Hierzulande findet man vor allem den persischen Ehrenpreis vielerorts in Gärten und auf Wiesen. Oftmals wächst er zwischen der Vogelmiere und wird manchmal auch mit ihr verwechselt. Es gibt viele Ehrenpreis Arten. Der echte Ehrenpreis (veronica officinalis) ist allerdings nur noch selten zu finden. Wir stellen euch heute die Verwendung und Bestimmung vom persischen Ehrenpreis vor.
Ehrenpreis erkennen
Ehrenpreis (veronica) gehört zu den Wegerichgewächsen und blüht blau. Die Blütezeit ist fast ganzjährig, da Ehrenpreis auch in milden Wintern zu finden ist. Sobald die ersten Frühlingssonnentage eintreten, spießt Ehrenpreis vielerorts in Hülle und Fülle. Da der persische Ehrenpreis die häufigste Art ist, werden wir diese genauer bestimmen. Veronica persica hat meist vier blaue Blütenblätter, die nach innen hin heller bis weiß werden, einen leicht behaarten Stiel und grob gezähnte rundliche Blätter.
Persischer Ehrenpreis – Unkraut oder nützliches Wildkraut?
Viele Gartenbesitzer reißen den persischen Ehrenpreis raus, da er sich schnell vermehren kann. Wir lassen ihn aber stehen und nutzen die Wildpflanze in der Küche und lassen sie vor allem für die Bienen stehen. Da das Wildkraut fast ganzjährig blüht, ist sie eine wichtige Futterquelle für Bienen und andere Insekten.
Ehrenpreis als Heilpflanze
Alle Arten sind essbar und als Heilpflanze nutzbar. Allerdings ist nur der echte Ehrenpreis am wirkungsvollsten. Die anderen Arten sind schwächer heilkräftig. Wichtig sind die enthaltenen Bitterstoffe und die Iridoide. Ebenso enthält er Gerbstoffe und ätherische Öle. Frisch oder als Tee eingenommen kann er die Verdauung anregen, soll blutreinigende Eigenschaften haben und leicht entzündungshemmend sein.
Insbesondere für die Wundheilung wurde der echte Ehrenpreis aber auch seine etwas schwächeren verwandten Arten in der Volksheilkunde genutzt. Man setzte ihn z.B. bei Neurodermitis, Ekzemen oder zur besseren Wundheilung ein. Dazu wurde sowohl ein Aufguss getrunken als auch äußerlich in Ehrenpreis Sud getränkte Umschläge aufgelegt. Er soll zudem nervenstärkend sein.
Anwendungen in der Küche
Ehrenpreis Tee
Früher wurden die oberirdischen Pflanzenteile, also Stängel, Blätter und Blüten des Ehrenpreises hauptsächlich für Tee verwendet. Heute ist dies eher in Vergessenheit geraten, da wir genügend Teepflanzen und Heilpflanzen haben. Es lohnt sich aber dennoch einen Ehrenpreis Tee auszuprobieren. Man kann die Triebe frisch aufbrühen oder trocknen. Auch getrocknet bleibt die schöne blaue Farbe der Blüten erhalten. Geschmacklich erinnert der leicht bittere Tee ein wenig an Schwarztee.
Kräutersalz
Das leicht herb/bitter schmeckende Wildkraut passt hervorragend in ein Kräutersalz. So kann man es dort mit anderen Küchen- oder Wildkräutern kombinieren.
Wildkräutersalat
Am häufigsten verwenden wir Ehrenpreis im Wildkräutersalat. Wir ernten ihn gemeinsam mit Vogelmiere und verarbeiten ihn gleich. Er wird nur kurz gewaschen, kleingeschnitten und mit anderen Wildkräutern wie Löwenzahn, Brennnessel, Brunnenkresse oder Giersch vermischt und mit einem leckeren Dressing aus Balsamico Essig, einem hochwertigen Öl (z.B. Leinöl, Kürbiskernöl oder Olivenöl) etwas Senf und Salz, Pfeffer angemacht. Man kann die hübschen Blüten auch als Dekoration in Suppen, auf anderen Salate oder für Desserts verwenden.
Wenn man also Ehrenpreis und Vogelmiere nicht verwechseln will, sollte man auf die Blütenfarbe achten, oder aber sich den Stängel genauer anzusehen. Beim Ehrenpreis ist er leicht behaart, die Vogelmiere hat keine Behaarung und einen gummiartigen Faden im Stängel, der nicht so leicht bricht. Genaueres zur Vogelmiere findet ihr in diesem Beitrag. Essbar sind aber beide Arten.
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