Vogelmiere in der Blüte

Gewöhnliche Vogelmiere erkennen und essen statt bekämpfen

Die Vogelmiere ist ein heimisches Wildkraut, das weiße, sternförmige Blüten hat, Gartenbesitzer aber dennoch nicht begeistert, da die Pflanze als Unkraut gilt. Jedoch sollte man seine Einstellung ändern, denn Vogelmiere gilt als sehr gesund und ist für Mensch und Tier sehr schmackhaft. Wie gesund Vogelmiere ist und welche Nährstoffe in der Wildpflanze stecken, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Vogelmiere – warum du sie essen statt bekämpfen solltest

Die gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) ist ein sehr schmackhaftes Wildkraut, welches man bei guter Witterung fast ganzjährig finden kann. In Gärten ist sie als nicht auszurottendes Unkraut bekannt. Man findet sie aber auch in Äckern. Sie wächst vor allem im Winter und zeitigen Frühjahr mattenartig und ist recht einfach zu bestimmen. Die Vogelmiere wächst dann besonders üppig, wenn andere Wildkräuter noch nicht so reichlich sprießen. Deswegen ist sie ein so tolles, essbares Wildkraut. Schon meine Oma liebte sie und hat mir beigebracht wie man sie erkennt. Das ist ganz einfach:

Gewöhnliche Vogelmiere erkennen

Vogelmiere
Vogelmiere

Wichtiges Merkmal sind die weißen Blüten und der behaarte Stängel. Wenn die Vogelmiere noch nicht blüht, kann man sie aber auch daran erkennen, dass sie beim Durchbrechen im Inneren eine Art gummiartigen Faden hat, der nicht bricht und weitaus stabiler ist. Das ist eigentlich das charakteristischste Merkmal dieses Gewächses. Dies ist die Wasserleitbahn, welche sich nicht so leicht brechen lässt. Zudem hat die Vogelmiere eine sogenannte Haarline. Das bedeutet, dass sie an einer Seite des Stängels eine kleine Linie aus feinen Härchen hat. Der Stängel kann je nachdem grün oder rötlich sein. Ganz junge Vogelmiere ist meist grün, je älter sie wird, desto eher verfärbt sich der Stängel der gewöhnlichen Vogelmiere rot. Es gibt aber auch noch viele andere heimische Mierenarten, wie die Sternmiere oder auch der Ehrenpreis, der ihr ähnlich sehen. Diese sind aber auch essbar.

Die Vogelmiere und andere heimische Wildkräuter kennen – und lieben lernen

Wer mehr über heimische Wildkräuter erfahren will, dem empfehlen wir unser ganz neues umfangreiches Wildkräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich), das Wildpflanzen in Frühling, Sommer, Herbst und Winter vorstellt sowie wertvolle Tipps zum sinnvollen Ernten und verarbeiten gibt. Natürlich sind auch alle hier aufgeführten Informationen zur Vogelmiere darin enthalten. Es gibt neben grundlegenden Bestimmungsmerkmalen zu vielen heimischen Wildkräutern und Heilpflanzen auch immer Tipps zum Einsatz in der Hausapotheke oder Verarbeitungshinweise und Rezepte für die Hexenküche. Unser neues Kräuterbuch bildet unsere Erfahrungen der letzten Jahre in der Natur und im Garten ab und bietet euch auch einen Einblick in unsere Arbeit. Es war uns besonders wichtig, dass wir darin nur Kräuter aufführen, die man auch wirklich bei uns in der Natur finden kann, denn das Buch soll so hilfreich wie möglich sein und euch die Welt der Wildkräuter näher bringen. Es ist in unserem Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de erhältlich. Dazu passend findest du dort auch unseren Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich). Er zeigt dir jeden Monat die wichtigsten, erntefreien Wildkräuter. Dabei kannst du den Kalender jedes Jahr erneut benutzen!

Buch und Saisonkalender

Wie schmeckt Vogelmiere?

Der Geschmack ist mild und unvergleichbar. Sie eignet sich deswegen hervorragend als Beigabe im Salat oder kleingeschnitten auf einem Brot. Auch in Suppen oder Smoothies kann man die Vogelmiere gut verarbeiten, denn einige beschreiben den Geschmack leicht erbsenartig, dennoch ist er nicht zu dominant und kann gut mit anderem Gemüse kombiniert werde. Am besten isst man die Vogelmiere aber roh, so bleiben ihre Nährstoffe erhalten. Mir schmeckt die Vogelmiere mittlerweile viel besser als irgendein Blattsalat, den es zu kaufen gibt. Ich freue mich riesig, wenn ich irgendwo bin und mir das Kraut direkt frisch zum Salat ernten kann. Wie man sie genau erkennen und verwenden kann, zeige ich im Video zur Vogelmiere. Das haben wir aufgezeichnet, um euch die wichtigsten Merkmale noch besser zu verdeutlichen. Wir hoffen, es gefällt euch.

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Welche Nährstoffe stecken in der Vogelmiere

Die Vogelmiere ist viel zu wertvoll, um sie als Unkraut aus dem Garten zu reißen und auf den Kompost zu werfen. Sie ist eigentlich als kostenloser Wildsalat anzusehen, der, wenn der Standort passt, fast das ganze Jahr nachwächst, ohne dass man was dafür tun muss. Die Vogelmiere enthält besonders viel Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Magnesium, Kalium, Kieselsäure und Kalzium. Auch Schleimstoffe und Saponine sind in der Vogelmiere zu finden. Die Vogelmiere ist für Einsteiger gut geeignet, da sie recht mild im Geschmack ist und an Erbsen erinnert. Möchte man Vogelmiere in der Küche verwenden, hat aber keine im Garten, kann man sie hervorragend in einem Blumenkasten mit Erde selbst anbauen. Sie wächst im Haus das ganze Jahr und auch auf dem Balkon von März bis Oktober. Man streut ein paar Samen auf die Erde und muss etwa vier bis sechs Wochen warten, bis man die Vogelmiere dann frisch ernten kann. Auch für Haustiere wie Kanarienvögel oder auch Nutztiere wie Hühner wird die Vogelmiere gern extra angebaut.

