essbare Wildpflanzen

Essbare Wildpflanzen für den Notfall – so erkennst du sie

Wieso sollten wir uns Gedanken machen, welche Wildpflanzen man im Notfall essen kann? Nicht erst seit kurzem machen sich viele Menschen Gedanken, was im Falle einer Lebensmittelknappheit passieren könnte. Im Bereich Survival und Notfallversorgung wird vor allem mit haltbaren Lebensmitteln und Konserven geplant. Was aber, wenn einen der Notfall überrascht, man auf Reisen in Not gerät und keinen oder nicht genügend Proviant dabei hat? Natürlich bietet uns die Natur hier Lösungen an.

Wichtig ist jedoch, dass man einige Pflanzen sicher erkennt, um nicht Gefahr zu laufen, Giftpflanzen zu erwischen und dann unwissentlich die Lage selbst verschlimmert. Wir haben dir eine Liste zusammengestellt mit Pflanzen, die du im Notfall essen und einfach erkennen solltet. Doch wie immer gilt: Keine Pflanzen essen, die du nicht sicher bestimmen kannst.

Die Brennnessel

Bei ihr ist die Erkennung sehr leicht. Sie brennt. Die Pflanze kann bis zu 1,80 m hoch werden und hat sowohl am Stängel als auch an den Blättern Brennhaare. Um diese Pflanze zu essen, empfiehlt es sich, sie mit Handschuhen zu ernten und dann entweder zu kochen oder die Blätter abzuklopfen, sodass die Brennhaare abfallen. Dann kann man sie sogar roh essen, ohne Schmerzen im Mund. Essbar sind alle Pflanzenteile. Würzel, Samen, Blätter und Blüten. Warum die Brennnessel so wertvoll für die Gesundheit ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Der Löwenzahn

Löwenzahn wächst fast überall und ist von März bis in den Winter essbar. Die Blätter und Blüten schmecken sehr gut, wenn auch leicht bitter. Aber genau diese Bitterstoffe machen den Löwenzahn so wertvoll. Sie sind nämlich sehr wichtig für unsere Verdauung. Sie regen den Stoffwechsel an und sind sehr wichtig für die Produktion von Magensäure. Unserer industriell gefertigten Nahrungen wurden die natürlichen Bitterstoffe mehr und mehr entzogen, denn das „schmeckt“ dem Konsumenten nicht. Was bitter ist, musste weichen. Zum Leidwesen der Gesundheit. Wären wir auf natürliche Nahrung angewiesen, würden wir uns sicher sehr schnell umgewöhnen. Übrigens ist auch die Wurzel verwendbar. Alle Infos dazu findet ihr in diesem Beitrag.

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Spitzwegerich und Breitwegerich

Spitzwegerich und Breitwegerich sind Wildkräuter, die man fast überall findet. Bekannt sind vor allem die Heilkräfte der Blätter, die man unschwer erkennt, da sie spitz wie eine Lanze sind. Sie wirken antibakteriell und entzündungshemmend und wirken bei Insektenstichen oder kleinen Verletzungen. Wichtig ist, dass das Blatt gut zerdrückt oder zerkaut wird, damit die Schleimstoffe austreten und man den Saft auf die Wunde auftragen kann. Dies minimiert das Entzündungsrisiko auch unterwegs, wenn man sonst nichts dabei hat. Das ist wundervoll praktisch, denn er wächst ja quasi überall so. So hat man auch unterwegs immer eine kleine Notfallapotheke, die dafür sorgt, dass sich die Wunde zusammenzieht und die wundheilfördernde Wirkung auch eintreten kann. Was wenige wissen ist, dass man auch die Blüten essen kann. Sie schmecken so ähnlich wie Pilze. Man kann sie z.B. in eine Suppe geben. Ebenso sind die Samen ähnlich wie Flohsamen, welche sich bei vielen Menschen bei Darmproblemen bewährt haben. Sie stammen nämlich aus derselben Familie, wie die bekannten indischen Flohsamen. Die kleinen Samen sind stark wasserbindend und quellen auf. Im Grunde sind dies Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen. Warum also Samen aus Indien kaufen, wenn wir hier ein heimisches Äquivalent haben? Ein Heilkräut, das fast überall zu Hauf wächst, und dennoch oft übersehen wird, würde uns im Notfall eine Rundumversorgung bieten.

