Sekundäre Pflanzenstoffe und wo sie enthalten sind

Die Kraft der sekundären Pflanzenstoffe – Wo sind sie enthalten?

Sekundäre Pflanzenstoffe sind sehr wichtig für uns. Was genau gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen? In welchen Lebensmitteln, Kräutern und Heilpflanzen stecken besonders viele? Wir möchten euch heute die Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe etwas genauer erklären. 

Die sekundären Pflanzenstoffe sind alles andere als nur zweite Klasse. Obwohl ihr mengenmässiger Anteil in Lebensmitteln sehr gering ist, haben sie eine große Bedeutung für den Organismus. Sie sind die ewigen zweiten, wie sich bereits an ihrem Namen erkennen lässt. Sie gehören gemäß aktuellen Ansichten nicht zu den essentiellen Nährstoffen wie Fette, Eiweiße oder Vitamine und dennoch haben sie Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen. Ihnen werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. So sehr, dass ihre Effekte speziell bei Zivilisationserkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen zunehmend auch das Interesse der medizinischen Forschung wecken. Welche sekundären Pflanzenstoffe es gibt und wie sie wirken, zeigen wir euch im heutigen Beitrag.

Überblick über die sekundären Pflanzenstoffe

Rund 10.000 (von über 100.000 geschätzten) sekundäre Pflanzenstoffe kommen in der menschlichen Nahrung vor. Sie sind in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und werden nach ihren Eigenschaften und ihrer Struktur in verschiedene Gruppen eingeteilt: Polyphenole, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate, Sulfide, Monoterpene, Saponine, Protease-Inhibitoren, Phytosterine und Lektine. Chlorophyll und Phytinsäure gehören zwar in keine der genannten Gruppen, werden dennoch zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt. 

Bei Pflanzen übernehmen die sekundären Pflanzenstoffe die Aufgabe der Bekämpfung von Schädlingen und dienen zur Anlockung von Insekten. Im menschlichen Organismus entfalten sie zahlreiche Wirkungen mit positiven gesundheitlichen Effekten. In den letzten Jahren konnten wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass durch den Verzehr von Pflanzen das Auftreten von Erkrankungen wie Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder rheumatoide Arthritis verringern können. Einige der sekundären Pflanzenstoffe, auch Sekundärmetaboliten genannt, sind für den Menschen giftig. Manche dieser natürlichen Gifte werden für pharmakologische Zwecke genutzt, z.B. beispielsweise das Alkoloid des Schlafmohns (z.B. Morphin). 

Das Interesse an sekundären Pflanzenstoffen ist somit zweifach begründet. Auf der einen Seite die gesundheitsfördernden Auswirkungen einer pflanzenbetonten und damit Sekundärmetabolit-reichen Ernährung. Auf der anderen Seite das Interesse der Pharma- und Lebensmittelindustrie für die Herstellung von Produkten mit identifizierten, isolierten Einzelsubstanzen.

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Die Bedeutung und mögliche gesundheitliche Effekte von sekundären Pflanzenstoffen

Zu den wichtigsten Gruppen der sekundären Pflanzenstoffe wurden bereits diverse Tier- und In-Vitro-Versuche sowie epidemiologische Studien durchgeführt. Einige Erkenntnisse daraus wurden unter anderem im Ernährungsbericht 2012 (Watzl 2012) beschrieben. (1) Auf einige davon gehen wir nachfolgend genauer ein. 

Flavonoide

Flavonoide, auch Flavonoidglykoside genannt, verleihen Pflanzen eine hellgelbe, rot, orange, blau oder violette Farbe. Sie gehören zu den wichtigsten Wirkstoffen in der Phytotherapie und befinden sich häufig in Obst und Gemüse. Flavonoide sind beispielsweise in Äpfeln, Brokkoli, Beeren, Orangen, grünen und schwarzen Tee enthalten. Sie stärken das Immunsystem, können vor Infekten schützen, und haben eine antioxidative, antithrombotische, entzündungshemmende, antibiotische und blutdrucksenkende Wirkung. Heilpflanzen mit einem hohen Gehalt an Flavonoiden werden innerlich, sowohl in der Ernährungstherapie als auch in Präparaten, eingesetzt.

Phenolsäure

Die Phenolsäure ist eine Untergruppe der Polyphenole und gehören zu den Hauptfaktoren, weshalb Obst, Gemüse, Kräuter und Gewürze so wertvoll für uns sind. Sie können eine blutdrucksenkende und antioxidative Wirkung haben. 

