Erntezeit für Wildkräuter

Empfohlene Ernte- und Sammelzeiten von Wildkräutern und Heilpflanzen in der Übersicht

Die Erntezeit und das richtige Wetter beim Sammeln beeinflussen die Wirksamkeit von Wildkräutern und Heilpflanzen. Wild wachsende Pflanzen und im Garten angebaute Pflanzen unterliegen dabei den selben Regeln. Generell gilt, dass man an warmen und trockenen Tagen sammeln sollte. Früh morgens könnte noch Tau über den Pflanzen liegen, Blüten sind dann noch geschlossen. Ebenso spät abends, wenn die Luft feuchter wird und sich Blüten wieder schließen. Sammelt man Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, wird empfohlen, um die Mittagszeit zu sammeln, da dann der Wirkstoffgehalt am höchsten sei. 

Blätter

Beim Sammeln von Blättern gilt bei den meisten Pflanzen, dass man sie in jungem Stadium sammeln sollte. Dann sind Blätter vieler Wildpflanzen noch zart. Insbesondere für Wildkräuter, die man roh verzehren möchte, sind junge Blätter am geeignetsten. Junge Brennnesseln, junger Giersch, Spitzwegerich, Löwenzahn oder Schaumkräuter gehören dazu. Meist sollte man vor dem Aufblühen der Pflanze sammeln, da die Pflanze ab der Blüte ihre Kraft für das Aufblühen nutzt. Einige Pflanzen, wie das Scharbockskraut sollte man nach der Blüte gar nicht mehr verzehren, da der Glykosidgehalt dann steigt und alle Pflanzenteile ungenießbar werden. 

10 Ideen für Giersch
Giersch Blätter

Kraut

Wird vom Kraut gesprochen, beschreibt die Blätter, Blüten und Stängel der Pflanze. Kraut wird meist im Zusammenhang mit Pflanzen benutzt, die man trocknet oder für einen Aufguss verwenden möchte. Hier sammelt man meist zu Beginn der Blütezeit, bevor die Pflanze verblüht ist, da auch die Blüte vieler Pflanzen wichtige Pflanzenstoffe enthalten. 

Vogelmiere im Winter
Vogelmiere Kraut kann vollständig verzehrt werden. Blüten, Blätter und Stängel

Wann kann was geerntet werden?

Mit dem Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) verpasst du keinen Erntezeitpunkt für Wildkräuter mehr. Für jeden Monat des Jahres haben wir auf farbenfrohen, großen Kalenderseiten im Format DIN A3 die wichtigsten, heimischen Wildkräuter übersichtlich dargestellt. Übrigens kannst du unseren selbst entwickelten Saisonkalender jedes Jahr erneut benutzen! Du bekommst den Kalender auch in verschiedenen Sets in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Buch und Saisonkalender
Mit unserem Saisonkalender die Übersicht behalten

Blüten

Blüten sammelt man am besten zu Beginn der Blütezeit an einem warmen, sonnigen Tag um die Mittagszeit. Ist es regnerisch oder bewölkt, bleiben viele Blüten verschlossen. Erst bei Sonnenschein entfalten viele Pflanzen ihre Blüten in voller Pracht, um Insekten zur Bestäubung anzulocken. Beim Sammeln der Blüten gibt es eine Besonderheit, man sollte die gesammelten Blüten nicht waschen, da wertvoller Pollen und Blütenstaub sonst weggewaschen werden könnten. Da Pflanzen die Blüten zur Fortpflanzung benötigen und da Blüten eine wichtige Rolle für Insekten spielen, ist es beim Sammeln der Blüten besonders wichtig, achtsam vorzugehen und immer nur einen kleinen Anteil der vorhandenen Blüten zu pflücken. 

Gänseblümchen
Gänseblümchen Blüten

Früchte

Früchte werden erst gesammelt, wenn sie vollständig reif sind. Die Tageszeit oder die Witterung ist beim Sammeln der Früchte weniger relevant. Wichtiger ist, dass die Früchte in ausgereiftem Zustand geerntet oder gepflückt werden. 

Wildkräuter in der Übersicht
Hagebutten
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Samen

Samen sollten an trockenen, windstillen Tagen gesammelt werden. Bei den Samen ist zu beachten, dass sie voll ausgereift sein sollten. Nach dem Sammeln sollte man sie auf einem Küchentuch an der Luft trocknen lassen, bevor man sie fürs nächste Jahr dunkel verstaut. Wer feuchte Samen sammelt oder sie nicht ausreichend trocknen lässt, muss mit Schimmelbildung rechnen. Viele Samen eignen sich auch kulinarisch. Die Samen des Spitzwegerichs können beispielsweise als heimischer Flohsamenersatz verwendet werden. Bärlauch Samen, die Samen der Knoblauchsrauke oder Gierschsamen können wir feine Pfefferkörner mit einem Mörser zerstoßen werden und zur Verfeinerung von Speisen genutzt werden. Brennnesselsamen zum Beispiel gelten als stärkend und können für Mensch und Tier als natürliche Nahrungsergänzung mit hohem Eiweißgehalt angesehen werden. Man kann sie beispielsweise ins Müsli geben.