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Die Klettenwurzel (Bardanae radix)

Die Klette kennen wir alle, wenn wir draußen in der Natur sind, hängen uns oftmals kleine Kletten an der Kleidung. Aber das man sie auch essen kann, wissen die wenigsten. Vor allem die Klettenwurzeln sind hier von Bedeutung, aber auch die Blätter und Klettenstängel kann man verzehren. Aus der Wurzel kann man nicht nur einen Kaffeeersatz machen, indem man sie trocknet und anschließend fein mahlt und dieses Pulver dann mit heißem Wasser aufgießt. Man kann die Wurzel auch als Gemüse zubereiten. Man muss sie hierzu zunächst schälen und kann sie dann wie Karotten kochen. Vom Geschmack her, ähnelt die Klettenwurzel der Artischocke. Aus den Blättern kann man wunderbaren Spinatersatz machen.

Der Rohrkolben

Man kann sowohl den Kern, als auch die Wurzel des Rohrkolbens essen. Zu finden sind sie vor allem in sumpfigen Gebieten, aber auch an Flüssen oder Bächen. Geschmacklich erinnert der Rohrkolben an Gurke. Um an den Kern zu kommen, bricht man einen Rohkolben ab und versucht ihn zu schälen. Man schält solange, bis man an das Mittelstück gelangt. Kann man keine Schale mehr abmachen, ist man am Ziel und dann kann man einfach reinbeißen. Der Kern ist etwas schleimig und erinnert etwas an Aloe Vera. Der Schleim ist aber genauso hilfreich, wie der, der Aloe Vera. Man kann ihn auf Wunden und Stiche geben. Aus der Wurzel kann man Stärke gewinnen und wie Mehl verwenden. Dies ist allerdings ein relativ aufwändiger Prozess. Zudem steht der Rohrkolben in einigen Gebieten unter Schutz. Man sollte ihn also nur im äußersten Notfall ernten. All diese Pflanzen sind nicht nur bei uns heimisch. Man kann sie sicher erkennen und es gibt so gut wie keine Verwechslungsgefahr.

Die Vogelmiere

Vogelmiere wächst in vielen Gärten, Blumentöpfen oder an Wegesrändern und Wiesen. Sie blüht weiß und hat einen gummiartigen Stiel. Dies ist das sicherste Bestimmunsmerkmal. Bricht man Vogelmiere vorsichtig durch, so kann man im Inneren ein Art, hellen und biegsamen Faden erkennen. Genaure Infos zur Vogelmiere, warum sie so wertvoll für die Ernährung und so reich an Vitaminen ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Giersch

Giersch gilt als Unkraut. Doch von diesem Begriff raten wir ab. Für uns gibt es keine Unkräuter, sondern nur Wildkräuter. Auch Giersch wächst auf Feldern, in Gärten, an Wegesrändern und auf Wiesen zu Hauf. Geschmacklich ist er leicht bitter, jedoch ebenfalls sehr reich an Nährstoffen. Das wichtigste Erkennungsmerkmal beim Giersch ist sein dreieckiger Stängel. Wenn man ihn pflückt, erkennt man ein kleines Dreieck an der Bruchstelle, sofern man genau hinschaut. Die Blätter sind ebenfalls dreiteilig und die Teilblätter zwei- bis dreiblättig. Die Zahl drei ist hier also wichtig, und gilt als Merkhilfe, um Giersch sicher bestimmen zu können. Mehr zur Bestimmung und Verwendung findet ihr hier

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Natürlich kann man diese Liste noch beliebig ergänzen. Sie ist nicht vollständig, soll jedoch den Fokus auf verfügbare und sinnvolle Ressourcen lenken, die wir in Krisenzeiten zur Verfügung haben, sofern man noch raus kann oder sich im Garten aufhält. Kann man dies nicht, ist unsere Vorratsliste für Notvorräte sinnvoll. Ebenso lohnt es sich genügend Saatgut für Sprossen im Haus zu haben. So kann man sich auch zu Hause gut versorgen. 

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Liste essbarer Wildpflanzen für den Notfall

Mit etwas Grundlagenwissen kann man sich zumindest teilweise mit Pflanzen selbstversorgen und kann so wertvolle Pflanzenstoffe und Nährstoffe aufnehmen. Wir von Kräuterkeller (www.kräuterkeller.de) haben euch diese Liste zusammengestellt, die ihr euch gerne ausdrucken könnt und zu euren Notfallunterlagen legen könnt. Ein Hinweis ist jedoch sehr wichtig und kann nicht oft genug gesagt werden: Man sollte wirklich nur sammeln, was man sicher erkennt.

