Der Rainkohl – Lapsana communis ist ein schmackhaftes und unterschätztes Wildkraut, das vor allem im Frühling reichlich auf Äckern oder im Garten sprießt, wenn die Beete noch nicht bestellt wurden. Viele Gärtner freuen sich nicht über das vermeintliche Unkraut. Doch Rainkohl enthält eine Vielzahl an Nährstoffen und ist sehr vielseitig nutzbar. Wir zeigen euch in diesem Artikel, wie man Rainkohl erkennt und nutzen kann.
Eine Wildpflanze mit langer Tradition
Der Rainkohl ist eine Wildpflanze mit sehr langer Tradition. Nicht nur die Römer nutzten diese Pflanze, auch schon in der Steinzeit scheint Rainkohl gegessen worden zu sein. Der Name lässt, wie so häufig, Rückschlüsse über den Standort und die Nutzung zu. „Rain“ ist dabei eine alte Bezeichnung für einen Ackerrand. Auch heute findet man den Rainkohl noch an Ackerrändern oder am Bertrand im Garten. Der Kohl lässt auf seinen leicht kohlartigen Geschmack und seine Nutzung schließen. Man aß sowohl die Blätter als auch gereinigte Wurzelteile. Diese meist gedünstet.
Der Rainkohl im Frühlingsmagazin
Die Wildpflanzen des Frühlings, viele interessante Pflanzenportraits und tolle Rezepte findest du auch in gedruckter Form in der neuen Frühlingsausgabe unseres Kräuterkeller-Magazins (hier erhältlich). Da der Rainkohl weit verbreitet ist, aber dennoch kaum bekannt ist, wird er im Magazin natürlich auch ausführlich beschrieben. Falls du die bisherigen Magazine verpasst hast, findest du auch unser Komplettset der noch erhältlichen Magazine (hier erhältlich). Falls du lieber am Tablet liest, gibt es unsere Magazine auch in digitaler Form. Mit einem Kauf unterstützt du direkt unsere Projekte wie diesen Blog. Vielen Dank!
Welche Nährstoffe enthält Rainkohl?
Der Rainkohl ist ein Wildkraut, das oft übersehen wird. Doch seine gesundheitlichen Vorteile machen es zu einem echten Superfood. In diesem Blogbeitrag werden wir uns genauer mit den Nährstoffen beschäftigen, die im Rainkohl (Lapsana communis) enthalten sind und warum es sich lohnt, dieses Kraut in die Ernährung zu integrieren. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Lapsana communis reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Eisen ist. Diese Mineralstoffe sind essentiell für eine gesunde Knochenbildung, ein starkes Immunsystem, gesunde Zähne und ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
Lapsana communis ist auch eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C, das bekanntlich das Immunsystem stärkt und den Körper vor freien Radikalen schützt. Darüber hinaus enthält es auch Vitamin A, das wichtig für die Augengesundheit und das Immunsystem ist, sowie Vitamin K, das für eine gesunde Blutgerinnung und Knochenbildung unerlässlich ist. Zudem enthält der Rainkohl auch eine nennenswerte Menge an Ballaststoffen, hier besonders Inulin. Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und können dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.
Wildkräuter selbst anbauen mit unseren Samensets
Wildkräuter und Heilpflanzen selbst anzubauen ist eine ideale Möglichkeit, sie ganz genau kennen zu lernen und ihren Wachstumsprozess zu begleiten. So kann man sie beobachten und weiß sicher, welche Pflanzen man ernten wird. Dazu bieten wir in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de verschiedene Samensets an. Ganz neu ist unser Samenset „essbare Wildpflanzen für den Salat“ (hier erhältlich). Dort findest du acht essbare Wildpflanzen, die besonders schnell wachsen, sodass du sie demnächst in deinen Salat integrieren kannst. Dabei ist es egal, ob du einen eigenen Garten hast. Sie wachsen auch im Balkonkasten. Wir verwenden dazu ausschließlich samenfestes und voll nachbaufähiges Saatgut und keine Hybrid-Züchtungen oder patentierte sowie manipulierte Samen. Du kannst somit deine eigenen Saat wieder ernten und im neuen Jahr selbst wieder aussäen. Schau dir doch einmal unsere Samensets an!
Wie kann man Lapsana communis in die Ernährung integrieren?