Die Wildkräuter besser kennenlernen

Gerade in diesen Zeiten ist es sehr wichtig natürliche Hausmittel und Heilpflanzen zu kennen, die man für die Gesundheit nutzen kann. So kann man sich mindestens zum Teil selbst versorgen. Wenn man aber noch nicht so recht weiß, wie man die Schätze aus der heimischen Natur besser kennenlernen kann, dann können wir dir unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) empfehlen. Wir haben das Buch saisonal aufgeteilt und zeigen mit großformatigen, selbst fotografierten Pflanzenportraits nicht nur wann und wo du welches Wildkraut sammeln kannst, sondern auch, wie du es in der Hausapotheke und in der (Hexen-) Küche nutzen kannst. Alle Pflanzen sind mit von uns erstellten Bildern gut zu erkennen und du kannst sicher sein, wir zeigen nur Pflanzen im Buch, die man auch wirklich bei uns finden kann. Das Buch findest du in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Wurzeln

Wurzeln sammelt man am besten dann, wenn sich die Pflanze zurückzieht und sich die Kraft auf die Wurzeln konzentriert. Dies ist hierzulande vom Herbst bis zum Frühjahr der Fall. In den kalten Monaten haben Wurzel die stärkste Kraft. Beim Ausgraben der Wurzel wie zum Beispiel vom Beinwell, der Brennnesselwurzel oder vom Baldrian sollte man darauf achten, dass man nur einen kleinen Seitentrieb der Wurzeln ausgräbt, um die Pflanze nicht so stark zu schwächen, dass sie möglicherweise. Es darf kein Bodenfrost vorherrschen, da dann ein Ausgraben nicht möglich ist. Nach einem Regen lassen sich Wurzeln besser ausgraben als in Trockenheitsperioden. Nach dem Ausgraben sollten sie gründlich gewaschen und abgebürstet werden, um Erdreste zu entfernen. Wurzeln sollten bei der Weiterverarbeitung nicht zu feucht sein. Möchte man einen Ölansatz mit Wurzelstücken machen, kann es hilfreich sein, die zerkleinerten Wurzeln zunächst 24 Stunden lufttrocknen zu lassen, bevor man sie mit Öl bedeckt. 

Die Wurzel des Beinwells
Die Wurzel des Beinwells

Rinden

Die Rinde ist die Schutzschicht von Bäumen. Möchte man Rinden sammeln. Eichenrinde oder Weidenrinde werden in der Volksheilkunde seit Jahrhunderten geschätzt. Beim Sammeln der Rinde ist allerding besondere Vorsicht geboten, um den Baum nicht zu verletzen. Dies könnte zur Folge haben, dass Schädlinge oder Krankheiten leichtes Spiel haben und der Baum im schlimmsten Fall abstirbt. Rinden sammelt man deshalb am besten im Frühling, wenn der Baum neu austreibt. Man sollte nicht vom Hauptstamm sammeln, sondern die Rinde von jungen neu austreibenden Seitensprossen nehmen.

Wildkräuter selber anbauen

Unsere Samensets (hier erhältlich) haben wir eingeführt, um sich seltener gewordene Wildkräuter und Heilpflanzen nach Hause zu holen. Die Insekten und anderen Tiere in eurem Garten oder auf eurem Balkon werden es euch ebenfalls danken. Ihr findet unsere Samensets in der gleichnamigen Kategorie in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Unser Samenset Beifußgewächse

Wildkräuter haltbar machen

Jetzt sollte man schon an den Winter zu denken und die Wildpflanzen verarbeiten, die momentan noch zu finden sind. Man kann im Moment viele Pflanzen trocknen, sie luftdicht verschließen und am besten dunkel und kühl gelagert aufbewahren, bis man sie in der dunkleren Jahreszeit für Hausmittel benötigt. Eine Übersicht, wie an Wildkräuter am besten haltbar machen kann, findet ihr mit Rezepten in unserem Buch „Wildkräuter haltbar machen“ (hier erhältlich), welches es in unserem eigenen Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de gibt. 

Wildkräuter haltbar machen - das Buch

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Beitragsbild – ©nikolaydonetsk – stock.adobe.com

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