Essbare heimische Wildpflanzen

Bärlauch (junge Blätter, Blütenknospen und Samenkapseln)

Barbarakraut (Blätter)

Brennnessel (Blätter und Samen)

Breitwegerich (Blätter, Blüten und Samen)

Brombeere (Beeren)

Brunnenkresse (Blätter)

Dost (Blätter und Blüten)

Fichtenspitzen (nur im Mai)

Gänseblümchen (Blüten und Blätter)

Giersch (junge Blätter)

Gundermann (Blüten und Blätter)

Hagebutten (Fruchthüllen ohne Kerne und Härchen)

Heidelbeeren (Beeren)

Klettenwurzel (gereinigte Wurzel)

Knoblauchsrauke (Blätter)

Löwenzahn (Blätter und Blüten)

Rohrkolben (Kern und Wurzel)

Rotklee (Blätter und Blüten)

Sauerampfer (Blätter und Blüten)

Spitzwegerich (Blätter, Blüten und Samen) 

Schlehe (Beeren)

Taubnessel (Blätter und Blüten)

Vogelmiere (ganze Triebe)

Walderdbeeren (Beeren)

Walnuss (Nüsse)

Weißdorn (Beeren)

Weißer Gänsefuß (Blätter)

Wiesen-Schaumkraut (Blüten und Blätter)

Natürlich gibt es noch jede Menge mehr in der Natur zu finden. Diese Wildpflanzen sind relativ häufig zu finden und sind einigen Menschen geläufig. Wenn du dein Wildkräuterwissen verbessern möchtest und uns unterstützen möchtest, dann findest du in unserem Kräuterhexen Onlineshop unser Kräuterbuch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“, unseren einzigartigen Saisonkalender für Wildkräuter, der dir auf einen Blick zeigt, welche Kräuter man in welchem Monat finden kann oder unser Entdeckerbuch für Kinder. Denn auch Kinder sollten den Zugang zur Natur nicht verlieren. Mit einem Kauf in unserem Kräuterhexen Onlineshop unterstützt ihr uns und macht es möglich, dass wir noch viele weitere kostenlose Inhalte, wie diese Liste für euch zur Verfügung stellen. 

Weitere Wildkräuter bestimmen

Natürlich gibt es noch weitere Wildkräuter, bei denen es sich lohnt, sie richtig bestimmen zu können. Sich in der heimischen Fauna auszukennen, ist immer ein Vorteil! In unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (nur hier erhältlich) findest du auf 160 Seiten viele heimische Wildkräuter von uns dokumentiert. Von jeder Pflanze gibt es ein großformatiges Bild und unsere Erfahrungen, was wann geerntet und verarbeitet werden kann. Dabei ist das Buch saisonal aufgegliedert – es kann also zu jeder Jahreszeit mit dem Sammeln begonnen werden. Zudem gibt es zu jeder Wildpflanze Tipps zur Verarbeitung in der Hausapotheke und in der Hexenküche. Das Buch bekommst du nur in unserem eigenen Kräuterhexen-Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Keinen Erntezeitpunkt mehr verpassen

Einen Überblick zu haben, wann welches Wildkraut geerntet werden kann, ist für das Anlegen eines eigenen Vorrats essenziell. Deshalb haben wir mit unserem Saisonkalender für Wildkräuter (hier erhältlich) einen einzigartigen Kalender entwickelt, der die Monat für Monat die wichtigsten, aktuell erntereifen Wildkräuter zeigt. Du kannst unseren großformatigen Kalender übrigens jedes Jahr erneut benutzen: Wir haben diesen nämlich als Dauerkalender konzipiert. Du bekommst unseren Kalender auch in verschiedenen Sets, so zum Beispiel mit dem Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie (hier erhältlich). Enthalten ist dort nicht nur das oben beschrieben Buch und der Saisonkalender, sondern auch unser Entdeckerbuch für Kinder „Ben und Mara entdecken die Welt der wilden Kräuter“ (hier erhältlich). Es ist uns eine Herzensangelegenheit auch Kinder so früh wie möglich mit dem Thema Wildkräuter in Kontakt zu bringen und so entstand die Idee dieses Kinderbuches. Es ist kein Kinderbuch um klassischen Sinne sondern regt auch selbst zum Sammeln und Mitmachen an. Im ersten Kapitel erleben Ben und Mara den Lauf der Natur über die Jahreszeiten hinweg. Im zweiten Kapitel gibt es ein kindgerechtes Wildkräuterlexikon, das alle im Buch vorkommenden Wildkräuter erklärt. Im dritten Teil gibt es Tipps und Rezepte, wie man die Wildkräuter verarbeitet oder wie man z.B. Vogelfutter selbst herstellen kann. Du bekommst unsere Kalender und Bücher nicht im Buchhandel sondern nur in unserem eigenen, kleinen Kräuterhexen – Onlineshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de Dort kannst du ganz normal per Paypal aber auch per klassischer Überweisung bezahlen. Der Erlös geht direkt in unsere Projekte, wie z.B. unsere YouTube Videos oder diesen Blog. Wir bedanken uns an dieser Stelle schon einmal für deine Unterstützung!

Das Wildkräuter Entdeckerset für die ganze Familie
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3 Kommentare zu „Essbare Wildpflanzen für den Notfall – so erkennst du sie“

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