Geschmacklich erinnert der Rainkohl etwas an Kohl, wie der Name schon sagt, mit einer leicht bitteren Note, ähnlich wie Chicorée. Besonders kurz gedünstet wird der Rainkohl dann weniger bitter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lapsana communis in die Ernährung zu integrieren. Das Kraut kann roh in Salaten verwendet werden, oder man kann es gedünstet als Beilage zu Gemüse oder Fleisch servieren. Junge Triebspitzen können ab April fein geschnitten als Beilage in Suppen gegeben werden. Auch in eine Quiche passt Rainkohl gut. Ein einfaches Rezept, um Rainkohl in die Ernährung zu integrieren, ist ein Salat. Hier ist ein Rezeptvorschlag:
Rainkohl im Salat
- 1 Handvoll frischer Rainkohl
- 1 Handvoll Giersch
- 1 Handvoll Löwenzahn
- 1 Handvoll Vogelmiere
- 2 Karotten fein geraspelt
- 1/2 Zwiebel
- 2 EL Balsamico dunkel
- 1 TL Senf mittelscharf
- 1 Esslöffel Hanföl
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- Kräutersalz und Pfeffer nach Geschmack
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Dressing vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine weitere Idee, die besonders schnell geht, ist ein leckerer Smoothie mit Rainkohl.
Rainkohl-Smoothie
- 1 Handvoll frischer Rainkohl
- 1 Banane
- 1 Tasse gefrorene Beeren (z.B. Blaubeeren, Erdbeeren)
- 1 Tasse Mandelmilch (oder eine andere Milchalternative)
- 1 Teelöffel Honig (optional)
Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einem Smoothie verarbeiten. Nach Geschmack mit Honig süßen.
Alle Wildkräuter im April auf einen Blick
Willst du in Zukunft bei dir zuhause auf einen Blick sehen, welche Wildkräuter man im April und in den anderen Monaten sammeln kann? Dann bestelle dir unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier bestellen). Wir haben ihn selbst entwickelt, da wir uns einen solchen Kalender immer gewünscht haben, ihn aber nicht zu kaufen fanden. So haben wir ihn mit viel Zeit und Arbeit selbst kreiert und bieten ihn in unserem kleinen Kräuterhexen Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de an. Dort findest du in jedem Monat, natürlich auch im April, diejenigen Kräuter und Heilpflanzen, die man besonders reichlich finden kann. Wir haben wirklich nur Kräuter aufgenommen, die wir über Jahre genau dann in großer Menge finden konnten, denn was nützt ein Kalender, der in der Praxis doch nicht weiter hilft. Außerdem haben wir bewusst auf ein Kalendarium verzichtet, sodass der Kalender in jedem Jahr genutzt werden kann und ewig gültig ist. Dazu passend findest du unser Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich). Hier zeigen wir dir viele heimische Wildkräuter, unterteilt in die verschiedenen Jahreszeiten. Mit diesem Buch kannst du die Wildkräuter und Heilpflanzen in deiner Umgebung bestimmen und somit besser kennen lernen. Auch Tipps zur Verwertung in der Küche und in der Hausapotheke findest du bei jeder Pflanze.
Wie kann man Rainkohl erkennen?
Der Gemeine Rainkohl ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Vor allem die leckeren Blätter werden zum Verzehr gepflückt. Sie können roh oder gekocht genutzt werden. Die Wildpflanze bevorzugt nährstoffreiche Böden, weshalb man sie vor allem in Gärten finden kann und wird etwa 40 cm bis zu einem Meter hoch. Auch an Wegesrändern ist der Rainkohl oftmals zu finden. Die Pflanze bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte. Ähnlich wie der Löwenzahn, enthält der Rainkohl Milchsaft, der beim Durchbrechen des Stängels austritt. Allerdings ist die Menge geringer als beim Löwenzahn. Zudem sind Blätter und Stängel leicht behaart. Die Blätter des Rainkohls unterscheiden sich. Dicht am Boden wachsende Blätter sind breiter, mehrteilig und leicht gezähnt. Weiter oben am Stängel wachsende Blätter sind länglicher. Ab Mai bildet die Pflanze viele, kleine gelbe Blüten aus.
Rainkohl in der Hausapotheke
Der im Rainkohl enthaltene Milchsaft macht die Pflanze auch in der Hausapotheke interessant. Besonders ein Frischpflanzen Umschlag, aus leicht zerdrückten Blättern kann äußerlich aufgelegt die Haut beruhigen oder entzündungshemmend sein. Dem Milchsaft wird nachgesagt, dass er die Wundheilung beschleunigen kann. Auch als Tee kann Rainkohl getrunken werden. Hier übergießt man 5-6 frische Blätter mit heißem Wasser, lässt dies 10min abgedeckt ziehen. Ein solcher Tee wird in der Volksheilkunde bei geschwollenen Lymphknoten geschätzt. Hier kann er abschwellend sein und zudem die Verdauung anregen.
Unser neues Bärlauch Taschenbuch
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