Vogelmiere im Detail

Weitere Wildkräuter und Tipps für den Frühling

In unseren eigenen Kräuterkeller Magazin (hier erhältlich) findest du weitere Tipps und Rezepte rund um die Welt der wilden Kräuter. Ganz neu ist die Frühlingsausgabe (hier erhältlich), indem wir dir viele Wildkräuter für den Frühling vorstellen. Auch mit dabei sind wieder tolle Rezepte zum Nachmachen. Du besitzt noch keine unserer Magazine? Dann gibt es auch unser Set mit den bisher erschienenen Ausgaben. Das Magazin gibt es übrigens in einer digitalen und auch in einer gedruckten Version unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Kräuterkeller Magazin

In der Vogelmiere sind deutlich mehr Nährstoffe enthalten, als in gekauftem Salat. Zum Vergleich:

  • 100g Vogelmiere enthalten 115mg Vitamin C, 383mg Vitamin A, 9mg Eisen, 39mg Magnesium, 680mg Kalium und 80mg Kalzium.
  • 100g Kopfsalat hingegen nur 11mg Vitamin C, 0,19mg Vitamin A, 0,3mg Eisen, 9mg Magnesium, 306mg Kalium und 21mg Kalzium. Quelle: fddb.info (Nährstoffanalyse zu Kopfsalat frisch und Vogelmiere)

Die Zahlen sind eindeutig. So ist das übrigens bei sehr vielen Wildkräutern. Wildkräuter sind nicht nur lecker, sie sind um ein Vielfaches gesünder und zudem kostenlos. Also worauf wartet ihr noch? Probiert die Vogelmiere doch mal. Sie eignet sich hervorragend zu Salaten, Suppen oder in Smoothies.

Vogelmiere in der Hausapotheke

Die Vogelmiere wird in der Volksheilkunde ebenfalls geschätzt. Zerreibt man einige Stängel und Blätter, entsteht eine gelartige Konsistenz. Bei kleinen Verbrennungen oder einem leichten Sonnenbrand kann man dann einen Pflanzenbrei aus zerkleinerter und zerriebener frischer Vogelmiere dünn auftragen. Optional kann man auch einen Auszug ansetzen. Man kocht einen starken Tee und lässt diesen abkühlen. Anschließend kann man Umschläge darin tränken und auf den Sonnenbrand auflegt. Ein frisch aufgebrühter Tee aus Vogelmiere wird dank seiner schleimlösenden Eigenschaften bei Husten und Heiserkeit geschätzt.

Anbau von Vogelmiere auch ohne Garten

In Zoogeschäften und im Netz findet man häufig Vogelmiere für Sittiche. Nicht nur die Vögel knabbern sie gerne. Auch ich liebe es, ganzjährig Vogelmiere zur Verfügung zu haben. Aus diesem Geund baue ich Vogelmiere mittlerweile in Kästen auf dem Balkon an. Sie gedeiht sehr gut und man kann täglich etwas abschneiden und in den Salat geben. Saatgut der Vogelmiere kann man natürlich auch kaufen. Auch im Winter säe ich Kästen und Anzuchtschalen mit etwas Kräutererde und Vogelmiere Saatgut an, und schon nach einigen Wochen kann man die Vogelmiere dann ernten. Sie sollte aber beim Innenanbau nicht zu dunkel stehen. Grundsätzlich ist sie aber sehr anspruchslos. Saatgut findet ihr zum Beispiel hier.

Gewöhnliche Vogelmiere ist essbar

Kräuter auf die Ohren?

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Ist Vogelmiere giftig?

Nein, Vogelmiere ist nicht giftig, wie du diesem Beitrag bereits entnehmen konntest. Wir essen sie so gut wie jeden Tag, wenn sie Saison hat. Da diese Frage trotzdem immer wieder aufkommt, haben wir sie hier der Vollständigkeit aufgenommen.

Kann man Vogelmiere verwechseln?

Wenn man sich die Merkmale der Vogelmiere einprägt (z.B. die Wasserleitbahn), ist eine Verwechslung eigentlich nicht möglich. Der Vollständigkeit halber sei aber angemerkt, dass eine Verwechslung in den verschiedenen Stadien der Pflanzen mit folgenden Wildkräutern möglich ist.

  • Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris): Diese Pflanze sieht der Vogelmiere ähnlich, hat jedoch kleinere, rundlichere Blätter und längere, schmalere Samenkapseln.
  • Gänseblümchen (Bellis perennis): Das Gänseblümchen hat ähnliche weiße Blüten, aber die Blätter sind deutlich unterschiedlich und gezähnt.
  • Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens): Diese Pflanze hat ähnliche kleine weiße Blüten, aber die Blätter sind anders geformt und haben gezackte Ränder.
  • Ackersenf (Sinapis arvensis): Diese Pflanze hat auch kleine weiße Blüten, aber die Blätter sind größer und gezackt.

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11 Kommentare zu „Gewöhnliche Vogelmiere erkennen und essen statt bekämpfen“

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