Sobald der Dauerfrost nachlässt und die ersten Pflanzen zu spießen beginnen, ist das Scharbockskraut eines der ersten Wildkräuter, die man im Frühling findet. Das unscheinbare Wildkraut war früher sehr beliebt, doch man muss einige Dinge beachten, wenn man es z.B. im Wildkräutersalat verwenden will.
Wie erkennt man Scharbockskraut?
Das Scharbockskraut gehört zu Familie der Hahnenfußgewächse und bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte. Meist findet man sie in Wiesen, unter dem Gebüsch oder am Waldrand. Die Blätter des Scharbockskrauts (Ranunculus ficaria) sind glänzend, herzförmig und hellgrün. Der Blattrand ist schwach gezähnt. Man findet sie vor allem unter Sträuchern und an halbschattigen Stellen im Garten, im Gebüsch oder im Wald. Die kleinen, glänzenden Blätter erinnern ein bisschen an Portulak, sind jedoch etwas runder und dicht über dem Boden zu finden. Verwechselt werden kann Scharbockskraut mit den ähnlich aussehenden jungen Blätter des Gundermann oder der Knoblauchsrauke. Sie ist zweijährig und im ersten Jahr sind die kleinen Blätter dem Scharbockskraut und auch dem Gundermann etwas ähnlich. Die beiden Pflanzen sind aber ebenfalls essbar.
Wie verwendet man Scharbockskraut?
Als Wildkraut wurde es früher sehr geschätzt, weil es nach dem langen Winter als eines der ersten Wildkräuter für vitalisierende Mikronährstoffe und Vitamine sorgte. Es ist besonders reich an Vitamin C. Früher setzte man es zur Blutreinigung ein. Aufgrund des hohen Vitamin-C Gehaltes kam das Wildkraut auch zu seinem Namen. Es kam gegen die Krankheit Skorbut zum Einsatz, die man damals „Scharbock“ nannte. Heute ist Skorbut kein Thema mehr und das Scharbockskraut wird heute frisch nur noch in kleinen Mengen empfohlen, da es Protoanemonin enthalten kann. Man sollte es aus diesem Grund nur vor der Blüte ernten. Blüten und Knospen sollte man gar nicht verwenden. Eine zu große Menge kann zu Durchfall, Magenkrämpfen oder Übelkeit führen. Beachtet man, dass man Scharbockskraut Blätter nur in ganz jungem Stadium ernten kann, sind kleine Mengen der Blätter unbedenklich. Alle anderen Pflanzenteile sollte man aber nicht zu sich nehmen. An diesem Wildkraut wird deutlich, wie wichtig es ist, den richtigen Erntezeitpunkt zu kennen.
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Verwendung in der Küche
Heute ist Skorbut zwar kein Thema mehr, aber frische Wildkräuter tun uns gerade im Frühling sehr gut. Deshalb kann man ein paar der Blätter in einen leckeren Wildkräutersalat oder einen Smoothie machen. Hervorragend kombinieren kann man es z.B. mit ganz jungem Löwenzahn, der zusätzlich für wichtige Bitterstoffe sorgt, oder aber den ersten Trieben der Brennnessel. Dies sind alles sehr frühe Wildkräuter, die man leicht findet und eindeutig bestimmen kann. Man pflückt die kleinen Blättchen und wäscht sie gründlich und mischt sie am besten mit anderen Wildkräutern. Dann ist der Salat z.B. gegen Frühjahrsmüdigkeit eine tolle Alternative.
Scharbockskraut in der Naturheilkunde
Heute hat das Scharbockskraut kaum noch eine Bedeutung in der Naturheilkunde. Man findet gelegentlich noch Empfehlungen bei Frühjahrsmüdigkeit oder als Sitzbad bei Hämorrhoiden. Als willkommenes essbares Wildkraut, das den Frühling ankündigt, ist das Scharbockskraut jedoch noch immer sehr beliebt.
Scharbockskraut mit schwarzen Flecken?
Oft, aber nicht immer kann man in der Mitte des Blattes einen schwarzen Fleck erkennen. Dies ist ein Merkmal des Scharbockskrautes.
Inspirationen für den Frühling
Viele kulinarische sowie naturheilkundige Rezepte, Pflanzenportraits und Inspirationen rund um die Welt der Wildkräuter und Heilpflanzen, findest du in unserem eigenen Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich). In der neuesten Frühlingsausgabe findest du unter anderem eine große Übersicht, der wichtigsten heimischen Wildkräuter und Heilpflanzen des Frühjahrs. Zudem gibt es Beiträge zum Waldmeister und der Maibowle zur Walpurgisnacht, den Inhaltsstoffen des Bärlauchs und die Heilkraft des Waldes mit Maiwipfeln. Neben vielen weiteren Themen gehen wir auch genauer auf die Arzneipflanze des Jahres 2024, die Blutwurz, ein. Mit unserem Abo verpasst du keine der kommenden Ausgaben und hast diese automatisch zum Erscheinungstermin in deinem Briefkasten. Das Abo ist ebenfalls in unserem Shop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich.
Nach der Blüte giftig!
Aber Achtung: Sobald das Scharbockskraut blüht, das heißt, sobald gelbe Blüten zu sehen sind, sollte man es nicht mehr ernten und verzehren. Das Scharbockskraut wird ungenießbar. Der Gykosidgehalt steigt dann nämlich an. Blätter und Blüten schmecken dann auch eher bitter und können zu Magenverstimmungen führen, da sie eine giftige Substanz entwickeln, die Protoanemonin genannt wird. Deshalb merken: Solange das Scharbockskraut noch nicht blüht, kann man es essen, danach nicht mehr!
Kindern die Natur erklären
Es ist wichtig, das Kräuterwissen an die nächste Generation weiterzugeben. Aus diesem Grund haben wir ein Entdeckerbuch für Kinder mit dem Titel „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich) geschrieben. Darin findet ihr illustrierte Zeichnung aus dem Alltag mit den Großeltern der beiden Protagonisten, welche den Kindern das Kräuter- und Naturwissen lehren. Außerdem sind einfache, kaum zu verwechselnde Wildkräuter erklärt und es gibt sogar einen Rezeptteil mit kindgerechten und gesunden Rezepten. Das Buch ist einzeln oder im Entdeckerset in unserem Kräuterhexen Onlineshop zu finden.
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Bildnachweis
Titelbild: © aleoks – stock.adobe.com
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Scharbockskraut habe ich im Garten, Winterling nicht. 🙂