzentration. Allerdings zeigt uns dieser Vergleich, dass wir häufiger auf die Pflanzen direkt vor unserer Haustür zurückgreifen könnten. So können wir lernen, unsere Wiesenpflanzen weniger als Unkräuter zu betrachten und mehr als reichhaltigen Salat. Auch als Salatbeilage oder zum Mixen mit Kopfsalat eignen sich die Löwenzahnblätter hervorragen. Du kannst die Blätter auch in einen Smoothie geben und so deine Vitamin und Mineralstoffzufuhr verbessern. Aber auch im Tee können Löwenzahnblätter vor allem bei Verdauungsbeschwerden helfen. Da sie reich an Bitterstoffen sind, regen sie zudem die Leber und Galle an. Mehr über Löwenzahn als Bitterstoffquelle erfahrt ihr in meinem Blogartikel „Löwenzahnwurzel – eine hervorragenden Bitterstoffquelle“.
Alles rund um den Löwenzahn
Da der Löwenzahn so vielseitig ist, haben wir ihm eine extra Internetseite gewidmet: Unter www.löwenzahn-sammeln.de findest du alles, was mit dem Löwenzahn zu tun hat. Schau doch mal vorbei!
Wildkräuter und Heilpflanzen zur richtigen Zeit sammeln
Damit du nie den richtigen Sammelzeitpunkt verpasst, haben wir einen Saisonkalender für Wildkräuter entwickelt, der in jedem Monat die wichtigen Wildkräuter und Heilpflanzen auf einen Blick zeigt. Ihn findest du ebenfalls in unserem Kräuterhexen Onlineshop.
Weitere Infos zum Thema Wildkräuter findest du hier in meinem kostenlosen Video „Einstieg in die Welt der Wildkräuter„.
Bildnachweis
Löwenzahn: © Madeleine Steinbach – stock.adobe.com
Kopfsalat: © Melica – stock.adobe.com
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