Carotinoide

Sie verleihen gelbe, orange und rote Farbtöne und sind reichlich in Karotten, Tomaten, Paprika, Aprikosen und grünem Gemüse (Spinat, Grünkohl) enthalten. Lutein und Zeaxanthin geben dem Gemüse eine sattgrüne Farbe. Gemäß einer Studie der University of California in Davis können die beiden Carotinoide die Netzhaut schützen und eine altersbedingte Makuladegeneration verhindern. (2)

Spinat

Phytoöstrogene

Phytoöstrogene sind vom Aufbau ähnlich her wie das weibliche Sexualhormon Östrogen, daher auch der Name. Sie können die Blutgefäßfunktion und den Blutdruck verbessern. Außerdem sollen sie bei Wechseljahresbeschwerden und hormonellen Dysbalance in jüngeren Jahren hilfreich sein. Phytoöstrogene sind beispielsweise in Leinsamen oder Sojabohnen enthalten. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Beitrag „Phytoöstrogene und ihre Bedeutung für das Hormonsystem„.

Glucosinolate

Glucosinolate sind Abwehrstoffe der Pflanze gegen Fressfeinde und finden sich vor allem in Kohlgemüse wie Rettich, Brokkoli, Senf, Kresse und Kapuzinerkresse wieder. Im menschlichen Organismus können sie eine antioxidative und immunmodulierende Wirkung haben. Zudem werden Senföle mit einem verringerten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Weitere Informationen zu Senfölen findest du in unserem Beitrag „Senföle bei Erkältung und Verspannungen„.

Senföl

Sulfide

Sulfide sind die Duft- und Aromastoffe, die uns bei Lauch, Bärlauch, Schnittlauch, Zwiebeln oder Knoblauch in die Nase steigen. Sie sind u.a. für ihre antioxidative, blutdruck- und cholesterinsenkende Wirkung bekannt.

Monoterpene

Monoterpene sind ebenfalls Duft- und Aromastoffe. Sie sind beispielsweise in Minze, Kümmel oder Zitronen enthalten. Sie gelten als antikanzerogen und cholesterinsenken.

Saponine

Bitterstoffe werden schon lange in der Volksmedizin zur Kräftigung des Körpers eingesetzt. Die Geschmacksknospen für den Bittergeschmack liegen am Zungengrund. Da Kinder deutlich mehr davon besitzen, reagieren sie auch deutlich empfindlicher auf Bitterstoffe als Erwachsene. Bitterstoffe sind bekannt für ihre appetitanregende, entblähende und verdauungsunterstützende Wirkung. Aber Vorsicht, Bitterstoffe sollten nicht im Übermass und nicht bei Übersäuerung des Magens und bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt werden. Bitterstoffe können die Galle anregen und sollten bei Gallensteinen mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Phytosterole

Phytosterole sind mit dem Cholesterin verwandt und befinden sich überwiegend in fettreichen Pflanzenteilen wie Nüssen, Samen und Kernen. Gemäß einer Studie der Universidade do Estado do Rio de Janeiro können Phytosterine die Cholesterin-Aufnahme im Darm um über 30 Prozent senken. (3)

Es gibt durchaus Pflanzeninhaltsstoffe, die für den Menschen schädlich sein können. Wie bereits Paracelsus sagte: „In allen Dingen ist ein Gift, und nichts ist ohne Gift. Es hängt allein von der Dosis ab ob ein Gift ein Gift ist oder nicht.“
Beispielsweise Alkaloide sind nicht für die Selbstbehandlung gedacht, sondern gehören in die Hände einer Fachperson. Sekundäre Pflanzenstoffe haben eine große Bedeutung. Aber wie bereits erwähnt, sollten gewisse Faktoren sowie die Individuelle Verträglichkeit stets beachtet werden.

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  • Phytotherapie bei Schlafstörungen
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  • Unsere liebsten Speisekürbisse
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Quellen:

(1) https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2012/kapitel-5/?L=0

Watzl B: Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe auf die Gesundheit. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 12. Ernährungsbericht 2012. Bonn (2012) 355-374

(2) https://www.ucdavis.edu/health/news/dried-goji-berries-may-provide-protection-against-age-related-vision-loss

(3) https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphys.2021.654565/full

Bildquellen:
Spinat: nesavinov – stock.adobe.com
Senf: 13smile – stock.adobe.com

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